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Ohrspülung: Das erwartet Sie beim Hals-Nasen-Ohrenarzt


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Ist es unangenehm?
Ohrspülung: Das erwartet Sie beim HNO-Arzt


Aktualisiert am 27.12.2023Lesedauer: 4 Min.
Die Ohrspülung ist eine sanfte Methode, um festsitzendes Ohrenschmalz zu verflüssigen und anschließend zu entfernen.Vergrößern des Bildes
Die Ohrspülung ist eine sanfte Methode, um festsitzendes Ohrenschmalz zu verflüssigen und anschließend zu entfernen. (Quelle: DuxX / Getty Images)

Ohrenschmalz kann sich zu einem Pfropf verhärten, der den äußeren Gehörgang verschließt. Eine professionelle Ohrspülung kann helfen, ihn zu lösen.

Im Inneren des Gehörgangs produziert der Körper das Ohrenschmalz (Cerumen). Sammelt sich zu viel von der klebrigen Masse an, bildet sich schnell ein harter Pfropf. Er kann das Ohr teilweise oder ganz verschließen. Die Betroffenen empfinden oft ein unangenehmes Druckgefühl oder hören schlechter. Manchmal kann es auch zu Schmerzen kommen.

Mithilfe einer Ohrspülung können die Ablagerungen entfernt werden, sodass der Gehörgang wieder frei ist. Die Prozedur findet ambulant in der Arztpraxis statt und dauert nur wenige Minuten. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse erstattet.

Wozu braucht man Ohrenschmalz?

Das Cerumen unterstützt die Selbstreinigung der Ohren. Abgestorbene Zellen und Staub wandern vom Trommelfell den Gehörgang entlang und vermischen sich mit dem Sekret des Ohrenschmalzes. Unterstützt durch Kaubewegungen gelangt diese Masse dann allmählich in Richtung Ohrmuschel. Auf diese Weise werden auch Krankheitserreger nach außen transportiert.

Wann ist eine Ohrspülung nötig?

Manchmal sammelt sich zu viel Ohrenschmalz im äußeren Gehörgang an und Fremdkörper dringen ein, die sich nicht mehr entfernen lassen. Dann kann es notwendig sein, eine Ohrspülung beim Arzt durchführen zu lassen.

In den meisten Fällen ist das Problem nach der Behandlung behoben. Das Ohr ist wieder frei und eine erneute Spülung ist nicht notwendig. Doch es gibt Ausnahmen. Hierzu gehören beispielsweise Menschen mit besonders verwinkelten Gehörgängen, Schwimmer oder Menschen mit genetisch bedingt starker Ohrenschmalzbildung. Doch auch für Träger von Hörgeräten, In-Ear-Kopfhörern oder Ohrstöpseln kann es sinnvoll sein, sich in regelmäßigen Zeitabständen die Ohren durchspülen zu lassen.

Welcher Arzt ist zuständig?

Für eine professionelle Ohrenreinigung ist der Hals-Nasen-Ohrenarzt der richtige Ansprechpartner. Mithilfe des Otoskops, einem Ohrtrichter mit Lampe und Lupe, untersucht er zunächst den äußeren Gehörgang gründlich und beurteilt den Zustand des Trommelfells. Dabei achtet er auf mögliche andere Verschlussursachen wie Fremdkörper oder Tumore.

Kleinere Ablagerungen von Ohrenschmalz kann der Arzt mithilfe einer Kürette entfernen. Bei diesem Instrument handelt es sich um einen kleinen Metallstab, der am oberen Ende gebogen ist. Wirksam kann auch eine Absaugung sein. In diesem Fall verbindet der Arzt ein Röhrchen mit einem Sauggerät, um das Ohrenschmalz zu entfernen. Falls der Pfropf sehr hart ist, können vor der Behandlung weichmachende Tropfen eingesetzt werden, um ihn zu lösen und leichter beseitigen zu können.

Wie läuft eine Ohrspülung ab?

Sitzt der Pfropf jedoch hartnäckig fest, hilft nur eine Ohrspülung. Dafür verwendet der Arzt meist eine stumpfe, mit lauwarmem Wasser gefüllte Ballonspritze oder ein Ohrspülgerät. Durch den Wasserdruck löst sich das Cerumen auf und lässt sich besser entfernen. Wichtig ist, dass der Druck des Wasserstrahls nicht zu hoch ist, denn das empfindliche Trommelfell ist sehr verletzlich.

Nach dem Spülen beugt der Patient leicht den Kopf, damit der Schmutz aus seinem Ohr fließen kann. Zum Schluss prüft der Arzt den Behandlungserfolg durch eine erneute Untersuchung des Gehörgangs.

Eine Ohrspülung dauert meist nur wenige Minuten. Dann ist der Gehörgang wieder frei. Die Behandlung ist, sofern keine Verletzungen und Entzündungen vorliegen, meist schmerzfrei und verursacht lediglich ein leichtes Kitzeln.

Können Nebenwirkungen auftreten?

Wenn eine Ohrspülung fachgerecht von einem HNO-Arzt durchgeführt wird, kommt es nur in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen. Hierzu gehören Schwindelattacken, die infolge einer thermischen Reizung des Gleichgewichtsorgans auftreten. Das kann bereits passieren, wenn die Temperatur der Spülflüssigkeit 2 bis 3 Grad Celsius von der Idealtemperatur des Körpers (37 bis 38 Grad Celsius) abweicht.

Wenn der Wasserstrahl zu viel Druck hat, besteht außerdem die Gefahr, dass es zu Reizungen oder Verletzungen des Trommelfells kommt. In sehr seltenen Fällen treten nach dem Spritzen ein vorübergehender Hörverlust oder Tinnitus auf. Eine weitere mögliche Komplikation ist die Außenohrentzündung (Otitis externa). Auch sie ist eher selten und betrifft in der Regel Patienten, die schon einmal eine Ohrentzündung hatten.

Ohrspülung selber machen: besser nicht!

Aufgrund der erwähnten Risiken ist es keine gute Idee, bei verstopften Ohren in Eigenregie durchzuspülen. Die Gefahr, dass es zu Verletzungen am Trommelfell und im äußeren Gehörgang kommt, ist zu groß.

Achtung!

Liegt eine akute Trommelfellverletzung oder eine Mittelohrentzündung vor, kann eine Ohrspülung nicht durchgeführt werden. Für den Laien ist es nur schwer möglich, dies zu erkennen. Daher sollte eine Spülung der Ohren immer von einem Facharzt durchgeführt werden.

Auch sollte man nicht versuchen, hartnäckige Verstopfung selbst zu lösen, indem man etwa mit Wattestäbchen in den Ohren herumstochert. Das kann nämlich dazu führen, dass das Ohrenschmalz noch weiter ins Ohr gepresst wird. Außerdem können sich Entzündungen bilden und das Trommelfell verletzt werden.

Die richtige Ohrhygiene: So beugen Sie Verstopfungen vor

Damit es erst gar nicht zur Bildung von Ohrenschmalz kommt, ist eine gute Ohrenpflege wichtig. Dabei reicht es völlig aus, regelmäßig die sichtbaren Ablagerungen im Gehörgang mit einem Papiertaschentuch oder feuchtem Waschlappen zu entfernen.

Möglich ist auch, beim Duschen mit einem sanften Wasserstrahl vorsichtig das Ohr auszuspülen. Das Wasser sollte Körpertemperatur haben. Bei der Reinigung sollten Sie auch die Haut hinter den Ohren nicht vergessen. Sie sollte ebenfalls gewaschen und gut abgetrocknet werden. Sonst können Entzündungen auftreten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.hno-aerzte-im-netz.de: "Verstopfte Ohren reinigt der HNO-Arzt". Online-Informationen des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V., abgerufen am 10.7.2023
  • www.gesundheitsinformation.de: "Was hilft, wenn sich Ohrenschmalz ansammelt?". Online-Informationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), stand: 14.6.2023
  • www.deutsche-apotheker-zeitung.de: "Ganz Ohr sein". Deutsche Apotheker Zeitung 34/2015.
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