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Nagelbruch und Entzündungen: Die schlimmsten Fehler bei der Nagelpflege


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Splitter, Risse und Nagelbruch
Nagelpflege: Das sind die schlimmsten Fehler


Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 4 Min.
Bei zu kurzen Fingernägeln können chemische Substanzen unter den Nagel eindringen.Vergrößern des Bildes
Sind die Fingernägeln zu kurz geschnitten oder abgekaut, können Keime oder chemische Substanzen eindringen. (Quelle: Jamakosy/getty-images-bilder)
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Brüchige Nägel, Nagelpilz und Entzündungen des Nagelbetts sind oftmals die Folge einer falschen Nagelpflege.

Besonders Frauen achten verstärkt auf die Pflege ihrer Nägel, doch unhygienische Maniküre-Werkzeug oder übermäßiges Pflegen schwächen die Nägel oder übertragen bakterielle Erreger. Eine Dermatologin erklärt, worauf es bei schönen und kräftigen Nägel ankommt und welche Fehler man bei der Nagelpflege vermeiden sollte.

Woraus bestehen Finger- und Zehennägel?

Unsere Nägel wachsen jeden Monat etwa drei Millimeter. Die Nägel, von Medizinern als Nagelplatte bezeichnet, bestehen aus harter Hornsubstanz (Keratin). Sie schützen unter anderem Finger und Fußzehen vor Verletzungen und sind für viele handwerkliche Tätigkeiten hilfreich. Der Nagel ist mit dem darunterliegenden Nagelbett verwachsen.

Die Hautkanten links und rechts werden als Hautwall bezeichnet. Der untere Hautrand ist der Nagelfalz. Die dünne Hautschicht, die am Nagelfalz über den Nagel wächst, ist die Nagelhaut. Die Hauttasche am Nagelfalz ist die Matrix. Dort entsteht neue Hornsubstanz, die sich an die Nagelplatte anlagert und den Nagel langsam vorschiebt.

"Besonders der Nagelfalz und die Nagelhaut sind sehr empfindlich. Doch auch der Nagelwall ist anfällig für Entzündungen, vor allem, wenn der Bereich einreißt, etwa weil kleine Hautfetzchen abgerissen werden", sagt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

Hautfetzen am Nagel nicht abreißen

Werden die Nägel zu kurz geschnitten, wird unvorsichtig gefeilt oder sind die Hände immer wieder Temperaturschwankungen oder chemischen Substanzen ausgesetzt, kann es passieren, dass sich kleine Hautfetzchen lösen. Die trockene Haut empfinden viele nicht nur als optisch störend. Auch bleibt man damit gerne mal am Pulli oder anderen Stoffen hängen. Die Versuchung ist groß, sie abzureißen oder abzuknabbern. Doch das birgt Risiken.

"Wer an den Hautfetzchen zieht, reißt oft die Haut in die Tiefe ein. Die Verletzung blutet und entzündet sich anschließend häufig. Das liegt daran, dass die Hände mit vielen Erregern in Kontakt kommen und gerade der Bereich des Nagelwalls sowie der Bereich unter dem Nagel Sammelstellen für Bakterien sind. Manchmal bildet sich sogar ein eitriger Abszess", erklärt Meyer-Rogge. "Auch wenn man die Hautfetzchen abknabbert, können Mikroverletzungen entstehen, die sich entzünden."

Nägel nicht zu kurz schneiden

Ebenfalls ein Risiko ist es laut der Dermatologin, die Nägel zu kurz zu schneiden. Denn das begünstigt nicht nur Verletzungen und mindert die Schutzfunktion, welche die Nägel haben. Auch besteht die Gefahr, dass die Nägel einwachsen. Besonders die Zehennägel sind gefährdet. "Beim Gehen übt der Schuh Druck auf den äußeren Nagelwall aus.

Sind die Zehennägel zu kurz geschnitten, kann der nachwachsende, leicht gewölbte Nagel leichter in den Nagelwall einwachsen und Entzündungen verursachen", sagt Meyer-Rogge. "Besonders bei den Zehennägeln gilt daher die Empfehlung: Gerade und nicht zu kurz abschneiden."

Hygienefehler bei künstlichen Fingernägeln

Da Hände und Füße mit einer Vielzahl verschiedener Bakterien und oftmals auch Pilzen in Kontakt kommen, ist Hygiene wichtig. Das schließt nicht nur regelmäßiges Händewaschen, die Reinigung unter dem Nagel sowie eine gute Nagelpflege mit einer Creme oder einem Öl mit ein. Besondere Hygiene ist auch bei künstlichen Fingernägeln ein absolutes Muss.

"Arbeiten Nagelstudios nicht gründlich oder achtet man selbst nicht ausreichend auf eine gute Handhygiene und befinden sich die Pilze wochenlang unter den künstlichen Nägeln, kann es beim Entfernen gruselig werden. Dann kann der Nagel beispielsweise gelblich verfärbt und bröselig sein, wenn sich Nagelpilz eingenistet hat. Oder er zeigt eine grüne Färbung, wenn sich ein Schimmelpilz eingenistet hat", so die Hautärztin.

"Ein weiterer Tipp ist, Nagellack immer auf einen Unterlack aufzutragen, um Verfärbungen der Nägel durch Farbpigmente zu vermeiden. Auch sollte man beim Lackieren einen kleinen Bereich am Nagelwall und am Nagelfalz auslassen. So kann der Nagel atmen und Erreger setzen sich nicht so leicht fest."

(Quelle: Nicole Eberwein)

Frau Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Der Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der ästhetischen Dermatologie: Sie kombiniert Dermatologie und kosmetische Medizin, insbesondere unter dem Aspekt des modernen Anti-Aging von innen und von außen.

Nagelhäutchen nicht beschädigen

Ebenfalls wichtig im Rahmen der Nagelpflege ist ein sorgsamer Umgang mit dem Nagelhäutchen. Wird dieses zu hoch geschoben, abgeschnitten oder eingerissen, kann das die Nagelneubildung im Bereich der Matrix stören. Es kann zu Unregelmäßigkeiten und Lufteinschlüssen kommen, welche sich als weiße Flecken auf dem neu herausgewachsenen Nagel zeigen.

Kontakt mit Putzmitteln vermeiden

Die Hände machen einiges mit und auch die Nägel sind in der Regel robust. Dennoch können ihnen die täglichen Arbeiten im Haushalt, im Garten sowie handwerkliche Tätigkeiten zusetzen. Wasser, Putzmittel und Spülmittel lassen die Nägel aufquellen und trocknen sie aus. Rissige, brüchige und splitternde Nägel können die Folge sein.

"Am besten ist es, Putz- oder Arbeitshandschuhe zu tragen. Das schützt die Hände und die Fingernägel", rät Meyer-Rogge. "Wer beruflich viel mit chemischen Substanzen arbeitet, sollte dies ebenfalls tun. Nicht selten haben beispielsweise Frisöre oder Reinigungskräfte ein Handekzem – welches nicht nur brennt und juckt, sondern im Bereich des Nagels auch das Nagelwachstum stören kann."

Knipskanten begünstigen Verletzungen

Ob man eine Nagelschere oder einen Knipser verwendet, bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen. Wichtig ist, nicht zu kurz zu schneiden und die Schnitt- beziehungsweise Knipskante anschließend mit einer Feile zu glätten. Das sieht nicht nur optisch schön aus, sondern verhindert auch ein Einreißen der Nägel sowie das Hängenbleiben an der Kleidung.

"Sollte sich der Bereich um den Nagel doch mal entzünden, klingt die Entzündung mit Hilfe einer hygienischen Pflege nach ein bis zwei Tagen in der Regel wieder ab. Bildet sich ein eitriger Abszess oder zeigen die Nägel plötzlich Veränderungen in Struktur und Farbe, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen", rät Meyer-Rogge.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Wie sind die Nägel aufgebaut?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Nagelpilz" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 16. November 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Eingewachsener Zehennagel" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Zehennägel richtig schneiden" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
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