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Das kann hinter brüchigen Fußnägeln stecken: Ursache nicht immer harmlos


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Nicht nur Nagelpilz
Das kann hinter brüchigen Fußnägeln stecken


Aktualisiert am 21.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau schaut sich ihren Fuß an.Vergrößern des Bildes
Brüchige Nägel können auf eine Erkrankung hinweisen. (Quelle: Hazal Ak/getty-images-bilder)

Brüchige Fußnägel sind nicht nur optisch störend. Sie können auf eine Erkrankung hindeuten. Wann Sie mit veränderten Nägeln zum Arzt gehen sollten.

Brüchige Nägel, weiße Verfärbungen und Rillen an den Fußzehen können harmlose Ursachen haben, etwa zu enges Schuhwerk. Doch sie können auch Symptom einer Erkrankung oder eines Nährstoffmangels sein. Eine Dermatologin erklärt, wann Sie aufmerksam werden und zum Arzt gehen sollten.

Brüchige Nägel: manchmal genetisch bedingt

Es gibt viele verschiedene Ursachen, wenn Nägel brüchig sind und leicht einreißen. Viele davon sind harmlos. So kann eine grobe Maniküre oder Pediküre mit Knipser, Schere und Feile die Nagelstruktur schädigen, wenn die Instrumente nicht vorsichtig eingesetzt werden. Auch zu enges Schuhwerk kann Fußnägel spröde machen.

Doch empfindliche Fuß- und Fingernägel können auch genetische Ursachen haben. Nicht selten brechen auch die Nägel von Vater oder Mutter und den Geschwistern leichter, wenn man selbst damit zu kämpfen hat. Empfehlenswert ist, die Nägel am besten möglichst kurzzuhalten. Dann ist das Risiko geringer, dass sie einreißen und es zu schmerzhaften Verletzungen kommt.

Chemie setzt den Nägeln zu

Besonders an den Händen ist es rasch zu spüren: Putzmittel weichen die Nägel auf, verfärben sie und machen sie brüchig. Daher ist es in jedem Fall empfehlenswert, Handschuhe anzuziehen, um Nägel und Haut zu schützen, wenn man mit Putzmitteln hantiert. Auch im beruflichen Umfeld ist der Schutz der Hände wichtig, wenn mit chemischen Stoffen gearbeitet wird.

An den Füßen kann Chemie ebenfalls zum Problem werden. Häufiges Lackieren mit Nagellack, die regelmäßige Verwendung von Nagellackentferner, das Kleben von Kunstnägeln oder die Desinfektion der Füße in Schwimmbad und Sauna – all das kann der Hornschicht zusetzen und sie spröde und brüchig machen.

Brüchige Nägel – möglicherweise ein Nährstoffmangel

Ein Nährstoffmangel ist eine weitere mögliche Ursache brüchiger Nägel an Händen und Füßen. "Bei Frauen ist Eisenmangel keine seltene Ursache für brüchige Nägel", weiß Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin aus Köln. "Auch ein Kalziummangel, ein Zinkmangel oder ein Mangel an Vitamin A, B und C kann mit brüchigen Nägeln in Zusammenhang stehen – bei beiden Geschlechtern. Eine Blutuntersuchung ist ratsam, wenn die Nägel immer wieder splittern."

Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin
Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin (Quelle: privat)

Zur Person

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Brüchige Fußnägel deuten auf Nagelpilz hin

Splittern die Fußnägel leicht, sind sie verdickt und weißlich oder gelblich verfärbt, steckt häufig Nagelpilz hinter dem Symptom. Da eine Nagelpilzbehandlung langwierig ist, sollte man rasch handeln. Während die Fußpilzbehandlung etwa acht Wochen dauert, benötigt die Behandlung von Nagelpilz eine konsequente Therapie von bis zu zwei Jahren. Ein Dermatologe sieht in der Regel auf einen Blick, ob es sich um Nagelpilz handelt. Im Bedarfsfall kann er einen Abstrich des Nagels machen und im Labor untersuchen.

Nagelpilz ist meist die Folge von Fußpilz – und keine Seltenheit: Bis zu zwölf Prozent der Bevölkerung haben laut dem Bundesministerium für Gesundheit Nagelpilz. Viele wissen nichts von dem Befall. "Fußpilz bildet sich häufig zuerst zwischen dem kleinen und dem danebenliegenden Zeh. Eine kleine trockene, möglicherweise schuppige und gerötete Stelle, die durch Eincremen nicht verschwindet, ist ein Hinweis. Unbehandelt kann er auf die Nägel übergehen. Nagelpilz erkennen Sie vor allem an brüchigen, verfärbten und verdickten Nägeln", erklärt Schlossberger.

Erkrankungen, die auf die Nägel gehen

Es können noch weitere Hauterkrankungen das Nagelbild verändern. Dazu gehören unter anderem Schuppenflechte (Psoriasis), Ekzeme und Neurodermitis. Laut der Dermatologin sind leicht weißlich gestreifte Nagelveränderungen bei Kleinkindern oft ein Zeichen für eine kommende Neurodermitis. Rheumatische Erkrankungen wirken sich ebenfalls oft auf das Nagelbild von Finger- und Fußnägeln aus, etwa rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Kollagenosen und Systemischer Lupus erythematodes. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion geht häufig mit brüchigen Nägeln einher.

Des Weiteren gehören hormonelle Veränderungen zu den möglichen Ursachen für brüchige Nägel an Füßen und Händen. Nicht selten werden die Nägel beispielsweise während der Schwangerschaft und in der Stillzeit empfindlicher. Auch in den Wechseljahren können spröde, brüchige Nägel vorkommen. Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle: "Mit zunehmendem Alter wachsen die Nägel natürlicherweise langsamer und sind weniger stabil", erklärt Schlossberger.

Welche Medikamente die Nägel schwächen

"Möglich ist zudem, dass bestimmte Medikamente das Nagelwachstum beeinflussen, darunter solche, die bei Autoimmunerkrankungen oder in der Krebstherapie eingesetzt werden, sogenannte Zytostatika. Die Nägel an Fingern und Füßen werden dann sehr dünn, weich und brüchig. Sie reißen leicht ein", weiß Schlossberger. "Ohne ärztliche Absprache sollte man die Präparate aber keinesfalls absetzen oder die Dosierung verändern, sondern sich bei Nebenwirkungen an die ärztliche Praxis wenden."

Wann mit brüchigen Fußnägeln zum Arzt?

In jedem Fall sollte man aufmerksam werden, wenn sich die Nägel plötzlich in Stabilität, Struktur, Farbe und Dicke verändern, rät die Hautexpertin. Liege eine Erkrankung vor und werde diese behandelt, verbessere sich in der Regel auch das Nagelbild.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • internisten-im-netz.de: "Eisenmangel: Anzeichen und Symptome". Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI). (Abrufdatum: 8. Juli 2024)
  • rheuma-liga.de: "Rheuma. Krankheitsbilder". Online-Information der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e. V. (Abrufdatum: 8. Juli 2024)
  • psoriasis-bund.de: "Was ist Psoriasis?". Online-Information des Deutschen Psoriasis Bunds e.V. (DPB). (Abrufdatum: 8. Juli 2024)
  • gesund.bund.de: "Nagelpilz". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 24. März 2023)
  • gesund.bund.de: "Schilddrüsenunterfunktion". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 20. April 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Nagelpilz". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 16. November 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Fußpilz". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 16. November 2022)
  • awmf.org: "Onychomykose". S1-Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG). AWMF-Register-Nr. 013-003. (Stand: 12. Mai 2022)
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