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Unterleibsschmerzen beim Stuhlgang: Das kann bei Frauen dahinterstecken


Vor allem beim Stuhlgang
Unterleibsschmerzen bei Frauen: Das kann dahinterstecken


03.02.2025 - 08:50 UhrLesedauer: 4 Min.
Unterleibschmerzen bei Frauen: Sie müssen nicht immer eine gynäkologische Ursache haben.Vergrößern des Bildes
Unterleibschmerzen bei Frauen: Sie müssen nicht immer eine gynäkologische Ursache haben. (Quelle: Pattarisara Suvichanarakul/getty-images-bilder)
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Unterleibsschmerzen belasten viele Frauen regelmäßig. Treten sie besonders beim Stuhlgang auf, kann das auf verschiedene Ursachen hindeuten.

Wer von Unterleibsschmerzen oder einem Ziehen im Unterleib spricht, meint in der Regel Schmerzen, die dem unteren Bauchraum entspringen. Dort liegen der Darm einschließlich Blinddarm, die Nieren und die ableitenden Harnwege sowie die Geschlechtsorgane. Bei Frauen sind das die Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und der Gebärmutterhals.

Beschwerden im Unterbauch sind somit kein eindeutiges Anzeichen für eine bestimmte Krankheit oder Störung. Vielmehr kommen aufgrund der verschiedenen Organe und Gewebe im Unterleib zahlreiche Erklärungen in Betracht. Treten die Unterleibsschmerzen nur im Kontext der Stuhlentleerung auf, sind bestimmte Ursachen wahrscheinlicher als andere. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Unterleibsschmerzen beim Stuhlgang: Häufige Auslöser bei Frauen

Bei Frauen kann es für Unterleibsschmerzen beim Stuhlgang folgende Gründe geben:

  • Menstruation: Beim Einsetzen der Periode produziert der Körper sogenannte Prostaglandine. Diese Hormone sorgen dafür, dass sich die glatte Muskulatur der Gebärmutter zusammenzieht, um die überflüssige Schleimhaut aus dem Körper zu befördern. Dadurch kommt es zur Menstruationsblutung. Prostaglandine bewirken aber auch, dass sich die glatte Muskulatur des Dickdarms schneller zusammenzieht und aktiver wird. Die Folge kann schmerzender Durchfall sein. Andererseits kann die Menstruation auch zu einer Verstopfung führen, wodurch die Darmentleerung ebenfalls schmerzhaft werden kann. Hausmittel gegen Regelschmerzen finden Sie hier.
  • Endometriose: Bei der Endometriose wächst die Gebärmutterschleimhaut in Bereichen des Körpers, in denen sie eigentlich nicht wachsen sollte. Dort können diese sogenannten Endometriose-Herde zu schmerzhaften Entzündungen, Zysten und Verwachsungen führen. Das Hauptsymptom der Endometriose sind daher starke Schmerzen, die vor oder mit der Regelblutung einsetzen. Allerdings sind bei der Erkrankung auch menstruationsunabhängige Unterleibsschmerzen möglich. Zudem kann es je nach Ort des Endometriose-Herdes zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang und beim Wasserlassen kommen. Erfahren Sie hier, wie Sie Endometriose erkennen – und was hilft
  • Eierstockzysten: Eierstockzysten sind mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Hohlräume in den Eierstöcken. Bei den meisten Frauen bleiben Eierstockzysten (Ovarialzysten) unbemerkt und verschwinden von selbst. Manchmal verursachen sie jedoch Schmerzen im Unterleib. Sehr große Zysten können zudem auf den Darm drücken. Dann kann es zu einer Verstopfung kommen, die sich wiederum durch Bauch- und Unterleibschmerzen beim Stuhlgang zeigen kann.

Wichtig

Wenn es keinen einleuchtenden Grund für die Bauchschmerzen gibt oder diese sehr stark sind und zusätzliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Zyklusunregelmäßigkeiten auftreten, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Auch nach dem Stuhlgang länger anhaltende Bauchbeschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.

Nicht gynäkologische Ursachen von Schmerzen beim Stuhlgang

Aber nicht alle Unterleibschmerzen bei Frauen gehen von den Geschlechtsorganen aus. Es gibt auch viele Auslöser, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können. Dazu gehören etwa:

  • Reizdarmsyndrom: Das Reizdarmsyndrom äußert sich durch regelmäßig wiederkehrende Darmbeschwerden, für die es keine organische Ursache gibt. Bei manchen Betroffenen scheinen bestimmte Lebensmittel zu Symptomen zu führen, bei anderen gelten Stress, Angst oder die Einnahme spezieller Medikamente als Auslöser. Typische Symptome für einen Reizdarm sind neben Bauchschmerzen auch Blähungen, Verstopfungen und Durchfall. Und: Frauen neigen mitunter zu heftigeren Beschwerden. Denn Studien zeigen, dass die hormonellen Schwankungen während der Periode etwa Verstopfungen verschlimmern.
  • Hämorrhoiden: Eine weitere Ursache können vergrößerte Hämorrhoiden sein. Dabei handelt es sich um Gefäßpolster, die ringförmig um den After angelegt sind und zusammen mit dem Schließmuskel sicherstellen, dass der After gut abschließt. Die Schmerzen in der Analregion können dazu führen, dass die Betroffenen sich beim Stuhlgang verkrampfen oder sogar versuchen, den Stuhl zurückzuhalten, damit es nicht so weh tut. In der Folge kann es beim Stuhlgang womöglich zu Bauch- und Unterleibschmerzen kommen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann es ebenfalls zu heftigen Bauch- und Unterleibschmerzen kommen. Bei Morbus Crohn treten die Entzündungen am häufigsten im Übergangsbereich zwischen Dünn- und Dickdarm auf und führen zu Durchfall und Unterbauchschmerzen. Bei der Colitis ulcerosa ist die Dickdarmschleimhaut entzündet und verursacht dort Geschwüre. Symptome einer Colitis ulcerosa sind vor allem blutige und/oder schleimige Durchfälle sowie krampfartige Bauchschmerzen im Unterbauch.
  • Leistenbruch: Ein mögliches Anzeichen für einen Leistenbruch können starke Bauchschmerzen sein, die meist einseitig auftreten und sich in der Regel bei Belastungen verstärken. Auch der Druck durch das Pressen beim Stuhlgang kann die Schmerzen verschlimmern.
  • Divertikelkrankheit: Divertikel sind erst einmal harmlose Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Führen diese Ausstülpungen jedoch zu Beschwerden wie Unterleibschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall, sprechen Mediziner von der Divertikelkrankheit. Durch die Veränderungen im Stuhlverhalten kann es auch zu Schmerzen beim Entleeren kommen. Nach dem Stuhlgang lassen die Schmerzen meist nach. Entzünden sich die Divertikel, ist das eine Divertikulitis. Sie kann zusätzlich zu den obigen Symptomen Fieber auslösen und im schlimmsten Fall zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einem Darmwandbruch führen.
  • Krebs: In seltenen Fällen können auch Tumore im Verdauungstrakt die Bauchschmerzen und -krämpfe beim Stuhlgang auslösen. Zudem können sie zu einer Verstopfung führen, wodurch es gerade bei starkem Pressen zu Schmerzen beim Stuhlgang kommen kann.

Unterleibschmerzen nach dem Stuhlgang: Was tun?

Je nach Ursache kommen verschiedene Behandlungen infrage. Daher ist es wichtig, bei wiederkehrenden oder länger anhaltenden Beschwerden einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Denn einige Erkrankungen wie etwa ein Leistenbruch, Endometriose oder Hämorrhoiden erfordern möglicherweise eine Operation oder Medikamente.

Gehen die Bauchschmerzen jedoch auf eine Verstopfung oder Darmerkrankungen zurück, können auch Hausmittel helfen – auch hier am besten nach ärztlicher Absprache. Um den Darm zu entspannen und Bauchkrämpfe zu reduzieren, eignet sich die Behandlung mit Wärme, etwa mit einer Wärmflasche. Die Wärme fördert die Durchblutung und regt die Darmtätigkeit an. Bei einer Verstopfung sollten Sie zudem Ihre Essgewohnheiten anpassen und sich ausreichend bewegen. Nehmen Sie mehr Ballaststoffe über Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide zu sich und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wichtig ist hierbei: Steigern Sie die Ballaststoffzufuhr langsam. Sonst kann es zu Blähungen und Bauchschmerzen kommen.

Fazit

Unterleibschmerzen, die Frauen vor allem beim Stuhlgang spüren, können viele verschiedene Ursachen haben. Menstruation, Endometriose oder eine Eierstockzyste kommen hier infrage. Aber nicht immer handelt es sich um ein gynäkologisches Problem. Auch Auslöser wie das Reizdarmsyndrom, Hämorrhoiden oder ein unbemerkter Leistenbruch können dahinterstecken und sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Aufgrund der Vielfalt der möglichen Ursachen ist es wichtig, sich ärztlich beraten zu lassen, wenn die Unterleibschmerzen sehr stark sind, regelmäßig wiederkehren oder länger anhalten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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