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Hausmittel gegen Regelschmerzen: Welche helfen wirklich?


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Wärmflasche, Tee, Bewegung
Diese Hausmittel können bei Regelschmerzen helfen


Aktualisiert am 21.02.2022Lesedauer: 5 Min.
Frau liegt mit Wärmflasche auf dem SofaVergrößern des Bildes
Wärme kann Bauchkrämpfe lösen und Regelschmerzen lindern. (Quelle: nensuria/getty-images-bilder)
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Viele Frauen leiden während ihrer Periode an Unterleibschmerzen – und erhoffen sich Linderung durch Wärmflaschen, Tee, Yoga oder Magnesium. Welche Hausmittel gegen Regelschmerzen helfen tatsächlich?

In jedem Monatszyklus baut sich die Schleimhaut, die die Gebärmutter auskleidet, neu auf und wird am Ende mit der Regelblutung wieder ausgeschieden. Damit sich die Schleimhaut von der Gebärmutter ablösen und abfließen kann, ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter in unregelmäßigem Rhythmus zusammen. Bei einigen Frauen verursacht das Unterleibschmerzen. Fachleute sprechen auch von Dysmenorrhoe.

Bei jeder zehnten Frau sind die Beschwerden sogar so stark, dass sie ihren normalen Alltag zeitweise nicht mehr bewältigen kann.

Was kann man gegen starke Regelschmerzen machen?

Zunächst einmal sollten Frauen, deren Menstruation immer wieder mit heftigen Schmerzen einhergeht, mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenärztin über das Problem sprechen.

Denn starke Schmerzen während der Periode können auf eine Erkrankung hinweisen. Sie sind beispielsweise ein typisches Symptom der Endometriose, einer Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Welche Behandlung helfen kann, hängt von dem Grund für die Beschwerden ab, welcher sich im Rahmen der Untersuchung – hoffentlich – finden lässt.

Abgesehen von der ursächlichen Therapie gibt es jedoch einiges, was die Menstruationsschmerzen zumindest vorübergehend mildern kann – auch bestimmte Hausmittel.

Wie Wärme Regelschmerzen lindern kann

Untersuchungen legen nahe, dass Wärme bei Regelschmerzen hilft. Wie die Wärme auf den Unterbauch gelangt, spielt dabei im Grunde keine Rolle. Eine Wärmflasche, ein Wärmepflaster, ein Kirschkernkissen oder ein warmes Vollbad eignen sich gleichermaßen.

Wärme kann bewirken, dass sich die verkrampften Muskeln im Unterbauch lösen. Außerdem fördert sie die Durchblutung und sorgt so dafür, dass sich das Blut nicht im Unterbauch staut und dort schmerzhaften Druck auf die Nerven ausübt.

In den Studien trugen die Teilnehmerinnen mindestens acht Stunden täglich verschiedene wärmende Hilfsmittel wie Wärmepflaster oder spezielle Wärmegürtel, die Infrarotlicht auf die krampfenden Stellen ausstrahlen. Das linderte ihre Schmerzen erheblich – teilweise so stark, dass der Effekt mit gängigen Schmerzmitteln mithalten konnte.

Warum Bewegung und Yoga bei Regelbeschwerden helfen

Auch leichte Bewegung wie Yoga oder Dehnübungen hat sich als Maßnahme gegen Menstruationsbeschwerden bewährt. Studien legen nahe, dass die Bewegung eine günstigen Einfluss auf den Hormonhaushalt hat: Der Spiegel des Botenstoffes Cortisol sinkt durch die Bewegung.

Das wiederum kann bewirken, dass der Körper weniger jener Botenstoffe bildet, die sonst die Gebärmutterkrämpfe und somit die Schmerzen auslösen. Yoga hilft möglicherweise auch gegen die Stimmungsschwankungen, die häufig mit der Menstruation einhergehen.

Was bringt Akupressur bei Regelschmerzen?

Die Akupressur ist eine Methode der traditionellen chinesischen Medizin, bei der man mit Drehbewegungen der Fingerspitzen auf bestimmte Punkte des Körpers Druck ausübt. Studien, die sich mit Akupressur als Hausmittel gegen Regelschmerzen befassen, liefern vielversprechende Ergebnisse: Akupressur konnte die Stärke der Schmerzen leicht verringern, allerdings erst nach längerfristiger Anwendung.

In einer der Studien lernten Frauen Akupressur mithilfe einer App. In den darauffolgenden Monaten sollten sie ihre Regelschmerzen auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten. Zu Anfang lagen sie im Durchschnitt bei 4,9 und nach sechs Menstruationszyklen mit Akupressur nur noch bei 3,5.

Wer Akupressur selbst ausprobieren möchte, kann folgende Anleitung befolgen:

  • Finden Sie eine bequeme Sitzposition und tasten Sie den unteren Bauch ab, bis Sie auf den "richtigen" Punkt treffen. Dieser fühlt sich reizempfindlicher an als der umliegende Bereich.
  • Massieren Sie diesen Punkt mit dem Daumen in kleinen kreisenden Bewegungen und üben dabei mittleren Druck aus. Während der Massage sollten Sie an der Stelle zum Beispiel einen leichten Schmerz, ein Prickeln oder eine gewisse Schwere spüren.
  • Massieren Sie die verschiedenen Punkte dieser Art nacheinander jeweils eine Minute lang.

Sie sollten mit der Akupressur fünf Tage vor Beginn Ihrer Periode anfangen und sie zweimal täglich durchführen, während der Periode zwei- bis maximal fünfmal täglich.

Ist Magnesium ein gutes Hausmittel gegen Regelschmerzen?

Angeblich hilft auch Magnesium gegen Menstruationsbeschwerden. Das jedenfalls behaupten Hersteller entsprechender Nahrungsergänzungsmittel. Gute wissenschaftliche Belege gibt für dafür jedoch nicht.

In einer einzelnen Studie zeigte sich zwar, dass eine Mischung aus Kalzium und Magnesium möglicherweise besser hilft als ein Scheinmedikament (Placebo).

Die Teilnehmerinnen berichteten nach zweimonatiger Einnahme, dass ihre Schmerzen sich etwas gebessert hatten. Bei den Frauen aus der Placebogruppe hingegen zeigte sich diese Wirkung nicht. Allerdings nahmen an der Studie nur wenige Probandinnen teil, sodass die Aussagekraft der Ergebnisse gering ist.

Welchen Tee soll man bei Regelschmerzen trinken?

Auf Ratgeberseiten im Internet finden sich allerhand Empfehlungen für verschiedene Teesorten, die gegen Menstruationsbeschwerden helfen sollen. Darunter: Schafgarbe, Kamille, Zitronenmelisse, Ingwer und Anis. Allerdings gibt es bisher nur sehr wenige klinische Studien, in denen die Wirkung bestimmter Tees bei Regelschmerzen untersucht wurde.

In einer Studie ließen die Schmerzen der Teilnehmerinnen nach, wenn sie während der ersten drei Tage ihrer Periode Schafgarbentee tranken. Die Wirkung zeigte sich bereits im zweiten Monatszyklus der Anwendung.

In einer anderen Studie besserten sich die Beschwerden der Probandinnen leicht, nachdem sie Ingwerkapseln eingenommen hatten. Ob Ingwertee eine vergleichbare Wirkung haben könnte, ist aber unklar. Und für beide Untersuchungen gilt, dass auf ihre Ergebnisse nur begrenzt Verlass ist – unter anderem, weil zu wenige Frauen daran teilnahmen.

Insgesamt ist die Studienlage nicht aussagekräftigt genug, um Tee – oder gar einzelne Teesorten – zu empfehlen. Wer gerne Tee trinkt, kann aber bedenkenlos verschiedene Sorten ausprobieren und herausfinden, ob sich die Beschwerden dadurch bessern. Denn immerhin hat Tee normalerweise keine Nebenwirkungen.

Was verschlimmert Regelschmerzen?

Im Internet kursieren verschiedene Warnungen vor Verhaltens- oder Ernährungsweisen, die Regelschmerzen angeblich verschlimmern können, etwa:

  • wenig bewegen
  • Stress
  • rauchen
  • Alkohol und Koffein
  • salzhaltig essen

Klar ist, dass Bewegung gegen Regelschmerzen helfen kann. Ob ein bewegungsarmer Alltag zu besonders ausgeprägten Regelschmerzen führt, lässt sich daraus aber nicht ableiten. Bewegungsmangel ist jedenfalls die nicht die Ursache der Beschwerden. Frauen, die sich wenig bewegen, müssen sich also mitnichten vorwerfen, dass sie an ihren Schmerzen selbst schuld sind.

Ob die anderen Gewohnheiten die Beschwerden verstärken können, ist nicht wissenschaftlich untersucht. Generell sind Sport, Entspannung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten aber gesund. Wer seinen Lebensstil entsprechend umstellen möchte, dem wird es dadurch also vermutlich insgesamt besser gehen – auch wenn die Regelschmerzen nicht nachlassen.

Ab wann reichen Hausmittel nicht mehr?

Starke Menstruationsbeschwerden, die sich mit Hausmitteln nicht ausreichend lindern lassen, können auf eine Erkrankung hindeuten. Sie können zum Beispiel Anzeichen für eine Endometriose sein oder auch für gutartige Geschwulste der Gebärmutter. Daher sollten Betroffene die Ursache ihrer Regelschmerzen grundsätzlich ärztlich abklären lassen.

Die Frauenärztin oder der Frauenarzt kann am besten einschätzen, welche Behandlung geeignet ist. Teil der Therapie sind häufig Schmerzmittel der Klasse NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Naproxen, in bestimmten Fällen auch die Antibabypille.

Beide Arten von Medikamenten bewirken auf unterschiedliche Weise, dass der Körper weniger jener Botenstoffe bildet, welche die Gebärmutterkrämpfe auslösen. Allerdings gehen die Mittel wie alle Arzneien mit Nebenwirkungen einher. Viele Frauen vertragen sie gut – aber nicht alle.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 17.2.2022)
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