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Makuladegeneration: Symptome, Ursachen und Therapie


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Vor allem im Alter häufig
Starker Sehverlust? So erkennen Sie eine Makuladegeneration


Aktualisiert am 08.07.2022Lesedauer: 10 Min.
Ein älterer Mann bei einer Augenuntersuchung; Eine Makuladegeneration entsteht meist im höheren Alter.Vergrößern des Bildes
Ein älterer Mann bei einer Augenuntersuchung; Eine Makuladegeneration entsteht meist im höheren Alter. (Quelle: peakSTOCK/getty-images-bilder)
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Wenn der Bereich des schärfsten Sehens plötzlich verschwommen oder verzerrt wirkt, könnte eine Makuladegeneration dahinterstecken. Die Erkrankung tritt vor allem im höheren Alter auf. Wir erklären, woran Sie eine Makuladegeneration erkennen und welche Therapie geeignet ist.

Egal, ob es um Lesen, Autofahren oder das Erkennen eines Gesichts geht: Scharfes Sehen ist notwendig, um den Alltag bewältigen zu können. In der Mitte unseres Gesichtsfelds – also dort, wohin wir unseren Blick richten – sehen wir für gewöhnlich besonders scharf. Verantwortlich ist dafür eine bestimmte Stelle auf der Netzhaut: die Makula.

Bei einer Makuladegeneration nimmt die Makula nach und nach Schaden. Im Laufe der Erkrankung wird das zentrale Sehen immer mehr beeinträchtigt. In fortgeschrittenen Stadien kann die Person in der Bildmitte nichts mehr sehen.

Die mit Abstand häufigste Form ist die altersabhängige Makuladegeneration, kurz AMD. Sie gilt als Hauptursache für starke Sehbeeinträchtigungen im Alter.

Fachleute unterscheiden zwischen

  • der trockenen Makuladegeneration, welche sicher eher langsam entwickelt, und
  • der selteneren feuchten Makuladegeneration, welche rasch voranschreitet.

Ursachen: So entsteht eine Makuladegeneration

Die genauen Ursachen der altersbedingten Makuladegeneration sind nicht bekannt, wohl aber die Mechanismen, die im Körper ablaufen.

Die nur wenige Quadratmillimeter kleine Makula (gelber Fleck; lat. Macula lutea) befindet sich etwa in der Mitte des Augenhintergrunds auf der Netzhaut.

Während der restliche Bereich der Netzhaut fast nur Umrisse und Kontraste wahrnimmt, sorgt die Makula dafür, dass der Mensch Gegenstände und Personen in der Mitte des Blickfelds besonders scharf sieht – und dass er Farben unterscheiden kann.

Das passiert bei einer Makuladegeneration

Um scharfes Sehen zu ermöglichen, benötigt die Makula viel Energie. Bei ihrer Aktivität entstehen durch verschiedene Stoffwechselprozesse Abfallprodukte in der Netzhaut. Diese werden normalerweise problemlos von Zellen entsorgt, die sich in der Gewebeschicht unter der Makula befinden – im sogenannten retinalen Pigmentepithel.

Insbesondere im höheren Alter kann der Abbaumechanismus jedoch gestört sein, weshalb Fachleute dann auch von einer altersabhängigen Makuladegeneration (kurz: AMD) sprechen. Diese Störung kann zwei verschiedene Verlaufsformen nach sich ziehen: die trockene (auch: nicht-exsudative) und die feuchte (auch exsudative) Makuladegeneration.

Selten steht eine Makuladegeneration nicht mit höherem Alter in Zusammenhang. Dann kann zum Beispiel ein angeborener Gendefekt die Ursache sein.

Trockene Makuladegeneration

Werden die Abfallprodukte der Makula nicht mehr in ausreichendem Maße abtransportiert, entsteht zunächst meist eine sogenannte trockene Makuladegeneration.

Die gelblichen Abfallprodukte lagern sich nach und nach in der Netzhaut an. Diese Ablagerungen bezeichnen Fachleute als Drusen. Durch die Drusen wird die Netzhaut nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Nach und nach nehmen so die lichtempfindlichen Zellen auf der Netzhaut Schaden. Zudem können unter der Netzhaut Pigmentveränderungen entstehen.

Schon im Frühstadium der Erkrankung erkennt die Ärztin oder der Arzt die gelblichen Ablagerungen, wenn sie oder er den Augenhintergrund spiegelt. Das Sehen ist jedoch kaum oder gar nicht beeinträchtigt. Schreitet die trockene Makuladegeneration voran, gehen die Sinneszellen zugrunde. In diesem Spätstadium kann die Person deutlich schlechter sehen.

Feuchte Makuladegeneration

Die trockene Form kann sich relativ plötzlich zu einer feuchten Makuladegeneration entwickeln. Dies passiert, wenn der Körper auf die Ablagerungen (Drusen) in der Netzhaut reagiert.

Die benachbarte Aderhaut versorgt die Netzhaut über zahlreiche Blutgefäße mit Nährstoffen. Blockieren die Ablagerungen diese Versorgung, bilden sich bei der feuchten Form in der Aderhaut neue Blutgefäße, die unter beziehungsweise in die Netzhaut wachsen.

Die neu entstandenen Gefäße sind im Vergleich zu anderen Gefäßen sehr porös und undicht. Dadurch besteht die Gefahr, dass Blut und andere Flüssigkeiten in die Netzhautmitte gelangen und sich dort einlagern. Dies kann zu Blutungen und Schwellungen in der Netzhaut führen. Im Endstadium bildet sich auf der Netzhaut eine Narbe, sodass die Sehzellen zugrunde gehen.

Bei etwa 10 von 100 Erkrankten geht eine trockene Makuladegeneration in die feuchte Form über. Die feuchte Makuladegeneration schreitet schneller voran, kann aber besser behandelt werden als die trockene Form.

Risikofaktoren für eine altersbedingte Makuladegeneration

Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Entstehung einer altersbedingten Makuladegeneration begünstigen. Der wohl größte ist das Alter: Die AMD tritt in der Regel erst ab einem Alter von 60 Jahren auf. Von 100 Personen über 85 Jahren sind 10 bis 20 betroffen. Je älter eine Person, desto höher ist auch das Risiko.

Weitere Einflüsse können die Wahrscheinlichkeit für eine AMD erhöhen. Dazu zählt insbesondere das Rauchen. Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle: Die Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt, wenn enge Verwandte erkrankt sind oder waren.

Möglicherweise können auch Faktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder intensive Sonneneinstrahlung eine Makuladegeneration begünstigen. Inwieweit das der Fall ist, wurde bislang jedoch nicht abschließend untersucht.

Diese Symptome weisen auf eine Makuladegeneration hin

Die Symptome einer Makuladegeneration machen sich häufig an beiden Augen gleichzeitig bemerkbar. Es kann aber auch sein, dass zunächst nur auf einem Auge Beschwerden auftreten.

Mögliche Symptome:

  • Gegenstände in der Bildmitte erscheinen verzerrt.
  • Buchstaben erscheinen verschwommen oder scheinen zu hüpfen.
  • Die Bildmitte erscheint leer oder als grauer Fleck.
  • Die Farben wirken blasser als gewohnt.

Erkrankte Personen bemerken, dass das zentrale Sehen nach und nach beeinträchtigt ist: Was sie direkt anschauen, erkennen sie nicht mehr so scharf wie gewohnt.

Die Bildmitte kann verschwommen oder verzerrt wirken. Auch kann in der Bildmitte ein dunkler Fleck zu sehen sein. Betroffene können zum Beispiel eine Uhr erkennen – jedoch nicht die Uhrzeit ablesen, da die Mitte des Bildes unscharf ist.

Die Symptome verstärken sich im Laufe der Zeit. Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, sind Gegenstände oder Personen in der Bildmitte nicht mehr zu erkennen. Schmerzen treten bei einer Makuladegeneration nicht auf.

Eine Makuladegeneration betrifft vor allem das Sehen in der Mitte des Blickfelds. Objekte am Rand des Gesichtsfelds können betroffene Personen in der Regel erkennen. Allerdings kann es sein, dass die Sehfähigkeit auch in diesem Bereich eingeschränkt ist.

Die feuchte Makuladegeneration schreitet rascher voran

Wie rasch Symptome auftreten und wie stark sie sind, hängt auch davon ab, ob es sich um eine trockene oder feuchte Makuladegeneration handelt.

Die trockene Form nimmt einen eher langsamen Verlauf. Zu Beginn spüren die Erkrankten keine oder nur geringe Veränderungen ihrer Sehfähigkeit. Zum Beispiel bemerken sie, dass Farben etwas blasser und weniger kontrastreich wirken als gewohnt. Bis die Sehschärfe bei einer trockenen Makuladegeneration deutlich abnimmt, können viele Jahre vergehen.

Bei der feuchten Form zeigen sich die ersten Symptome dagegen sehr schnell. Sowohl die Nah- als auch die Weitsicht können beeinträchtigt sein. Betroffene können im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr lesen oder Gesichter erkennen.

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Test & Diagnose

Wirkt die Mitte des Gesichtsfelds verschwommen oder verzerrt, ist das für die Augenärztin oder den Augenarzt ein Hinweis für eine mögliche Makuladegeneration. Die Erkrankung lässt sich bereits in frühen Stadien erkennen – auch, wenn die Person noch keine Symptome bemerkt. Für eine genaue Diagnose ist eine Untersuchung der Augen unerlässlich.

Sehtests

Um herauszufinden, ob und wie sehr das Sehvermögen beeinträchtigt ist, können verschiedene Sehtests zum Einsatz kommen. Zum Beispiel der Amsler-Gitter-Test: Dabei schaut die Patientin oder der Patient nacheinander mit einem Auge auf den Mittelpunkt eines quadratisches Gitternetzes (Amsler-Gitter).

Ob die Sehfähigkeit in der Bildmitte wesentlich eingeschränkt ist, lässt sich mithilfe des Amsler-Gitter-Tests schon vor dem Arztbesuch ermitteln. Lücken oder Unregelmäßigkeiten im Gitter weisen auf Schäden in der Netzhaut hin. Ein Beweis für eine Makuladegeneration ist dies jedoch nicht.

Untersuchung des Augeninneren mit der Spaltlampe

Mithilfe einer sogenannten Spaltlampe untersucht die Ärztin oder der Arzt die vorderen und mittleren Augenabschnitte und den Augenhintergrund. Die Spaltlampe ist ein kleines Mikroskop, an dem sich eine Lichtquelle befindet.

Die Untersuchung ist schmerzfrei. Um den Augenhintergrund einsehen zu können, bekommt die Patientin oder der Patient vor der Untersuchung Augentropfen, die die Pupille vorübergehend weiten.

Bei einer Makuladegeneration sind oft Ablagerungen und Gewebeveränderungen zu erkennen. Handelt es sich um die feuchte Form, sind unter Umständen auch neu entstandene, dünne Gefäße, daraus austretende Flüssigkeit oder Einblutungen sichtbar.

Macht Gefäßveränderungen sichtbar: Die Fluoreszenzangiographie

Bei der Fluoreszenzangiographie (FAG) können Gefäßveränderungen im Auge mithilfe eines speziellen Farbstoffes dargestellt werden. Der Farbstoff wird zunächst in die Vene eines Arms gespritzt. Er verteilt sich im ganzen Körper und auch in den Blutgefäßen des Auges.

Anschließend betrachtet die Augenärztin oder der Augenarzt die Gefäße mit einer speziellen Kamera. Der fluoreszierende Farbstoff macht die Gefäße sichtbar. Mit dieser Methode lässt sich der Zustand der Gefäße beurteilen und auch erkennen, ob es sich um eine trockene oder eine feuchte Makuladegeneration handelt.

Untersuchung mit Laser: Die optische Kohärenztomographie

Eine andere Untersuchung ist die optische Kohärenztomographie (OTC). Dabei tastet ein Laser die Mitte der Netzhaut ab. Auf diese Weise können die einzelnen Schichten der Netzhaut sichtbar gemacht werden.

Mithilfe des Lasers kann ermittelt werden, wie dick die Netzhaut ist und ob sich Flüssigkeit angesammelt hat. Die OCT ist schmerzfrei. Sie kann auch zum Einsatz kommen, um den Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren.

Je nach Befund können unter Umständen weitere Untersuchungen nötig sein.

Therapie der Makuladegeneration

Mithilfe einer Therapie kann der Verlauf einer Makuladegeneration oft positiv beeinflusst werden – insbesondere, wenn es sich um die feuchte Form handelt. Raucherinnen und Raucher sollten ihren Nikotinkonsum möglichst stoppen, da die Erkrankung andernfalls schneller voranschreiten kann.

Heilen lässt sich eine Makuladegeneration bislang nicht: Sind Sehzellen einmal zerstört, kann dies mit nicht mehr rückgängig gemacht werden. Daher ist es besonders wichtig, bei ersten möglichen Anzeichen zu reagieren und den Augenarzt/die Augenärztin aufzusuchen – etwa, wenn das Sehen im zentralen Blickfeld plötzlich verschwommen oder verzerrt wirkt.

Wichtig zu wissen: Die trockene Makuladegeneration kann bislang kaum wirksam behandelt werden. Für die rasch voranschreitende feuchte Form gibt es dagegen einige Behandlungsmöglichkeiten. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Medikamente.

Feuchte Makuladegeneration: Therapie mit Medikamenten

Die medikamentöse Therapie gilt als wichtigste Behandlungsstrategie bei einer feuchten Makuladegeneration.

Bei der feuchten Form bilden sich neue Blutgefäße in und unter der Netzhaut. Sogenannte VEGF-Hemmer mit den Wirkstoffen Aflibercept, Brolucizumab oder Ranibizumab hemmen diesen Vorgang: Sie blockieren den Botenstoff VEGF (engl. = vascular endothelial growth factor), welcher bei der krankhaften Gefäßneubildung eine wichtige Rolle spielt. In manchen Fällen wird auch der Wirkstoff Bevacizumab verwendet, auch wenn er nicht offiziell zur Behandlung einer Makuladegeneration zugelassen ist.

Der Augenarzt oder die Augenärztin tropft zunächst ein betäubendes Mittel in das Auge. Danach spritzt er oder sie den Wirkstoff mit einer feinen Nadel direkt ins Augeninnere. Die Nadel ist so dünn, dass sich die Einstichstelle direkt nach dem Herausziehen wieder schließt.

Die Behandlung muss regelmäßig wiederholt werden – in den ersten drei Monaten meist monatlich, im weiteren Verlauf sind größere Abstände möglich. Anhand von Kontrolluntersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt beurteilen, inwieweit die medikamentöse Behandlung erfolgreich ist.

VEGF-Hemmer können die feuchte Makuladegeneration in ihrer Entwicklung stoppen oder verlangsamen. In manchen Fällen können sie die Sehkraft auch vorübergehend verbessern.

Zu möglichen Nebenwirkungen der Spritze zählen Augenschmerzen. Wenn beim Spritzen kleine Luftbläschen ins Augeninnere gelangt sind, kann die oder der Betroffene vorübergehend Punkte oder Flecken sehen. Diese Beschwerden klingen innerhalb weniger Tagen von selbst ab und sind nicht gefährlich.

Zu selteneren Nebenwirkungen/Folgen zählen

  • eine Entzündung der Augenhaut (Uveitis)
  • eine Entzündung des Augeninneren (Endophtalmitis)
  • grauer Star
  • Schäden an der Netzhaut

Es gibt Hinweise darauf, dass die regelmäßige Gabe von VEGF-Hemmern das Risiko für Erkrankungen der Hirngefäße (z. B. Schlaganfall) leicht erhöht.

Photodynamische Therapie und Laser

Das Spritzen von VEGF-Hemmern gilt bei einer feuchten Makuladegeneration als besonders wirksame Therapiemethode. Seltener werden zwei weitere Verfahren eingesetzt.

Die Lasertherapie ist nur in bestimmten Fällen sinnvoll. Dabei zerstört die Ärztin oder der Arzt neu entstandene Blutgefäße mit einem Laser. Im Vergleich zur medikamentösen Therapie ist diese Behandlung allerdings weniger wirksam und führt eher zu Nebenwirkungen.

Bei der (selten angewandten) photodynamischen Therapie werden neu entstandene Blutgefäße sowohl mit Laser als auch mit bestimmten Medikamenten behandelt. Auch diese Therapieform ist jedoch weniger wirksam als das Spritzen von VEGF-Hemmern.

Eine Operation ist die Ausnahme

Nur wenn andere Therapieformen keinen Erfolg gezeigt haben, kann unter Umständen eine Operation Sinn machen – denn jeder operative Eingriff ist mit Risiken verbunden.

Ein operativer Eingriff kann zudem nötig sein, wenn es zu starken Blutungen unter der Netzhaut oder in den Glaskörper kommt.

Makuladegeneration und Ernährung

Personen, bei denen sich sehr große Ablagerungen (Drusen) in der Netzhaut befinden, können möglicherweise von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. In einer großen Studie mit insgesamt rund 3.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (sog. ARED-Studie) untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob die Kombination folgender Nährstoffe in bestimmter Dosierung bei Personen mit vielen/großen Drusen einen Nutzen hat:

  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Betacarotin
  • Zink
  • Kupfer

oder alternativ

  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Zink
  • Kupfer
  • Lutein
  • Zeaxanthin

Bei einem kleinen Teil der Probandinnen und Probanden konnte die Einnahme das Risiko für einen schweren Verlauf senken. Voraussetzung war, dass die Kombination täglich über einen langen Zeitraum (mehrere Jahre) eingenommen wurde. Bei den meisten Versuchspersonen war jedoch kein positiver Effekt zu erkennen. Statistisch gesehen konnten nur 6 von 100 Personen von der täglichen Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel profitieren.

Wichtig zu wissen: Wie gut solche Mittel tatsächlich helfen können, ist bislang nicht ausreichend untersucht. Zudem können Nahrungsergänzungsmittel in hoher Dosierung auch Risiken bergen. Besprechen Sie mit Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt, ob Nahrungsergänzungsmittel für Sie geeignet sind.

Mit der Makuladegeneration leben

Nicht zuletzt ist Teil der Therapie, das Sehen so gut wie möglich zu erleichtern und zu lernen, mit der Erkrankung zu leben.

Bei stark eingeschränkter Sehfähigkeit können verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz kommen, zum Beispiel

  • spezielle Lichtschutzgläser, wenn die Person empfindlich auf Blendlicht reagiert
  • vergrößernde Sehhilfen, etwa Lupen oder Brillen mit verstärktem Nahzusatz
  • spezielle Vorlesegeräte
  • Computer mit Sprachausgabe

Hilfreich kann es auch sein, Freunde und Bekannte zu informieren – und ihnen zum Beispiel zu erklären, dass es keine böse Absicht ist, wenn sie auf der Straße nicht erkannt werden. Der offene Umgang mit der Erkrankung trägt nicht nur zu größerem Verständnis, sondern oft auch zu mehr Hilfsbereitschaft bei.

Für Menschen mit Makuladegeneration gibt es zudem verschiedene Anlaufstellen. Dazu zählen zum Beispiel

Verlauf

Eine Makuladegeneration schreitet in den meisten Fällen langsam voran. Bei manchen Personen kommt die Erkrankung aber auch zum Stillstand.

Bei der trockenen Form kann es sehr lange dauern, bis das Sehen beeinträchtigt ist. Wie lange, hängt unter anderem davon ab, wie groß die Ablagerungen (Drusen) sind, die sich in der Netzhaut gebildet haben. Sind die Drusen sehr groß, ist eine deutliche Sehverschlechterung innerhalb der nächsten Jahre wahrscheinlicher. Bei kleinen Drusen ist das Risiko geringer.

Allerdings kann eine trockene Makuladegeneration in die feuchte Form übergehen, welche ohne Behandlung deutlich rascher voranschreitet.

Führt eine Makuladegeneration zur Erblindung?

Ein kompletter Sehverlust droht bei einer Makuladegeneration nicht. Selbst wenn die Funktion der Makula komplett zerstört sein sollte, bleibt ein gewisses Sehvermögen erhalten – denn die übrigen Bereiche der Netzhaut funktionieren weiterhin. Dies ermöglicht Betroffenen, sich weiterhin zu orientieren.

Allerdings kann eine Makuladegeneration so ausgeprägt sein, dass die Person im gesetzlichen Sinne als blind gilt und Anspruch auf Blindengeld hat. Lesen, Autofahren und andere Dinge, bei denen es auf scharfes Sehen ankommt, sind dann nicht mehr möglich.

Vorbeugen: Können Nahrungsergänzungsmittel eine Makuladegeneration verhindern?

Einer altersabhängigen Makuladegeneration lässt sich nicht mit Sicherheit vorbeugen. Einige Risikofaktoren lassen sich jedoch positiv beeinflussen, etwa das Rauchen.

Da eine trockene Makuladegeneration erst im fortgeschrittenen Stadium zu Beschwerden führt, sind ab einem Alter von etwa 55 Jahren regelmäßige Kontrollen bei der Augenärztin oder dem Augenarzt ratsam.

Bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln wird häufig eine vorbeugende Wirkung zugesprochen. Diese Mittel enthalten zum Beispiel Ginkgo biloba, Omega-3-Fettsäuren, Zink, verschiedene Vitamine, Lutein, Zeaxanthin oder Betacarotin. Viele Forscher gehen davon aus, dass aggressive Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, zu einer Makuladegeneration beitragen. Nahrungsergänzungsmittel sollen diesem Prozess entgegenwirken können.

Dass die vorbeugende Einnahme solcher Mittel tatsächlich einen Nutzen hat, ist allerdings nicht belegt. Bei Betacarotin und Vitamin E konnte gezeigt werden, dass die Einnahme einer Makuladegeneration nicht wirksam vorbeugen kann. Auch gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Produkte mit Ginkgo oder Omega-3-Fettsäuren vorbeugen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Makuladegeneration. Online-Informationen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e.V.: https://augeninfo.de/ (Abrufdatum: 15.6.2021)
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