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Berlin: 100 Jahre Badeverbot – Demonstranten wollen in die Spree springen


Forderung nach Flussbad
100 Jahre Badeverbot – Demonstranten gehen in die Spree

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 16.04.2025 - 06:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Teilnehmerinnen am "Berliner Flussbad Pokal" (Archivbild): Von Ausnahmen abgesehen ist das Baden in der Spree nicht gestattet.Vergrößern des Bildes
Teilnehmerinnen am "Berliner Flussbad Pokal" (Archivbild): Von Ausnahmen abgesehen ist das Baden in der Spree nicht gestattet. (Quelle: Paul Zinken)
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Seit 100 Jahren ist das Baden in der Berliner Spree verboten. Der Verein Flussbad Berlin will das ändern und plant eine besondere Protestaktion im Wasser.

In Berlin will der Verein Flussbad Berlin am 20. Mai mit einer Demonstration im Wasser ein Zeichen für die Aufhebung des Badeverbots in der Spree setzen. Anlass ist der 100. Jahrestag des Badeverbots in der innerstädtischen Spree. "Call it a Demo, we call it Badespaß", heißt es auf der Website des Vereins.

Die Initiative verweist auf zahlreiche andere Städte wie Amsterdam, Basel, Bochum, Kopenhagen oder Wien, in denen das Baden in Flüssen mitten in der Stadt erlaubt sei. In Berlin hingegen gilt seit dem 20. Mai 1925 ein Badeverbot, als der Berliner Magistrat die Schließung aller Flussbadeanstalten in Alt-Berlin beschloss. Grund war damals die unter hygienischen Gesichtspunkten fragwürdige Qualität des Spreewassers.

Verein fordert Flussbad neben dem Humboldt Forum

Der gemeinnützige Verein setzt sich seit Jahren dafür ein, auch mitten in Berlin wieder in der Spree baden zu dürfen. Besonders für ein Flussbad am Spreekanal neben dem Humboldt Forum hat sich die Initiative starkgemacht. "Tatsächlich sind die sachlichen Probleme zum Glück viel geringer als ursprünglich gedacht", sagte Gründungsmitglied Jan Edler der Deutschen Presse-Agentur.

Das Wasser sei besser als zunächst gedacht. Es sei möglich, in der Spree zu schwimmen, ohne dass es filtriert werden müsse. "Das geht mit einem Wasserqualitäts-Monitoringsystem, das den Nutzerinnen und Nutzern signalisiert, wann man es riskieren kann, schwimmen zu gehen." Man müsse "also – abgesehen von Badeleitern – nicht bauen, sondern den legalen Rahmen dafür schaffen, dass wir anfangen dürfen zu schwimmen", sagte Edler.

"Die Umweltverwaltung kann die Badegewässerverordnung ändern. Das würde erlauben, in Zeiten ausreichender Wasserqualität nicht nur im Spreekanal zu schwimmen, sondern perspektivisch auch an anderen Stellen in der innerstädtischen Spree", so Edler.

Senatsverwaltung verweist auf Schiffsverkehr und Denkmalschutz

Die Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt ist eher skeptisch: Spreekanal und Spree seien Bundesschifffahrtsstraßen für den Schiffsverkehr. Für den gesamten Spreekanal seien außerdem Denkmalschutzregeln zu beachten.

Der Spreekanal sei von zehn Brücken überspannt und das Baden laut der Badegewässerverordnung grundsätzlich 100 Meter oberhalb und unterhalb von Brücken aus Sicherheitsgründen verboten. Änderungen an dieser Stelle seien in der Verordnung nicht vorgesehen, teilte ein Sprecher der Umweltverwaltung mit.

Offene Fragen zur Wasserqualität

Auch was die Wasserqualität angeht, weist er auf mögliche Probleme hin. Die Stadtspree werde insbesondere nach Starkregenereignissen durch die Mischkanalisation durch eine Vielzahl unterschiedlicher Fäkalkeime kontaminiert.

Wissenschaftliche Untersuchungen dazu liefen noch. "Die Auswertung und Bewertung dieser Ergebnisse stehen noch aus", so die Umweltverwaltung. "Ob und inwiefern der Spreekanal sich auf Basis dieser Ergebnisse aus hygienischer Sicht zum Baden eignet, ist derzeit noch unklar und völlig offen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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