t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeAllergie

Allergie gegen Alkohol – gibt es das?


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Heftige Beschwerden nach Konsum
Allergie gegen Alkohol – gibt es das?


Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau hält sich den Kopf.Vergrößern des Bildes
Manche Menschen verspüren selbst nach geringen Mengen an Alkohol heftige Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit – um eine Allergie handelt es sich dabei jedoch nicht. (Quelle: eternalcreative/getty-images-bilder)

Wer zu viel Alkohol trinkt, wird spätestens am nächsten Tag von unangenehmen Folgen geplagt – das ist klar. Aber gibt es auch eine Allergie gegen Alkohol?

Alkohol im Übermaß schadet dem Körper sowohl kurzfristig als auch langfristig. Mit den unmittelbaren Auswirkungen eines Rausches muss jeder rechnen, der zu tief ins Glas schaut. Sie sind aus medizinischer Sicht nichts anderes als Anzeichen für eine Alkoholvergiftung.

Manche Menschen stellen jedoch fest, dass sie Alkohol – oder bestimmte alkoholische Getränke – überhaupt nicht vertragen. Selbst kleine Mengen lösen bei ihnen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen und/oder einen sogenannten Flush hervor, eine anfallsartige Rötung und Erwärmung der Haut, insbesondere im Gesicht.

Da diese Symptome deutlich früher auftreten, als es von den typischen Anzeichen eines Alkoholrauschs bekannt ist, haben die Betroffenen mitunter den Eindruck, überempfindlich auf Alkohol zu reagieren. Um eine Allergie gegen Alkohol handelt es sich dabei jedoch nicht.

Acetaldehyd verursacht Beschwerden

Stattdessen steckt womöglich eine sogenannte Alkoholintoleranz dahinter. Schuld ist ein giftiger Stoff namens Acetaldehyd, den der Körper beim Abbau von Alkohol bildet. Dies geschieht zwar auch bei Menschen ohne Alkoholintoleranz, wenn sie trinken. Bei ihnen wird das Acetaldehyd aber recht schnell in andere Stoffe umgewandelt und somit unschädlich gemacht.

Verantwortlich für den Abbau sind bestimmte Enzyme. Im Falle einer Alkoholintoleranz mangelt es dem Körper jedoch an diesen Enzymen, oder sie arbeiten zu langsam. Darum sammelt sich bei den Betroffenen eine erhöhte Konzentration Acetaldehyd im Körper an und verursacht die genannten Beschwerden.

Eine Alkoholintoleranz ist meist genetisch bedingt. Die Erbanlagen, auf die sie sich zurückführen lässt, sind besonders in asiatischen Ländern weit verbreitet. Das ist der Grund, warum Personen asiatischer Herkunft oder mit asiatischen Vorfahren Alkohol häufig nicht gut vertragen.

Alkoholische Getränke können Allergien verstärken

Mitunter verspüren Allergikerinnen oder Allergiker heftigere Beschwerden, wenn sie alkoholische Getränke zu sich genommen haben. Dieses Phänomen wurde bei verschiedenen Allergien beobachtet, etwa bei jenen gegen Nahrungsmittel sowie gegen Pollen. Auch im Falle eines allergischen Asthmas kann der Konsum die Symptome verstärken.

Zudem gilt Alkohol als einer der Einflüsse, die eine anaphylaktische Reaktion begünstigen können. Das ist ein eine besonders starke Form der allergischen Reaktion, die ohne rechtzeitige Behandlung gefährliche Ausmaße annehmen kann. Die typischen Symptome sind vielfältig und können die Haut, die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt betreffen.

Warum Alkohol allergische Beschwerden verstärkt, ist noch nicht endgültig geklärt. Wahrscheinlich spielen dabei mehrere Wirkungen, die Alkohol im Körper entfaltet, eine Rolle.

Und manchmal ist es auch gar nicht (oder nicht nur) der Alkohol, der Allergikerinnen und Allergikern Probleme bereitet, sondern andere Inhaltsstoffe des Getränks. Weine enthalten oft Allergene wie Sulfite oder Bestandteile von Milch und Hühnereiern, in Bieren stecken Getreide, die allergische Reaktionen hervorrufen können – etwa Weizen, Hopfen und Gerste.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.allergieinformationsdienst.de (Abrufdatum: 12.2.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 12.2.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 12.2.2023)
  • Worm, M., et al.: "Update Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien". Allergologie, Jg. 44, Nr. 7, S. 488-541 (Juni 2021)
  • Linneberg, A., et al.: "The Unsolved Relationship of Alcohol and Asthma". International Archives of Allergy and Immunology, Vol. 71, Iss. 3-4, pp. 155-157 (Dezember 2016)
  • Lomholt, F. K., et al.: "High alcohol consumption causes high IgE levels but not high risk of allergic disease". The Journal of Allergy and Clinical Immunology, Vol. 138, Iss. 5, pp. 1404-1413 (November 2016)
  • Wall, T. M., et al.: "Biology, Genetics, and Environment: Underlying Factors Influencing Alcohol Metabolism". Alcohol Research, Vol. 38, Iss. 1, pp. 59-68 (Januar 2016)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website