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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Freiheit für die Brüste Ist es ungesund, einen BH zu tragen?
Ein schöner Büstenhalter ist nicht nur nett anzusehen, er soll auch dazu dienen, die Brüste ins rechte Licht zu rücken und ein optimales Dekolleté zu zaubern. Doch der BH soll angeblich mehr schaden, als er hilft. Stimmt das?
Straffere Brüste
Der Büstenhalter soll dem Busen Halt geben und hierdurch Dehnungsstreifen vermeiden. Laut dem Sportmediziner Jean-Denis Rouillon, Sportmediziner an der Université de Franche-Comté, ist diese Annahme nicht richtig. Er sagt, dass ein BH das Brustgewebe schwächen und die Auswirkungen der Schwerkraft sogar noch verschlimmern könne. In einer Untersuchung überprüfte Rouillon fünfzehn Jahre lang 320 Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren mit einer Körbchengröße zwischen A und C.
Das Ergebnis: Frauen ohne BH hatten häufiger einen schöneren und strafferen Busen. Bei ihnen wurde mehr stützendes Gewebe und festere Brüste festgestellt. Ein spezieller und zusätzlicher Büstenhalter oder -heber war in den meisten Fällen nicht mehr nötig.
Auch die Brustwarzen veränderten sich bei Frauen ohne BH: Sie hoben sich jährlich um etwa sieben Millimeter (7 mm). Viele Frauen berichteten zudem über festere Brüste und weniger Rückenprobleme. Bei einigen Probanden konnte eine Vergrößerung der Dehnungsstreifen verhindert werden.
Keine Studie
Die Aussagen des französischen Sportmediziners sollten Frauen nun allerdings nicht dazu verführen, ihre BHs komplett auszusortieren. So stellte das österreichische Online-Portal medizin-transparent.at klar, dass es sich bei der Aussage von Rouillon um keine wissenschaftliche Studie, sondern um die Feststellung eines Sportmediziners handele. Dies bestätigte der Sportmediziner selbst in einem Interview. Wissenschaftlich untersucht worden seien, laut dem Online-Portal, die Auswirkungen eines BH-losen Lebens bisher nur von japanischen Forschern. Da an dieser Studie jedoch lediglich elf Japanerinnen teilnahmen und Faktoren wie Lebensweise, Hormonhaushalt und Ernährung nicht mit einbezogen wurden, sei diese nicht repräsentativ genug, so das Portal. In dieser Studie zeigte sich, dass durch eine fehlende Unterstützung des Busens dieser stärker nach unten sank und auseinander wuchs.
Frauen sollten nun jedoch nicht verzweifeln: Was tatsächlich mehrfach untersucht und bewiesen wurde, ist, dass ein gut passender und sitzender BH Schmerzen in der Brust und im Rücken verhindern oder zumindest vermindern kann. Vor allem bei sportlichen Aktivitäten kann ein optimal sitzender Sport-BH starke Brustschmerzen, Dehnungsstreifen und das Absenken der Brüste verringern, so Wissenschaftler der Sheffield Hallam Universität in Großbritannien.
Langsamer Wechsel
Ob Sie nun komplett auf Ihren BH verzichten wollen, bleibt Ihnen selbst überlassen. Frauen, die den Selbstversuch starten möchten, sollten dies langsam tun. Fangen Sie an, täglich erst wenige Stunden und später einen immer längeren Zeitraum ohne BH auszukommen. So kann sich das stützende Gewebe langsam aufbauen. Ein zu abrupter Wechsel könnte sonst eine gegenteilige Auswirkung haben.
Richtiger Umgang
Keinen BH zu tragen gilt in der Gesellschaft noch immer als etwas Verruchtes und Anrüchiges. Dabei kommt es vor allem auf die Präsentation an: Vermeiden Sie, dass Nippel durch den Stoff sichtbar sind. Dickere Stoffe oder spezielle Nippel-Sticker können auffällig, abstehende Nippel, die alle Blicke auf sich ziehen, verhindern. Auch der Stoff des Oberteils sollte blickdicht sein, damit die meist dunkleren Brustwarzen nicht durchscheinen.
Bei der Passform sollten Sie darauf achten, dass der Ausschnitt nicht zu tief ist und die Brüste auch an den Seiten ausreichend bedeckt sind.
Passform beachten
Bei Brustschmerzen sollten Sie sich jedoch ärztlich untersuchen sowie professionell beim BH-Kauf beraten und vermessen lassen. Weiterhin können bestimmte Übungen helfen, den Brustmuskel zu stärken und somit das Brustgewebe zu entlasten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Studie – Breast form changes resulting from a certain brassiére