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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lunge, Darm und Co. Organspende: Welche Organe kann man spenden?
Welche Organe bei einer Organspende infrage kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst wird zwischen Lebendspenden entschieden und solchen, bei dem die Organe dem Spender erst nach dessen Tod entnommen wurden. Außerdem lassen sich verschiedene Arten von Gewebe transplantieren.
Lebendspende: Nur zwei Organe kommen infrage
Für eine Lebendspende kommen in Deutschland vornehmlich die Niere und Teile der Leber infrage. Rein theoretisch ließen sich auch Teile der Lunge, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse transplantieren, was aber nur in Ausnahmefällen durchgeführt wird, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Informationsseite organspende-info.de.
Grundsätzlich liegen die Chancen einer erfolgreichen Organtransplantation bei einer Lebendspende höher als bei einem Organ, das dem Spender postmortal entnommen wurde.
Postmortale Organspende: Herz, Lunge und Darm
Alle Organe, die sich für die Lebendspende eignen, lassen sich auch postmortal, also nach dem Tod, transplantieren. Es versteht sich von selbst, dass die entnommenen Organe gesund und funktionsfähig sein müssen.
Zusätzlich zu Niere und Leber können jetzt aber auch noch weitere Organe entnommen werden und als Spendeorgane dienen. Ihre Entnahme ist bei Lebenden entweder gar nicht oder nur unter sehr hohen Risiken möglich. Dazu gehören das Herz, die Lunge oder Teile von ihr sowie der Dünndarm und Bauchspeicheldrüse. Die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse kann beispielsweise Diabetes-Patienten ein Leben ohne Insulingabe ermöglichen. Blutspende hilft Leukämie-Erkrankten.
Gewebetransplantation: Knochen, Haut und Blutgefäße
In den Bereich der Organspende zählt auch die Transplantation von Körpergewebe. Dieses kann sowohl von lebenden als auch von verstorbenen Personen entnommen werden. Eine Lebendspende von Körpergewebe kann einigen Fällen sogar vom Patienten selbst entnommen werden, wie beispielsweise bei Knochengewebe und Haut.
Zu den in Deutschland sehr häufig durchgeführten Gewebetransplantationen gehört die von Augenhornhaut. Sie wird Verstorbenen entnommen, um Patienten mit einer getrübten Augenhornhaut vor dem Erblinden zu bewahren. Laut der BZgA werden Eingriffe dieser Art allein in Deutschland 5.000 Mal jährlich durchgeführt.
Zu den weiteren Spendegeweben gehören unter anderem Blutgefäße bei Blutgerinnseln und verengten Venen, Herzklappen bei Entzündungen und Geburtsfehlern sowie Knochengewebe bei Unfällen, Entzündungen oder Tumoren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.