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Colitis Ulcerosa: Das steckt hinter der Krankheit


Gute Therapiemöglichkeiten
Das steckt hinter Colitis Ulcerosa

Von t-online
Aktualisiert am 05.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Bei einer Colitis ulcerosa kommt es zu Bauchkrämpfen und häufigen, schmerzhaften Stuhlgängen.Vergrößern des Bildes
Bei einer Colitis ulcerosa kommt es zu Bauchkrämpfen und häufigen, schmerzhaften Stuhlgängen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Zehn bis zwanzig Mal täglich schmerzhafte Stuhlgänge und extrem starker Toilettendrang - wer an der Darmkrankheit "Colitis Ulcerosa" leidet, verbringt viel Zeit auf dem "stillen Örtchen". Doch für die 170.000 Betroffenen in Deutschland gibt es Hoffnung: Die Therapiemöglichkeiten machen Fortschritte.

Colitis Ulcerosa ist eine chronische Darmentzündung, bei der Betroffene schubweise unter starken Bauchschmerzen und Durchfall leiden.

Ursachen bisher nicht bekannt

In ihren Symptomen ähnelt die Darmerkrankung Colitis Ulcerosa dem Morbus Crohn, betrifft aber im Gegensatz dazu nur den Dickdarm. Die Ursachen sind nicht bekannt. Infrage kommen erbliche Veranlagung, Ernährungsfaktoren, ein gestörtes Immunsystem, Viren oder psychosomatische Faktoren. Betroffen sind meistens 20- bis 40-Jährige, aber auch Senioren kann es treffen. Oft ziehen sich die Betroffenen aus Scham zurück.

Colitis Ulcerosa verläuft in Schüben

Auffällig sind die unterschiedlichen Erscheinungsbilder der Krankheit. So können Länge und Stärke der Schübe je Patient variieren. Die Entzündungen können auch über Monate ruhen. Unter anderem kann Stress die Symptome verstärken. Auf die Lebensdauer wirkt sich die Colitis nicht direkt aus. Wird die Erkrankung festgestellt, gibt es Wege zur Linderung.

Die Diagnose erfolgt durch Darmspiegelung, Röntgen, Ultraschall-, Blut- und Stuhluntersuchung.

Therapiemöglichkeiten

Die Krankheit ist heute gut therapierbar und die Symptome können mithilfe verschiedener Behandlungen gut eingedämmt werden. So gibt es Patienten, die jahrelang ohne Beschwerden leben. Aufgrund der unterschiedlichen Verläufe der Krankheit von Patient zu Patient, muss der behandelnde Arzt die passende Behandlung erst finden. Dann können mit einer angepassten Ernährung und entzündungshemmenden Medikamenten die ruhigen Phasen der Krankheit verlängert werden.

In akuten Fällen sind entzündungshemmende Medikamente die wichtigste und schnellste Maßnahme. Hierfür gibt es eine neue Behandlungsmethode: Die neue Therapie zielt darauf, die Reaktion des Immunsystems mit zielgerichteten Antikörpern herabzusetzen. Diese blockieren einen Signalstoff des Immunsystems, der an Entzündungen beteiligt ist.

Die Forschung geht weiter

Aktuell werden auch weitere Stoffe zur Bekämpfung der Krankheit erforscht, wie zum Beispiel Phosphatidylcholin (PC). Der Stoff ist ein wichtiger Bestandteil des Schleims im Darm, der bei Patienten mit Colitis ulcerosa deutlich vermindert ist. "Die Ergänzung des fehlenden Phosphatidylcholins müsste den Schleimhautschutz im Dickdarm verstärken, sodass Bakterien und Schadstoffe nicht in Kontakt mit der Darmwand kommen können und Gegenreaktionen des Immunsystems ausbleiben", erklärt Gastroenterologe und klinische Pharmakologe Jan Wehkamp vom Universitätsklinikum Tübingen gegenüber "Spiegel Online".

Momentan wird der Stoff an Patienten getestet - die letzte Studienphase, bevor ein Medikament zugelassen wird.

Colitis Ulcerosa steigert das Darmkrebsrisiko

Patienten, die an Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn leiden, sollten sich regelmäßig einer Darmspiegelung unterziehen. Denn leidet der Darm länger als acht Jahre unter der Krankheit, erhöht sich das Darmkrebsrisiko. Durch die dauerhafte Entzündung ist der Dickdarm gereizt und anfällig. Sollten Vorstufen von Darmkrebs vorliegen oder der Körper nicht auf die verschriebenen Medikamente reagieren, so ist eine Operation die letzte Lösung. Hierbei werden Teile des Dickdarms entfernt, die gefährdet sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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