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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesundheit Kann man allergisch gegen Wasser sein?
Kann man allergisch gegen Wasser sein und ist Glutamat ein Allergie-Auslöser? Um das Thema Allergien drehen sich viele Halbwahrheiten. Wir entlarven für Sie zehn gängige Allergie-Mythen.
Man kann auch gegen Zucker und Wasser allergisch sein
Wenn man es genau nimmt, gibt es Wasser- und Zuckerallergien nicht. Denn bei einer klassischen Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Eiweiß oder Eiweißverbindungen. Da Zucker kein Eiweiß enthält, spricht man höchstens von einer Unverträglichkeit gegen süße Stoffe wie Frucht- oder Milchzucker statt von einer Allergie. Betroffene leiden häufig an denselben Symptomen. Außerdem enthalten süße Lebensmittel wie Schokolade mit Nüssen oder Gummibärchen mit Fruchtsaft meist auch Zutaten, auf die man tatsächlich allergisch reagieren kann. Wer beim Kontakt mit Wasser mit Hautausschlag und Schwellungen reagiert, ist auch nicht auf die Flüssigkeit allergisch, sondern meist auf Zusatzstoffe im Wasser, wie zum Beispiel Schwermetalle aus alten Wasserleitungen. In sehr seltenen Fällen handelt es sich um eine sogenannte aquagene Nesselsucht. Betroffene reagieren auf Wasserkontakt mit Quaddeln, Atemnot und Hautausschlag. Manchmal liegt der Auslöser für die Krankheit auch in der Wassertemperatur und hat damit einen physikalischen Ursprung.
Glutamat und andere Lebensmittelzusätze sind allergiefördernd
Weil Erwachsene vom Geschmacksverstärker Glutamat manchmal Kopfschmerzen, Übelkeit oder Ausschlag bekommen, müssen auf jeder Produktpackung die E-Stoffe E620 bis E625 angegeben werden. Bisher konnten Forscher jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen Glutamat und den genannten Symptomen nachweisen. Daher gibt es auch keine Richtlinie für die Tagesdosis von Glutamat. Dennoch verschwinden die Symptome manchmal, wenn Betroffene auf glutamathaltige Lebensmittel verzichten. Ausprobieren kann also nicht schaden.
Alkohol kann Allergien verstärken
Wer an einer Lebensmittelallergie leidet, sollte in Sachen Alkohol besser kürzer treten. So können Bier, Wein und Co. zwar keine Allergien verursachen, jedoch die Symptome einer vorhandenen Lebensmittelallergie deutlich verstärken. Weine mit einem hohen Histamingehalt lösen mit ihren Schwefelverbindungen zum Beispiel allergieähnliche aus. Da jedes alkoholische Getränk unterschiedliche Inhaltsstoffe hat, sollten Allergiker selbst testen, was sie vertragen und was nicht. Selbst zwischen verschiedenen Weinsorten kann dies variieren.
Allergien sind unheilbar
Allergiker müssen tatsächlich ihr Leben lang mit den Beschwerden ihrer Krankheit zurechtkommen. Wer im Alltag jedoch ein paar Dinge beachtet, kann mit seiner Allergie trotzdem gut leben. So können Allergiker ihre Lebensqualität durch Medikamente oder andere Therapien deutlich verbessern. Wer eine Kreuz- oder Pollenallergie hat, kann zum Beispiel den Wetter- oder Polleninformationsdienst nutzen. Auch Luftfilter und spezielle Matratzenbezüge helfen, das Immunsystem zu entlasten. In jedem Fall ist eine abgesicherte Diagnose vom Arzt der erste Schritt, um die Beschwerden loszuwerden. Betroffene glauben nämlich oft, dass sie an einer Allergie leiden, obwohl es sich nur um eine Unverträglichkeit handelt. Denn die Symptome einer Allergie und einer Lebensmittelunverträglichkeit sind ähnlich. Während eine allergische Reaktionen zum Tod führen kann, hängen die Beschwerden bei einer Unverträglichkeit stark von der Dosis des Lebensmittels oder der Pollenart ab. Deswegen ist eine eindeutige Diagnose wichtig.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.