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Pflege 2024: Kosten steigen – hohe Zuzahlungen für Platz im Heim erwartet


Preise steigen erneut
So viel kostet ein Platz im Pflegeheim im Schnitt

Von dpa
Aktualisiert am 11.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Pflege im HeimVergrößern des Bildes
Pflegeheim: Trotz der verstärkten Kostenbremsen wird ein Heimplatz erneut teurer. (Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa/dpa)
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Schon seit Jahren werden Heimplätze für Pflegebedürftige zu einer wachsenden finanziellen Belastung für viele Familien. Ab 2024 wird es erneut teurer.

Die Pflege im Heim wird auch mit gerade verstärkten Kostenbremsen immer teurer. Die Zuzahlungen für Pflegebedürftige sind trotz höherer Entlastungszuschläge weiter gestiegen, wie aus einer Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen hervorgeht.

Zum 1. Januar waren demnach im ersten Jahr im Heim im bundesweiten Schnitt 2.576 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig – 165 Euro mehr als Anfang 2023. Die Zuschläge, die mit längerem Heimaufenthalt steigen, wurden mit einer Reform der Ampelkoalition zum 1. Januar 2024 erhöht. Das bremst den Kostenzuwachs für die reine Pflege nun stärker. Aber auch Zahlungen wie für Unterkunft und Verpflegung gingen weiter hoch.

Im Schnitt 1.750 Euro im Monat

Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Jahr im Heim stiegen die selbst zu zahlenden Anteile nun im Schnitt auf 1.750 Euro im Monat. Das waren 79 Euro mehr als zum 1. Januar 2023, wie die neue Auswertung ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Im dritten Jahr im Heim stieg die Zuzahlung demnach nun im Schnitt um 140 Euro auf 2.095 Euro im Monat, im zweiten Jahr im Heim um 187 Euro auf durchschnittlich 2.370 Euro im Monat zum 1. Januar 2024.

Der Eigenanteil steigt

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu.

Seit 2022 gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse besondere Entlastungszuschläge, die zu Jahresbeginn erhöht wurden. Den Eigenanteil für die reine Pflege drückt das im ersten Jahr im Heim nun um 15 statt bisher 5 Prozent, im zweiten um 30 statt 25 Prozent, im dritten um 50 statt 45 Prozent und ab dem vierten Jahr im Heim um 75 statt 70 Prozent.

Höhere Personalkosten und Mangel an Pflegekräften

Jedoch stieg laut der Auswertung auch der Eigenanteil für die reine Pflege weiter – ohne Zuschläge im Schnitt auf 1.377 Euro zum 1. Januar 2024. Das waren pro Monat 238 Euro mehr als Anfang 2023. Hintergrund sind auch höhere Personalkosten für dringend gesuchte Pflegekräfte. Für Unterkunft und Verpflegung waren im bundesweiten Schnitt nun 921 Euro pro Monat zu zahlen und damit 64 Euro mehr als Anfang 2023. Die Anteile für Investitionskosten gingen um 13 Euro auf 485 Euro herauf.

Die Chefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, sagte: "Die Heimplätze sind für die Pflegebedürftigen erneut teurer geworden." Die höheren Zuschüsse der Pflegekassen kompensierten den Anstieg nur zum Teil. Würden die Länder ihr politisches Bekenntnis einhalten und Investitionskosten der Heime übernehmen, würden Pflegebedürftige um aktuell 485 Euro monatlich entlastet. Der Verband erwartet für die Entlastungszuschläge eine Summe von etwa 5,5 Milliarden Euro 2024.

In Sachsen-Anhalt ist es am günstigsten

Regional gibt es laut der Auswertung weiter große Unterschiede. Am höchsten waren die insgesamt selbst zu tragenden Kosten zum 1. Januar im Saarland mit im Schnitt 2.981 Euro pro Monat im ersten Jahr im Heim. Es folgten Baden-Württemberg (2.907 Euro) und Nordrhein-Westfalen (2.892 Euro). Am günstigsten waren Heimplätze im ersten Jahr im Heim demnach in Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 2.017 Euro im Monat.

Ausgewertet wurden den Angaben zufolge Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Die Daten beziehen sich auf Bewohner mit den Pflegegraden zwei bis fünf. Zum Ersatzkassenverband gehören unter anderem die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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