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Zecken und FSME: Impfungen sind in diesen deutschen Gebieten empfohlen


Tödliches Risiko
Infektionen durch Zecken: Hier sollten Sie sich impfen lassen

Von dpa-tmn, ccn

Aktualisiert am 13.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Zecken: Laut Prognose soll 2021 ein Zeckenjahr werden.Vergrößern des Bildes
Zecken: Die Parasiten verbreiten gefährliche Krankheiten. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)

Zecken können die gefährliche FSME-Krankheit übertragen. Dagegen helfen keine Medikamente, sondern nur Impfungen. Wer im Frühsommer geschützt sein will, sollte sich zeitnah darum kümmern.

Zecken sind eine große Gefahr für Mensch und Tier: Die Parasiten übertragen eine Vielzahl von Krankheiten, darunter Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Im Jahr 2022 wurden insgesamt 554 Erkrankungen an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Das ist ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber 2021, wie das RKI mitteilt.

Auslöser ist neben dem Klimawandel und der damit zusammenhängenden Erwärmung auch die Tatsache, dass viele Menschen deutlich häufiger draußen unterwegs sind als noch vor der Corona-Pandemie.

Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch Zeckenenzephalitis genannt, wird von dem FSME-Virus ausgelöst und kann eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung tödlich.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung gegen die Krankheit.

Wem wird die Impfung empfohlen?

Allen Menschen, die in ausgewiesenen FSME-Risikogebieten wohnen oder dahin reisen und die dort vor Ort in der Natur unterwegs sind, sagt Prof. Gerhard Dobler. Er ist Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München.

Als Risikogebiete gelten in Deutschland fast das gesamte Bundesland Baden-Württemberg, große Teile Bayerns und Teile Hessens, Thüringens und Sachsens. Einzelne Risikogebiete finden sich nach Angaben des RKI in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland.

Das RKI hat im April 2023 drei neue potenzielle Risikogebiete in Deutschland aufgelistet, in denen sich FSME ausgebreitet hat. Neu hinzugekommen sind die Landkreise Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) sowie Fürstenfeldbruck und der Stadtkreis München (Bayern). Diese drei Landkreise grenzen laut RKI an bekannte Risikogebiete. Damit sind nun knapp 180 Kreise bundesweit als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.

Wie läuft die Impfung konkret ab?

In drei Etappen. Nach der ersten Spritze sollte die nächste zwei Wochen bis drei Monate später erfolgen. Wer im Frühsommer geschützt sein möchte und noch nicht geimpft wurde, sollte sich also möglichst zeitnah darum kümmern. Fünf bis zwölf Monate nach der zweiten folgt die dritte Impfung. Dann hat man laut RKI eine Grundimmunisierung. Eine Auffrischung empfiehlt sich in der Regel nach drei Jahren.

Wie wirksam schützt der Impfstoff?

Laut RKI besteht nach den drei Impfdosen bei 99 Prozent der Geimpften ein vollständiger Schutz. Nach zwei Impfungen sei der Wert zwar schon bei 98 Prozent – dieser Schutz hält ohne dritte Impfung allerdings nur etwa ein Jahr an.

Der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge sind 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten gar nicht oder unzureichend geimpft gewesen.

Wie hoch ist das FSME-Ansteckungsrisiko in Risikogebieten?

Das ist von Region zu Region unterschiedlich. Insgesamt, so Experten, liegt die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich in einem Risikogebiet bei 1:50 bis 1:100.

Wie äußert sich die Erkrankung?

Oftmals verläuft eine FSME mild. Doch die Landesärztekammer Baden-Württemberg warnt: Das Risiko für eine schwere Erkrankung, etwa mit Gehirnentzündungen oder Atemlähmungen, sei immer gegeben. In wenigen Fällen könne FSME tödlich verlaufen. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren jedoch deutlich erhöht.

Wie lässt sie sich behandeln?

Nur symptomatisch, um zum Beispiel das Fieber zu senken. Medikamente gegen die krankheitsauslösenden Viren gibt es nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-tmn
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