Es gibt Risikofaktoren Was nächtlichen Atemaussetzern vorbeugt
Bei einer Schlafapnoe sind die Atemwege verengt. Das führt zu Schlafaussetzern und lautem Schnarchen. Mit einer Veränderung im Alltag können Sie das Risiko für diese Krankheit reduzieren.
Sich bewegen, statt lange auf der Couch zu sitzen – dadurch lässt sich nächtlichen Atemaussetzern beim Schlafen vorbeugen. Mittels mehr körperlicher Aktivität im Alltag kann man das Risiko einer Schlafapnoe reduzieren, wie die Deutsche Lungenstiftung mit Blick auf eine neue Studie aus den USA erklärt. Schlafapnoe ist eine Atemstörung, bei der die Atemwege verengt sind. Die Folge: sehr lautes Schnarchen und Atemaussetzer.
Mehr physische Aktivität und weniger Zeit im Sitzen hängen mit einem geringeren Risiko zur Ausprägung einer Schlafapnoe zusammen, heißt es in der Zusammenfassung der in der Fachzeitschrift "European Respiratory Journal" vorgestellten Studie, bei der Daten von rund 119.000 Frauen und 19.000 Männern ausgewertet wurden.
Auch leichte Aktivitäten sind besser als nichts
Die Devise lautet demnach: Öfter mal raus aus dem Sessel oder aufstehen vom Bürostuhl. Das rät auch der Internist und Pneumologe Prof. Adrian Gillissen.
"Und Menschen, die nicht zu erhöhter körperlicher Aktivität in der Lage sind, sollten zumindest versuchen, die im Sitzen verbrachte Zeit zu reduzieren, indem sie häufiger stehen oder leichten Aktivitäten nachgehen", rät der stellvertretende Vorsitzende der Lungenstiftung.
Alter, Alkohol und weitere Risikofaktoren
Ausgelöst werden die Atemaussetzer, die bei einer Schlafapnoe mehrmals pro Stunde auftreten und zwischen zehn Sekunden und bis zu einer Minute dauern, durch eine Verengung des Rachenraums.
Dafür gibt es viele bekannte Risikofaktoren, etwa fortschreitendes Alter – dadurch erschlaffen die Muskeln im Rachenraum immer mehr. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum zählen ebenso dazu wie die Einnahme von Schlaftabletten und Beruhigungsmitteln. In Folge von Übergewicht kann auch Fettgewebe den Rachenraum einengen.
Schlafapnoe birgt Langzeitfolgen
Die längeren Atemaussetzer lassen Betroffene immer wieder kurz aufwachen. Ihr Schlaf ist kaum erholsam, sie sind am Tag weniger leistungsfähig. Und es gibt Langzeitfolgen: So steigt etwa das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Bleibt das Schlafapnoe-Syndrom unbehandelt, verringert sich die Lebenserwartung bei Betroffenen laut der Lungenstiftung im Mittel um rund zehn Jahre. Behandlungsansätze sind unter anderem das Tragen von Mund-Nasen-Masken (CPAP-Therapie) oder Unterkieferschienen beim Schlafen. Auch operative Eingriffe können eine Option sein.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn