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Impfungen Ü60: Diese sieben schützen vor schweren Krankheitsverläufen


Über-60-Jährige
Sieben Impfungen zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen

Von dpa
02.10.2023Lesedauer: 4 Min.
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Impfung: Ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko für schwere Krankheitsverläufe. (Quelle: Christian Charisius/dpa/Symbolbild/dpa)
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Wer mit zunehmendem Alter Immundefizite fürchtet, sollte sich um Abhilfe bemühen – am besten durch relevante Impfungen. Diese sieben Pikse werden empfohlen.

Es ist ein ganz natürlicher Prozess: Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer. Es kann Viren und Bakterien nicht mehr so gut abwehren. Das Risiko für schwere oder gar tödliche Krankheitsverläufe steigt. Dieses Risiko lässt sich für verschiedenen Infektionskrankheiten reduzieren – jeweils mit einem Piks.

Welche Impfungen sind sinnvoll?

Zwar gilt: "Trotz Impfungen lassen sich Infektionen nicht vollständig vermeiden", wie Anja Kwetkat, Chefärztin der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin am Klinikum Osnabrück, sagt. Aber bei einem ausreichenden Impfschutz falle eine Infektion weniger heftig aus.

Welche Impfungen sollte ich haben oder auffrischen lassen? Diese Fragen können Sie gemeinsam mit Hausarzt oder Hausärztin ausloten, auch mit Blick auf bestehende Vorerkrankungen. Das sind sieben wichtige Impfungen für Menschen ab 60 Jahren:

1. Influenza (Grippe)

Menschen ab 60 sollten sich einmal im Jahr gegen Grippe impfen lassen. Das empfiehlt die beim Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission (Stiko). Die Impfung senkt nicht nur das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, sondern auch für Komplikationen, die bei Älteren mit einer Grippe einhergehen können. Dazu zählen etwa Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Lungenentzündung.

"Bester Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist der Oktober oder November", rät der Apotheker Hannes Müller aus Haltern am See. So sind ältere Menschen optimal geschützt, wenn – meist zum Jahreswechsel – die Grippewelle einsetzt.

Wer 60 Jahre und älter ist, sollte darauf achten, mit dem stärker wirkenden Influenza-Hochdosis-Impfstoff geimpft zu werden. "Er wirkt bei Senioren besser als die gängigen Vierfach-Impfstoffe", sagt Kwetkat, die Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie ist.

2. Pneumokokken

Für Lungenentzündungen sind in vielen Fällen Pneumokokken verantwortlich. Die Bakterien können aber auch Entzündungen der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs oder der Hirnhaut verursachen oder eine Sepsis auslösen, umgangssprachlich als Blutvergiftung genannt. Eine Pneumokokken-Infektion kann im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.

Schutz gibt ein Piks. Eine Impfung gegen Pneumokokken empfiehlt die Stiko für alle Menschen ab 60. Vor allem für jene mit Grunderkrankungen – sie haben ein vier- bis fünffach höheres Erkrankungsrisiko als andere.

Um das Risiko einer solchen Infektion zu reduzieren, sollten Ältere mindestens eine Pneumokokken-Impfung erhalten. Nach sechs Jahren kann aufgefrischt werden, sofern der Arzt oder die Ärztin das als sinnvoll erachtet.

3. Gürtelrose

Wer als Kind Windpocken hatte, ist gefährdet. Denn nach der Erkrankung bleibt das Virus lebenslang im Körper. So kann es zu einem späteren Zeitpunkt – vor allem ab dem 60. Lebensjahr – Gürtelrose verursachen, auch als Herpes zoster bezeichnet.

Bei der Gürtelrose handelt es sich um eine Krankheit, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Dabei bilden sich Bläschen auf der Haut, zum Beispiel rund um Rumpf und Brustkorb, die mit brennenden Schmerzen einhergehen. Mögliche Folge ist ein Nervenschmerz, der über mehrere Jahre andauern kann.

Um diese Erkrankung möglichst zu verhindern, empfiehlt die Stiko allen Menschen ab 60 eine Immunisierung. "Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen, sind zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten nötig", sagt Anja Kwetkat.

4. Covid-19

Zusätzlich zur Basisimmunisierung rät die Stiko Menschen ab 60 Jahren zu einer jährlichen Auffrischimpfung. Sie sollte im Mindestabstand von zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Jetzt im Herbst ist die beste Zeit dafür, denn somit sind Ältere bestmöglich geschützt, sollten die Infektionszahlen zum Winter hin wieder steigen.

Sowohl die Covid-19- als auch die Grippeschutzimpfung kann in Hausarztpraxen, aber auch in Apotheken erfolgen. "Möglich ist, sich gegen Covid-19 und gegen Grippe gleichzeitig impfen zu lassen", sagt Müller. Den einen Piks gibt's dann in den rechten, den anderen in den linken Arm.

5. Tetanus

Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine Erkrankung, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Ursache ist immer eine Verletzung, zum Beispiel durch Holzsplitter. Betroffene leiden unter Muskelkrämpfen – bei Älteren können sie besonders heftig ausfallen.

Um das zu verhindern, empfiehlt die Stiko auch Menschen ab 60 eine Tetanus-Impfung. Idealerweise ist die Grundimmunisierung im Säuglingsalter passieren. Wer sie als Kind nicht bekommen hat, sollte sie im Erwachsenenalter nachholen. Alle zehn Jahre ist eine Tetanus-Auffrischungsimpfung fällig.

6. Diphtherie

Ebenfalls empfehlenswert für Ältere: eine Diphtherie-Impfung. Es gibt zwei Formen von Diphtherie: Bei Symptomen wie etwa Schwellungen der Halslymphknoten und Lähmungen im Gaumen liegt eine respiratorische Diphtherie vor. Bei einer Haut- oder Wunddiphtherie treten an kleinen Wunden schmierige Beläge auf.

Nach einer Grundimmunisierung sollte eine Diphtherie-Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre erfolgen. "Eine Diphtherie-Impfung erfolgt in Kombination mit einer Tetanus-Impfung", sagt Anja Kwetkat.

7. FSME

FSME – die vier Buchstaben stehen für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Hierbei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Symptome sind in einer ersten Phase grippeähnliche Beschwerden und in einer zweiten Phase Lähmungen bis hin zu einer Hirnhautentzündung.

Die Stiko empfiehlt Menschen ab 60 eine FSME-Impfung nur, wenn sie in einem Risikogebiet leben oder planen, in ein solches Gebiet zu reisen. Erst mit drei Impfungen ist die Grundimmunisierung vollständig. Auffrischungsimpfungen sollten alle drei bis fünf Jahre erfolgen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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