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Sonnencreme selber machen: So gefährlich ist der Beauty-Trend


Trend in den sozialen Medien
Dieser Internet-Trend kann Ihrer Gesundheit schaden


Aktualisiert am 04.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Wichtiger Schutz: Sonnencreme ist wichtig, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung der Sonne zu bewahren.Vergrößern des Bildes
Wichtiger Schutz: Sonnencreme ist wichtig, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung der Sonne zu bewahren. (Quelle: Lourdes Balduque/getty-images-bilder)

Selbstgemachte Beautyprodukte liegen im Trend. Doch können zusammengemischte Sonnencremes zuverlässig vor gefährlicher Sonneneinstrahlung schützen?

Der Hype um Naturkosmetik und selbst gemachte Hautpflege wird immer größer. Im Internet werden zahlreiche Anleitungen zum Selbstmixen geteilt – von Deo über Seife bis hin zu Sonnencreme.

Influencerin teilt Sonnencreme-Rezept im Internet

Das lesothisch-deutsche Model Nara Smith (auf Instagram bekannt als @naraaziza) hat zum Beispiel in einem Kurzvideo gezeigt, wie sie selbst Sonnencreme aus Kokosnuss, Shea- und Kakaobutter, Bienenwachs, Öl und Zinkoxid herstellt. Auf der Social-Media-Plattform folgen ihr mehr als drei Millionen Menschen.

Doch Experten warnen: Selbst angemischte Sonnencreme schützt weder vor Sonnenbrand noch vor krebserregender Strahlung. Dies bestätigen auch mehrere Studien. Forscher aus den USA haben bereits 2020 die Wirksamkeit und Sicherheit von selbst hergestellten Sonnencremes untersucht. Das Ergebnis: Fast 70 Prozent der analysierten Rezepturen boten demnach keinen oder keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung.

Kokosöl bietet nur einen Lichtschutzfaktor von 8

Eine häufige Zutat in den untersuchten Produkten war Kokosöl, das tatsächlich eine nachweisbare Schutzwirkung gegen UV-B-Strahlen aufweist. Allerdings ist diese weit geringer als bei herkömmlichen Sonnenschutzmitteln. Kokosöl und Olivenöl erreichen beispielsweise nur einen Lichtschutzfaktor von 8.

Zum Vergleich: Dermatologen empfehlen im Sommer einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Darüber hinaus bieten Pflanzenöle keinen Schutz vor UV-A-Strahlung und sind nicht wasserfest.

Was bedeuten UV-A- und UV-B-Strahlung?

UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und verursachen langfristige Schäden wie Hautalterung und Krebs.
UV-B-Strahlen führen hingegen zu kurzfristigen Schäden wie Sonnenbrand und sind hauptsächlich für die Bräunung der Haut verantwortlich.

Sonnencreme selbst herstellen: Warum das gefährlich ist

Das Hauptproblem bei den selbst gemachten Sonnencreme-Alternativen ist, dass ihre Wirksamkeit nicht garantiert werden kann und sie, wenn überhaupt, nur minimalen Schutz vor UV-Schäden der Haut bieten. Der auf handelsüblichen Sonnenschutzprodukten angegebene Lichtschutzfaktor wird nach einer Norm (ISO 24444) direkt an Menschen getestet. Bei selbst gemachten Erzeugnissen fehlen solche umfangreichen Tests jedoch.

Ein weiteres Risiko: Bei der Eigenherstellung von Sonnencreme können unerwartete allergische Reaktionen oder Hautreizungen auftreten, wenn nicht alle Inhaltsstoffe richtig gemischt werden oder Hautempfindlichkeiten nicht bekannt sind.

Gesundheitsrisiko Sonnenbrand: Hautkrebs-Fälle nehmen weiter zu

Die Notwendigkeit eines wirksamen Sonnenschutzes sollte aber nicht unterschätzt werden: Hautkrebs ist immer noch eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland und zudem die mit der größten Steigerungsrate – trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren auf jährlich rund 300.000 verdoppelt. Dafür werden UV-bedingte Hautschäden aufgrund intensiver Sonneneinstrahlung mitverantwortlich gemacht.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Verlassen Sie sich nicht auf Sonnencreme-Rezepte aus dem Internet, sondern greifen Sie besser zu dermatologisch geprüften Sonnencremes. Es gibt mittlerweile auch viele Produkte, die aus natürlichen Inhaltsstoffen (etwa Zinkoxid oder Titandioxid) hergestellt werden und zudem die gleiche Schutzwirkung vor UV-Strahlen bieten wie konventionelle Sonnencremes.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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