Schutz vor der Sonne Nicht nur Hautkrebs – Diese Gefahren birgt UV-Strahlung
Im Sommer gilt vor allem die Hitze als unmittelbare Gefahr für die Gesundheit. Aber auch vor starker UV-Strahlung sollten Sie sich schützen.
Das sonnige Wetter bringt nicht nur hohe Temperaturen, sondern auch hohe UV-Werte mit sich. Das erhöht nicht nur die Sonnenbrandgefahr. Wichtige Fragen und Antworten rund um Gesundheitsschäden durch UV-Strahlung:
Wie gefährlich ist die UV-Strahlung?
Ultraviolette Strahlung, kurz UV-Strahlung, kann Sonnenbrand auf der Haut verursachen. Das wissen die meisten Menschen und schützen sich daher mit Sonnencreme. Aber die Strahlung der Sonne kann auch Schäden am Auge wie Bindehautentzündungen verursachen. Zudem trägt sie langfristig zur vorzeitigen Alterung der Haut bei und ist bei unzureichendem Schutz das Hauptrisiko für Hautkrebs.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland weit mehr als 200.000 Menschen neu an Hautkrebs – Tendenz steigend. Die Deutsche Krebshilfe geht sogar von jährlich mehr als 290.000 Neuerkrankungen aus. Allein mehr als 20.000 Diagnosen betreffen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom. Neben den UV-Strahlen beeinflusst vor allem das Erbgut, ob jemand erkrankt.
Wer ist besonders gefährdet?
Die Haut lichtempfindlicher Menschen kann sich nicht sehr lange selbst vor UV-Strahlung schützen. Bei einem sehr hellen Hauttyp beträgt die Eigenschutz-Zeit etwa fünf bis zehn Minuten. Bleiben Sie mit ungebräunter Haut länger als diese fünf bis zehn Minuten am Tag in der Sonne, wird die Haut rot und es kommt zu einem Sonnenbrand.
Dadurch haben Menschen mit heller Haut auch im Hinblick auf Hautkrebs ein höheres Risiko als jene mit dunklerer Haut. Zudem steigert häufiger und starker Sonnenbrand vor allem im Kindesalter das Risiko, später Hautkrebs zu bekommen. Die Haut vergisst nie, warnen Fachärzte.
Was ist der beste Sonnenschutz?
Die Mittagsstunden sollten besser im Haus oder zumindest im Schatten verbracht werden. Denn je höher die Sonne am Himmel steht, desto intensiver ist die UV-Strahlung auf der Erde. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist zudem eine Kopfbedeckung zu empfehlen. Experten raten außerdem zu Sonnenbrillen mit seitlichem Schutz, also gewölbten Gläsern oder breiten Bügeln, die die Zeichen "UV 400", "100 Prozent UV-Schutz" oder "CE" tragen.
Außerdem sollte auf eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geachtet werden, die 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen wird. Es sollte schon mindestens Lichtschutzfaktor 30 sein, für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut empfiehlt sich der Faktor 50+.
Wie erkenne ich schädliche UV-Strahlung?
Zum Beispiel können Sie sich auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD) über die Strahlenbelastung informieren. Dort gibt es jeweils die Werte für drei Tage. Eine Gesundheitswetter-App des DWD informiert zusätzlich über amtliche UV-Warnungen und den UV-Index. Der UV-Index gibt die Stärke der UV-Strahlung zum Sonnenhöchststand an und damit das Risiko für einen Sonnenbrand.
Auskunft gibt auch die UV-Prognose des Bundesamtes für Strahlenschutz. Zudem enthalten viele herkömmliche Wetter-Apps Informationen zur UV-Belastung. Dabei gilt: je höher die Zahl des UV-Indexes, desto höher die Strahlung.
- UV-Index 0 bis 2: schwach
- UV-Index 3 bis 5: mittel
- UV-Index 6 bis 7: hoch
- UV-Index 8 bis 10: sehr hoch
- UV-Index 11: extrem hoch
Das Tückische an der UV-Strahlung ist: Sie kann auch sehr stark sein, wenn es gar nicht so warm ist. Denn nicht die UV-Strahlung erzeugt Wärme, sondern das Infrarotlicht der Sonne. Daher ist die Sommerhitze allein kein guter Indikator.
Gut zu wissen
Auf dem Wasser und am Strand ist die Strahlenbelastung allerdings oft noch höher, da die Wasseroberfläche die Strahlen vielfach reflektiert.
Was hilft am besten gegen Sonnenbrand?
Am sichersten ist natürlich die Vorbeugung. Wer sich dennoch einen Sonnenbrand holt, dem helfen feuchtkalte Umschläge mit Essigwasser, Kamillentee sowie Quark- und Joghurtkompressen. Bei schweren Sonnenbränden mit Blasen und Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP
- gesundheitsinformation.de: "Wie viel Sonne ist zu viel?". (Stand: Mai 2022)