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Migräne und Ernährung: Diese Diät kann helfen | Studie


Neue Studie
Diese Ernährung kann gegen Migräne helfen


Aktualisiert am 21.02.2025Lesedauer: 3 Min.
Migräne-Kopfschmerzen: Sie sind deutlich stärker als gewöhnliche Kopfschmerzen und meist von weiteren Beschwerden begleitet.Vergrößern des Bildes
Migräne-Kopfschmerzen: Sie sind deutlich stärker als gewöhnliche Kopfschmerzen und meist von weiteren Beschwerden begleitet. (Quelle: brizmaker/getty-images-bilder)
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Eine Migräne schränkt den Alltag von Betroffenen meist erheblich ein. Bestimmte Ernährungsformen könnten hier Linderung verschaffen.

Migräne gehört zu den häufigsten Kopfschmerzerkrankungen in Deutschland. Insgesamt leiden etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung regelmäßig an Migräneanfällen. Dabei handelt es sich bei der Migräne zwar um eine genetische Erkrankung – allerdings spielen auch Faktoren wie die Umgebung, der Lebensstil und die Ernährung eine große Rolle.

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So können bestimmte Ernährungsweisen Migräneanfälle reduzieren und abschwächen. Darauf deutet eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit von Forschenden der Universität Francisco de Vitoria in Madrid hin. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Nutrition Reviews" veröffentlicht.

Ernährung als möglicher Einflussfaktor bei Migräne

Für die Studie analysierten die Forschenden alle bisher veröffentlichten Studien zu Ernährungsumstellungen bei Menschen mit Migräne. Acht klinische Studien mit mehr als 700 Probanden wurden in die Übersichtsarbeit aufgenommen. Anhand dieser Studien konnten die Forschenden verschiedene Ernährungsweisen miteinander vergleichen:

  1. Die ketogene Ernährungsweise, die auf eine stark reduzierte Kohlenhydratzufuhr und eine hohe Fettaufnahme setzt.
  2. Die DASH-Diät (Diätetischer Ansatz zum Stopp von Hochdruck), die ursprünglich zur Blutdrucksenkung entwickelt wurde und reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist.
  3. Andere Ernährungsformen, darunter unter anderem eine vegane Ernährung.

DASH-Diät zeigt die stärksten Effekte

Das Ergebnis: Sowohl die ketogene als auch die DASH-Diät scheinen die Häufigkeit von Migräneattacken verringern zu können. Die DASH-Diät konnte zusätzlich die Migräneattacken abmildern und das Körpergewicht reduzieren.

"Die DASH-Diät und die ketogene Diät sind die am umfassendsten erforschten Ernährungsstrategien, die bei Migräne möglicherweise von Nutzen sein könnten", heißt es in der Übersichtsarbeit. Allerdings sei die ketogene Diät aufgrund ihrer einseitigen, fettreichen Ernährungsweise nicht für eine langfristige Anwendung zu empfehlen.

Was isst man bei einer ketogenen Diät?

Während einer ketogenen Diät fallen Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, die meisten Obstsorten und stärkereiches Gemüse wie Kartoffeln weg – oder werden nur in sehr geringen Mengen gegessen. Stattdessen stehen auf dem Speiseplan Fleisch und Fisch, kohlenhydratarme Obst- und Gemüsesorten wie Beeren, Salat, Gurke oder Brokkoli, Milchprodukte, Eier, Nüsse und Kerne.

Antioxidative Effekte als möglicher Mechanismus

Über welche biologischen Mechanismen der positive Effekt zustande kommt, ist nicht eindeutig bekannt. Allerdings enthalten pflanzliche Lebensmittel, die in der DASH-Diät eine große Rolle spielen, sogenannte Polyphenole und Carotinoide. Diese Pflanzenstoffe sind für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt. Frühere Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil solcher Stoffe mit weniger schweren Migränesymptomen in Zusammenhang stehen könnte. Zudem könnte der blutdrucksenkende Effekt der DASH-Diät zur Linderung der Migräne beitragen.

Für die Wirksamkeit der ketogenen Diät gibt es ebenfalls Erklärungsansätze. Es wird vermutet, dass Migräne mit einer Störung des Zucker-Stoffwechsels in Verbindung steht. Bei einer ketogenen Ernährung kann das Gehirn statt Zucker-Bausteinen (Glukose) sogenannte Ketonkörper als alternative Energiequelle nutzen, was möglicherweise die Migränehäufigkeit beeinflusst.

Zudem setzen beide Diäten auf eine geringe Aufnahme von Fertigprodukten. Auf hier liegt möglicherweise ein Vorteil: Denn Zucker, gesättigte Fettsäuren und ein hoher Salzgehalt könnten zu chronischen Entzündungsprozessen im Körper führen. Und diese werden als möglicher Faktor bei der Entstehung von Migräne diskutiert.

Die DASH-Diät kann langfristig genutzt werden

Die DASH-Diät ist eine besondere Form der Mittelmeerkost, die ursprünglich speziell für Menschen mit Bluthochdruck entwickelt wurde. Die Ernährungsweise wurde dabei nicht als kurzfristige Diät, sondern langfristige Ernährungsumstellung konzipiert. Sie enthält in der Regel viele Ballaststoffe, Kalium, Magnesium, Kalzium und Eiweiß, dafür aber wenig Fett, Salz und Zucker.

Auf dem Speiseplan stehen:

  • Bunte Gemüseauswahl (etwa fünf Portionen pro Tag)
  • Obst wie Äpfel, Birnen, Orangen, Erdbeeren (etwa fünf Portionen pro Tag)
  • Kohlenhydrate wie Vollkornbrot, Haferflocken, Reis und Hülsenfrüchte (etwa sieben Portionen pro Tag)
  • Magere Milchprodukte (etwa zwei Portionen pro Tag)
  • Mageres Fleisch (höchstens zwei Portionen pro Tag)
  • Fetter Fisch wie Hering, Lachs, Thunfisch oder Makrele (etwa zwei Portionen pro Woche)
  • Nüsse, Samen und Olivenöl (zwei bis drei Portionen pro Woche)

Gut zu wissen

Eine Portion kann etwa eine Scheibe Brot sein, eine halbe Tasse gekochte Nudeln oder Reis, 25 Gramm Fisch, Fleisch oder Käse, zwei Esslöffel Nüsse oder Kerne, ein Teelöffel Öl sowie eine Handvoll Obst oder Gemüse.

Ob es sinnvoll ist, einzelne Lebensmittel oder Getränke wie Wein, Kaffee oder Tomaten aus der Ernährung zu verbannen, ist umstritten. Experten wie die von der American Migrane Foundation oder der Migräne Liga raten eher zu einer allgemein gesunden und ausgewogenen Ernährung. Einzelne Lebensmittel oder Getränke sollten nur gestrichen werden, wenn Sie einen klaren Zusammenhang mit den Migräneattacken festgestellt haben, etwa durch ein Kopfschmerztagebuch.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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