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Erkältungszeit: Videos von Kranken beeinflussen unser Immunsystem


Überraschende Studie
Anschauen von Erkältungsvideos löst Immunantwort aus


06.02.2025 - 14:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Erkältung und Co.: Andere kranke Menschen zu sehen, könnte bereits eine Immunantwort bei uns auslösen.Vergrößern des Bildes
Erkältung und Co.: Niesende und hustende Menschen lösen nicht nur Mitgefühl aus. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)
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Andere kranke Menschen zu sehen, könnte bereits einen Schutzmechanismus bei uns auslösen. Beteiligt sind unter anderem das Gehirn und das Immunsystem.

Erkältungen, Grippe und andere Atemwegserkrankungen haben Hochsaison. Aber: Wer sich Nachrichten und Videos mit niesenden und kranken Menschen anschaut, aktiviert damit möglicherweise sein Immunsystem. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Hamburg. Sie hat festgestellt, dass solche Videos Gehirnregionen anregen, die mit dem Immunsystem in Verbindung stehen. Gleichzeitig steigt die Konzentration bestimmter Antikörper. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Brain, Behavior, and Immunity" veröffentlicht.

Gehirn- und Immunreaktionen hängen zusammen

Für die kleine Studie sahen sich 62 Personen kurze Videos mit Menschen an, die entweder Anzeichen einer ansteckenden Krankheit zeigten oder gesund waren. Währenddessen erfassten die Forschenden die Gehirnaktivität der Probanden mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) und analysierten die Konzentration des Antikörpers Immunglobulin A (sIgA) im Speichel.

Was macht Immunglobulin A?

Das sekretorische Immunglobulin A ist ein Antikörper, den der Körper unter anderem in den Speichel abgibt, um so Krankheitserreger wie Viren und Bakterien in den Atemwegen abzuwehren. Sekretorisches Immunglobulin A kommt auch in anderen Körpersekreten vor, etwa im Darm, den Genitalien oder in der Muttermilch. Antikörper wie Immunglobulin A sind ein Teil des Immunsystems.

Das Ergebnis: Im Gehirn reagiert besonders die sogenannte vordere Insula auf die Wahrnehmung von Krankheitssymptomen. Diese Hirnregion spielt eine zentrale Rolle als Schnittstelle zwischen Gehirn und Immunsystem, wie vorherige Studien zeigten. Gleichzeitig registrierten die Forschenden eine erhöhte Freisetzung von sekretorischem Immunglobulin A im Speichel der Probanden.

Die Amygdala, eine Hirnregion, die für emotionale Reaktionen wie Angst zuständig ist, zeigte eine verstärkte Aktivität bei allen gezeigten Videos – egal, ob gesunde oder kranke Menschen zu sehen waren. Dies deutet laut der Studie auf eine generelle Wachsamkeit von Menschen gegenüber sozialen Situationen hin.

Gehirn setzt Alarmsystem vor Infektion in Gang

"Während die Insula die zentrale Immunaktivierung koordiniert, könnte die Amygdala als Alarmsystem für soziale Situationen mit erhöhtem Übertragungsrisiko fungieren", erklärte Studienleiterin Esther Diekhof im Ärzteblatt. Diese Immunreaktion könnte laut Diekhof eine Schutzfunktion haben, indem der Körper frühzeitig Gegenmaßnahmen aktiviert und sich auf eine potenzielle Erregerbelastung vorbereitet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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