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Bornavirus: Igel in Bayern infiziert – Krankheit für Menschen gefährlich?


Übertragung auf Menschen möglich
Neue Fälle von gefährlichem Bornavirus gemeldet

Von dpa, ccn

Aktualisiert am 06.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Nicht zu viel Ordnung: In diesen Gärten fühlen sich Igel wohlVergrößern des Bildes
Das Landratsamt Ebersberg berichtet von drei mit dem Bornavirus infizierten Igeln. (Archvbild) (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Bei mehreren Tieren in Bayern, darunter Igeln, ist das Bornavirus nachgewiesen worden. Auch Menschen können sich in sehr seltenen Fällen mit dem Erreger anstecken.

Das Landratsamt Ebersberg in Oberbayern hat eine vorsorgliche Warnung vor dem Bornavirus ausgesprochen. Hintergrund sind demnach Nachweise bei mehreren Tieren in der Region. "Diesen Sommer wurden dem Veterinäramt im Landkreis Ebersberg Pferde mit Verdacht auf eine Bornavirus-Infektion sowie drei Igel gemeldet, die infiziert waren und daran verstarben", heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, gab es auch in einer Pflegestation im niederbayerischen Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) mehrere mit dem Erreger infizierte Igel, zuletzt im September.

Menschen selten betroffen

Auch Menschen können sich in extrem seltenen Fällen mit dem Bornavirus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) infizieren, die Folge ist eine meist tödlich verlaufende Hirnentzündung. Bisher gilt dabei die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) als einziger bekannter Überträger des Virus auf Menschen. Betroffen waren Analysen zufolge in der Vergangenheit unter anderem Halter von Katzen – diese bringen gerne mal erlegte Mäuse mit nach Hause.

Das sind häufige Symptome des Virus

Laut "Ärzteblatt" sind bei den wenigen bislang bekannten Infektionen – mit Ausnahme jüngerer Kinder – alle Altersgruppen und beide Geschlechter vom Bornavirus betroffen. Viele der bekannten Patienten litten laut Robert Koch-Institut (RKI) Beginn an Kopfschmerzen, Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Es folgen neurologische Symptome wie Verwirrtheit, Verhaltensauffälligkeiten und Sprach- und Gangstörungen, im weiteren Verlauf innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen oft Koma und Tod.

Infizierte Feldspitzmäuse scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken. Neben dem Anfassen infizierter Feldspitzmäuse gelten beim Menschen auch der Kontakt mit Mäusekot, kontaminiertem Staub oder Erde sowie verunreinigte Lebensmittel und Wasser als mögliche Übertragungswege.

So schützen Sie sich

Tote Spitzmäuse sollten Sie nicht mit bloßen Händen anfassen und entsorgen. Wer etwa eine von der Katze angeschleppte Maus aufheben möchte, sollte dem Landratsamt zufolge Gummihandschuhe tragen und bei Staubentwicklung möglichst eine eng anliegende Maske sowie eine Schutzbrille tragen. Ein totes Tier könne in einer gut verschlossenen Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. War die Umgebung staubig, solle man umgehend duschen sowie Haare und benutzte Kleidung waschen.

Auch beim Kontakt mit Igeln sollten Sie sich generell schützen, da gerade geschwächte Tiere mit zahlreichen krank machenden Bakterien und Parasiten infiziert sein können. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie jetzt im Herbst unterernährte Igel mitnehmen und zu Pflegestationen bringen.

Mehrere Fälle bei Menschen jährlich

Dem bundesweit zuständigen Robert Koch-Institut in Berlin wurden seit Einführung einer Meldepflicht im Jahr 2020 jährlich bis zu sechs Bornavirus-Fälle gemeldet, der Großteil davon aus Bayern. BoDV-1 kommt in Deutschland in Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und angrenzenden Teilen benachbarter Bundesländer vor.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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