Früher als geplant Moderna will 2025 einen Impfstoff gegen Hautkrebs herausbringen
Der Pharmakonzern Moderna hofft darauf, in zwei Jahren einen Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs auf den Markt zu bringen. Er setzt auf die mRNA-Technologie.
Die Häufigkeit von schwarzem Hautkrebs steigt stetig an. Weltweit erkrankten im Jahr 2020 schätzungsweise 325.000 Menschen daran. 57.000 Menschen starben an den Folgen der Krebserkrankung.
Der US-Pharmakonzern Moderna hofft nun darauf, ihren Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs bereits in zwei Jahren auf den Markt zu bringen. "Wir gehen davon aus, dass das Produkt in einigen Ländern bis 2025 mit einer beschleunigten Zulassung auf den Markt kommen könnte", sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. Mit dem Impfstoff soll das sogenannte maligne Melanom behandelt werden, die bösartigste Form von Hautkrebs.
Krebs-Impfstoff setzt auf mRNA-Technologie
Der von Moderna entwickelte Krebs-Impfstoff basiert auf der mRNA-Technologie, die auch schon bei den Corona-Impfstoffen von Moderna und dem Mainzer Unternehmen Biontech zum Einsatz kam. In beiden Fällen sollen die Impfstoffe das Immunsystem aktivieren.
Der Krebs-Impfstoff richtet sich aber nicht gegen einen Krankheitserreger wie das Coronavirus, sondern gegen körpereigene Krebszellen. Behandelt werden sollen dem Unternehmen zufolge Patientinnen und Patienten, die bereits an Hautkrebs erkrankt sind und denen Melanome entfernt wurden. Der Impfstoff solle dafür sorgen, dass der Krebs nicht zurückkommt.
Sogenannte therapeutische Impfstoffe zählten zu den großen Hoffnungen in der Onkologie, sagte Bancel. Es handele sich um eine "Immuntherapie 2.0". Bei der bisher üblichen Immuntherapie wird den Patientinnen und Patienten ein Antikörpermedikament verabreicht, etwa das Mittel Keytruda des US-Pharmakonzerns MSD.
mRNA-Impfstoff erfolgreich klinisch getestet
In einer klinischen Studie wurde nun 157 Probandinnen und Probanden mit fortgeschrittenen Melanomen das Antikörpermedikament zusammen mit dem neuen Impfstoff verabreicht. Das Ergebnis: Das Risiko, dass der Krebs zurückkehrt oder die Patientinnen und Patienten sterben, konnte mit der Kombination im Vergleich zu einer Behandlung nur mit Keytruda um 49 Prozent gesenkt werden, wie aus am Donnerstag von Moderna vorgelegten Studienergebnissen hervorgeht.
Keytruda sei bislang "das beste Produkt auf dem Markt", sagte Bancel. In Kombination mit dem mRNA-Impfstoff überlebe nun aber "jeder zweite Mensch". Das sei in der Onkologie "enorm".
Moderna plant für 2024 nun eine großangelegte klinische Studie mit tausend Probandinnen und Probanden. Auf dieser Grundlage will das Unternehmen dann eine bedingte Zulassung beantragen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) bewerten die von Moderna vorgelegten Daten zu dem Impfstoffkandidaten bereits in einem beschleunigten Prüfverfahren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur afp