Nach deutlichem Einbruch Dax dreht trotz Ukraine-Konflikt ins Plus
Die Äußerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin haben die Situation in der Ukraine weiter verschärft. Die Kriegsangst macht sich auch an der Börse breit – aber nur kurz.
Der eskalierende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat am Dienstag nur vorübergehend zu heftigen Einbußen auf den Aktienmärkten geführt. Bis zur Mittagszeit wurden die Verluste an den meisten Börsen Europas weitgehend wettgemacht.
Auch der Dax , der zum Handelsstart unter 14.400 Punkte auf den tiefsten Stand seit Anfang März 2021 sackte, drehte ins Plus: Zuletzt gewann der deutsche Leitindex 0,14 Prozent auf 14.751,91 Zähler.
- Aktueller Kurs: Wo steht der Dax gerade?
Die Anleger hätten den ersten Schrecken wohl verdaut und warteten nun ab, wie Russland weiter vorgehe und welche Sanktionen der Westen beschließen werde, sagten Marktbeobachter. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte gegen internationalen Protest die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk anerkannt. Per Dekret wies er auch die Entsendung russischer Soldaten an.
Hunderte Personen sollen auf Sanktionsliste kommen
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sieht ein den EU-Mitgliedstaaten präsentierter Entwurf vor, den Handel mit russischen Staatsanleihen zu verbieten, um eine Finanzierung des Staats zu erschweren. Zudem sollen Hunderte Personen und Unternehmen auf die EU-Sanktionsliste kommen. Hier dürften einige Investoren wohl Schlimmeres befürchtet haben.
Zudem soll russisches Erdgas weiter fließen. "Russland beabsichtigt, die ununterbrochenen Lieferungen dieses Rohstoffs, einschließlich des Flüssiggases, an die Weltmärkte fortzusetzen", sagte Putin dem Kreml zufolge. Russland ist einer der wichtigsten Energie-Exporteure. Wegen des Konfliktes legten auch die Rohölpreise zu. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent wurde mit 98,14 Dollar gehandelt und war damit 2,75 Dollar teurer als am Montag.
Etwas gestützt wurde der deutsche Aktienmarkt vom Ifo-Geschäftsklima, denn es hellte sich zum zweiten Mal in Folge auf – und das stärker als erwartet.
- Nachrichtenagentur dpa