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Altersvorsorge | Besser als Immobilien: Deshalb sollten Sie ETFs kaufen


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Besser als Immobilien
Acht gute Gründe, warum Sie ETFs kaufen sollten

MeinungEine Kolumne von Gerd Kommer

Aktualisiert am 09.05.2021Lesedauer: 4 Min.
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Geldanlage ohne großes Risiko: t-online erklärt in dieser Animation, wie Sie Ihr Geld ganz einfach in Fonds und ETFs investieren können. (Quelle: t-online)

Es gibt viele Möglichkeiten, fürs Alter vorzusorgen, doch keine ist für normale Haushalte so attraktiv wie der Kauf von börsengehandelten Indexfonds. Das liegt daran, dass ETFs gleich mehrere Vorteile kombinieren.

Zuletzt haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie ETFs – börsengehandelte Investment-Indexfonds – funktionieren. In diesem Beitrag geht es um die Frage, warum ETFs für Privatanleger so erstaunlich attraktiv sind.

ETFs bieten Ihnen eine Kombination von Vorteilen, die fast zu schön ist, um wahr zu sein. Acht dieser Vorteile stelle ich Ihnen nun vor.

1. Kein großes Startkapital nötig

Sie können mit ETFs bereits ab 25 Euro pro Monat investieren. Sie brauchen nicht Zigtausende Euro Startkapital und kein festes, stabiles Einkommen wie es bei einem Eigenheim nötig wäre – insbesondere, wenn Sie es mit einem Kredit finanzieren.

2. Entspannter geht es nicht

Mit ETFs haben Sie die Möglichkeit, sehr breit gestreut in Hunderte, in vielen Fällen sogar Tausende Aktien (oder Anleihen) auf einmal zu investieren. Und das auch noch über alle Branchen hinweg und – wie es im Fachjargon heißt – weltweit "diversifiziert". Weil das so ist, müssen Sie als ETF-Anleger nichts über einzelne Wertpapiere wissen.

Sie müssen Ihr Depot nicht laufend überwachen und Sie müssen auch keine Finanznachrichten lesen. Für Ihre Rendite und Ihren Seelenfrieden ist es sogar am besten, wenn Sie Ihr ETF-Depot in Ruhe lassen und es nur ein- oder zweimal im Jahr genauer ansehen. Mit Ruhe behandeln Sie Ihr ETF-Depot auf Dauer am besten. Im Börsenjargon nennt man das Buy-and-Hold, kaufen und halten.

Der "ETF-Papst"
Dr. Gerd Kommer ist seit mehr als 20 Jahren Bestsellerautor für Investmentratgeberbücher. Zugleich ist er Geschäftsführer der Gerd Kommer Capital GmbH, einer digitalen Vermögensverwaltung, bei der Kunden bereits mit kleinen Beträgen starten können, sowie der Gerd Kommer Invest GmbH, einem Honorarberatungsunternehmen. In seiner t-online-Kolumne schreibt er gemeinsam mit seinen Kollegen Felix Großmann und Daniel Kanzler alle zwei Wochen über sein Spezialgebiet: den langfristigen Vermögensaufbau mit ETFs.

3. ETFs sind günstig

Die Kosten sind für ein breit diversifiziertes ETF-Investment konkurrenzlos niedrig. Sie liegen typischerweise unter 0,5 Prozent pro Jahr – sowohl beim Kauf als auch bei den laufenden Kosten.

4. Eingebauter Sicherheitsvorteil

Es ist nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen, dass Sie mit einem sehr breit diversifizierten Aktien-ETF, wie zum Beispiel einem ETF auf den bekannten MSCI-World-Index, auf sehr lange Sicht Geld verlieren. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, den ETF über 15 bis 20 Jahre zu halten, indem Sie auch bei starken Aktienmarktabschwüngen nicht verkaufen. Starke Abschwünge kommen unweigerlich alle paar Jahre vor, gehen aber vorüber.

Ein Verlust ist ganz einfach deswegen ausgeschlossen, weil 1.600 große Unternehmen aus allen Sektoren, die in 190 Ländern der Erde wirtschaftlich aktiv sind, nicht alle gemeinsam dauerhaft schrumpfen oder pleitegehen können. Das wäre ja buchstäblich das Ende der Zivilisation oder gar der Menschheit.

Denn diese 1.600 Unternehmen, deren Wertentwicklung sich mit einem einzigen ETF abbilden lässt, repräsentieren die Unternehmen, die jene Güter und Dienstleistungen herstellen, die über sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten täglich zum Leben und Überleben benötigen.

Kein anderes Investment besitzt diesen strukturellen Sicherheitsvorteil – weder ein Eigenheim, noch einzelne Vermietungsimmobilien, einzelne Aktien, einzelne Staatsanleihen oder Kapitallebensversicherungen. Und schon gar nicht Bankguthaben.

5. ETFs sind einfach zu verstehen

ETFs sind grundsätzlich sehr einfach zu verstehen, viel einfacher als eine Lebensversicherung, ein Bausparvertrag oder irgendein anderes Finanzprodukt. Wenn Sie diese Kolumne auch in den nächsten Wochen und Monaten weiterlesen, werden Sie diese Aussage direkt nachvollziehen können, das verspreche ich Ihnen.

6. ETFs schützen Sie vor Pleiten

Mit einem ETF-Depot trägt der Anleger kein Risiko aus einem denkbaren Konkurs seiner Depot-Bank und auch keines aus einer etwaigen Pleite des ETF-Anbieters. Sowohl die Bank als auch der ETF-Anbieter sind nur "Verwahrer" oder "Verwalter" Ihres Vermögens, sie sind nicht sein Eigentümer. Eigentümer des Vermögens – der Wertpapiere in einem ETF – bleiben immer die Anleger.

Das ist ein enorm wichtiger Unterschied zu einem Bankguthaben. Bei diesem leiht der Kontoinhaber der Bank Geld, das dann der Bank gehört. Wenn die Bank pleitegeht, könnte dieses Geld weg sein – zumindest wenn es über die Einlagensicherung hinausgeht. Und so war es oft auch bei Tausenden von Bankzusammenbrüchen weltweit in den vergangenen 300 Jahren. In Deutschland geschah die jüngste vor wenigen Monaten in Gestalt der Greensill Bank AG. In zwei Wochen werden wir in dieser Kolumne genauer auf diesen wichtigen Unterschied eingehen.

7. ETFs bringen Ihnen höhere Erträge

Aktien-ETFs repräsentieren den Aktienmarkt, also börsennotierte Unternehmensbeteiligungen. Keine andere Vermögensform hat in den letzten 250 Jahren Anlegern so hohe Langfristrenditen gebracht, wie der Aktienmarkt – weder Immobilien noch Gold noch zinstragende Anlagen und schon gar nicht "verpackte" Finanzprodukte wie Lebensversicherungen, Bausparverträge oder Zertifikate.

8. ETFs entwickeln sich besser als klassische aktive Fonds

ETFs sind passiv gemanagte Investmentfonds, oft auch Indexfonds genannt. Daher liegt es nahe, ihre Renditen mit aktiv gemanagten also "normalen" Investmentfonds zu vergleichen. Der Clou dabei: Über Zeiträume von fünf Jahren aufwärts schlagen ETFs renditemäßig typischerweise 80 bis 90 Prozent ihrer direkt vergleichbaren aktiv gemanagten Fonds.

Mit ETFs gehören Sie also langfristig zu den obersten zehn oder 20 Prozent aller Fondsanleger. Warum das so ist, damit hat sich die Wissenschaft in den letzten 60 Jahren intensiv auseinandergesetzt und diesen Sachverhalt immer und immer wieder neu belegt. Ich werde in einem späteren Beitrag darauf zurückkommen.

Zunächst widmen wir uns in zwei Wochen dem hier erwähnten Pleiteschutz durch ETFs noch einmal ausführlicher und erläutern, warum sich ein ETF-Anleger weder Sorgen über die Solvenz seiner Bank noch über die Solvenz des ETF-Anbieters machen muss.

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