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Baufinanzierung mit 55 Jahren: Das sollten Sie wissen


Zu alt für Kredit?
Baufinanzierung mit 55 Jahren: Das sollten Sie wissen


30.04.2025 - 14:01 UhrLesedauer: 3 Min.
Älteres Paar im Gespräch mit einem Makler: Bei Baufinanzierungen in fortgeschrittenem Alter gibt es einige Besonderheiten zu beachten.Vergrößern des Bildes
Älteres Paar im Gespräch mit einem Makler: Bei Baufinanzierungen in fortgeschrittenem Alter gibt es einige Besonderheiten zu beachten. (Quelle: vm/getty-images-bilder)
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Viele Menschen sind erst später im Leben in der Lage, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Doch wie realistisch ist eine Baufinanzierung ab 55?

Eine eigene Immobilie besitzen – dieser Wunsch ist in jungen Jahren oft schwer umsetzbar. Veränderungen im Beruf und Privatleben oder späte finanzielle Stabilität führen dazu, dass sich viele erst mit über 50 intensiver mit dem Thema beschäftigen können. Doch ist es dann zu spät?

t-online zeigt, wie die Chancen für eine Baufinanzierung mit 55 Jahren stehen, welche Anforderungen Banken stellen und worauf es sonst noch ankommt.

Baufinanzierung mit 55 Jahren: Ist das möglich?

Ja, eine Baufinanzierung mit 55 Jahren ist grundsätzlich möglich. Banken prüfen jeden Kreditantrag individuell und orientieren sich dabei nicht ausschließlich am Alter. Dennoch gibt es Besonderheiten und Herausforderungen, die es zu beachten gilt.

Gibt es ein gesetzliches Höchstalter für Baufinanzierungen?

Nein, ein gesetzliches Höchstalter für die Baufinanzierung existiert nicht. Die Vergabe eines Darlehens ist vielmehr eine Entscheidung der Bank. Allerdings müssen die Geldinstitute laut den EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinien darauf achten, dass ihre Kreditnehmer die Darlehensschulden innerhalb ihrer statistischen Lebenserwartung komplett zurückzahlen können. Daher legen viele Banken eigene Altersgrenzen fest.

Häufige Bedingungen sind:

  • Der Kreditnehmer sollte den Kredit spätestens bis zum Renteneintritt oder wenige Jahre danach vollständig zurückgezahlt haben.
  • Einige Banken setzen ein Höchstalter von 75 oder 80 Jahren für die komplette Tilgung an.

Entscheidend ist also nicht nur das Alter bei Vertragsabschluss, sondern insbesondere die Frage, bis wann die Rückzahlung abgeschlossen ist. Zugute kommt Bauherren der Generation 50 plus, dass sie in der Regel über ein höheres Vermögen und Gehalt verfügen als Kreditnehmer in den 30ern. Das erhöht ihre Chance auf eine Baufinanzierung.

Welche speziellen Anforderungen oder Hindernisse gibt es?

Wer mit 55 Jahren eine Baufinanzierung anstrebt, sollte mehrere Punkte beachten. Ein wichtiger Aspekt ist der Eigenkapitalanteil: Viele Institute erwarten, dass Kreditnehmer einen höheren Anteil der Kaufsumme selbst aufbringen, idealerweise 30 Prozent oder mehr. Lesen Sie hier, wie viel Eigenkapital normalerweise gefordert wird.

Außerdem bevorzugen Banken in der Regel kürzere Laufzeiten, damit das Darlehen spätestens bis zum Renteneintritt oder wenige Jahre danach vollständig zurückgezahlt ist. Das führt jedoch dazu, dass die monatlichen Raten entsprechend höher ausfallen.

Auch bei der Höhe der Zinsen könnten Bauherren ab 55 benachteiligt sein. Wie die Stiftung Warentest herausfand, können die Zinsunterschiede erheblich sein. Sie empfiehlt daher, nicht nur die Hausbank, sondern mindestens auch einen oder zwei Kreditvermittler zu fragen. Diese können die Konditionen vieler Banken vergleichen und Ihnen so Tausende Euro an Zinskosten sparen.

Achten Sie beim Abschluss der Baufinanzierung außerdem darauf, dass Sie flexibel bleiben können. Sichern Sie sich die Option auf Sondertilgungen. So können Sie den Kredit schneller abbezahlen, falls Ihnen doch mal eine größere Summe zur Verfügung stehen sollte – etwa aufgrund eines Erbes. Lesen Sie hier, wann sich Sondertilgungen besonders lohnen. Mit der Möglichkeit, den Tilgungssatz zu wechseln, können Sie zudem die Rate anpassen.

Auch das Einkommen spielt eine wichtige Rolle. Kreditgeber prüfen nicht nur das aktuelle Gehalt, sondern werfen auch einen Blick auf die zu erwartende Rente. Sie wollen sicherstellen, dass die Finanzierung auch im Ruhestand tragbar bleibt. Häufig wird verlangt, dass die monatliche Kreditbelastung auch als Rentner nicht mehr als 35 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmacht.

Zusätzliche Sicherheiten können ebenfalls eine wichtige Voraussetzung sein. Wer beispielsweise eine Risikolebensversicherung oder eine Restschuldversicherung abschließt, verbessert seine Chancen auf eine Kreditzusage erheblich. Auch kann es sinnvoll sein, zusätzliche Kreditnehmer einzubeziehen, die deutlich jünger als 55 Jahre sind.

Gibt es spezielle Förderungen für ältere Bauherren?

Abgesehen von Förderungen für den altersgerechten Umbau, gibt es zwar keine speziellen Programme für ältere Bauherren, Sie können aber genauso von den regulären staatlichen Förderungen profitieren wie jüngere Menschen.

Besonders interessant sind die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie unterstützt den Immobilienerwerb mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen, etwa für energieeffizientes Bauen oder Sanieren. Ein Höchstalter für die Inanspruchnahme dieser Förderungen gibt es in der Regel nicht, teilweise aber Einkommensgrenzen. Mehr zu den Förderungen beim Hauskauf lesen Sie hier.

Auch das sogenannte Wohn-Riester-Modell kann eine Möglichkeit sein: Wer in die Riester-Rente eingezahlt hat, darf das angesparte Kapital für den Erwerb oder die Entschuldung von selbst genutztem Wohneigentum einsetzen. Wie das genau funktioniert, lesen Sie hier.

Tipp: Um keine finanziellen Vorteile zu verschenken, empfiehlt es sich, frühzeitig eine Beratung in Anspruch zu nehmen. So lassen sich Fördermittel kombinieren und in die Baufinanzierung integrieren – etwa direkt bei der KfW oder bei der Verbraucherzentrale.

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