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Förderung beim Hauskauf: Hilfe vom Staat?


Darlehen, Zuschüsse, Steuervorteile
Förderung beim Hauskauf: Welche Hilfe gibt es vom Staat?


30.04.2025 - 13:22 UhrLesedauer: 4 Min.
Ein Paar steht vor seinem Haus: Wer eine Immobilie kaufen möchte, kann auf verschiedene Förderungen zurückgreifen.Vergrößern des Bildes
Ein Paar steht vor seinem Haus: Wer eine Immobilie kaufen möchte, kann auf verschiedene Förderungen zurückgreifen. (Quelle: SimonSkafar/getty-images-bilder)
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Um den Hauskauf zu erleichtern, bietet der deutsche Staat verschiedene Förderprogramme. t-online zeigt, welche Hilfen es gibt.

Wer sich Wohneigentum zulegen möchte, steht vor der wohl größten finanziellen Entscheidung seines Lebens. Etwas Erleichterung können staatliche Förderungen bringen. Diese reichen von zinsgünstigen Krediten über Zuschüsse bis hin zu steuerlichen Vorteilen. Ein Überblick.

Welche Förderungen für den Hauskauf gibt es?

Beim Erwerb von Wohneigentum stehen in Deutschland mehrere staatliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Diese sind je nach persönlicher Lebenssituation, Einkommen, Bauweise und Wohnort unterschiedlich. Hier die wichtigsten Programme im Detail:

KfW-Wohneigentumsprogramm (KfW 124)

Dieses Programm richtet sich an Privatpersonen, die eine Immobilie zur Selbstnutzung kaufen oder bauen möchten. Die KfW gewährt dabei ein zinsgünstiges Darlehen bis zu 100.000 Euro.

Es kann für Kauf- oder Baukosten, Kosten für Instandsetzung, Umbau oder Sanierung sowie Nebenkosten wie Notar oder Grunderwerbsteuer verwendet werden. Der Kredit ist mit anderen KfW-Programmen kombinierbar.

Wichtig zu wissen: Die Zinskonditionen orientieren sich auch bei Förderkrediten am Kapitalmarkt und werden laufend angepasst. Welchen Zins Ihnen die KfW gewährt, wird am Tag der Zusage festgelegt. Dieser Zinssatz gilt dann für die Dauer der gesamten Zinsbindungsfrist. Details zu den Konditionen finden Sie auf der Webseite der KfW.

Wohneigentum für Familien – Neubau (KfW 300)

Dieses Förderprogramm ist für Familien und Alleinerziehende mit mindestens einem Kind gedacht. Es soll sie beim Neubau oder Erstkauf von klimafreundlichem Eigentum unterstützen. Die maximale Kredithöhe liegt bei 240.000 Euro. Dafür müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Sie bewohnen die Immobilie selbst.
  • In Ihrem Haushalt lebt mindestens ein Kind unter 18 Jahren.
  • Der Neubau muss besonders energieeffizient sein. Dabei wird zwischen zwei Förderstufen unterschieden: "Klimafreundliches Wohngebäude" und "Klimafreundliches Wohngebäude – mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)".
  • Ihr neues Haus oder Ihre Eigentumswohnung ist Ihre einzige Wohnimmobilie in Deutschland.
  • Das zu versteuernde Einkommen Ihres Haushalts darf maximal 90.000 Euro bei einem Kind betragen – plus 10.000 Euro für jedes weitere Kind. Lesen Sie hier, was das zu versteuernde Einkommen genau ist.

Als "Klimafreundliches Wohngebäude" gilt eine Immobilie, die die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht, in ihrem Lebenszyklus so wenig CO2 ausstößt, dass die Anforderung an Treibhausgasemissionen des "Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus" erfüllt und die nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.

Als "Klimafreundliches Wohngebäude – mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)" gilt eine Immobilie, die ebenfalls die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht, die Anforderungen des "Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus" oder des "Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Premium" erfüllt, bestätigt durch ein Nachhaltigkeitszertifikat, und nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.

Ob ein Gebäude diese Anforderungen erfüllt, bestätigt Ihnen ein Experte für Energieeffizienz und Berater für Nachhaltigkeit. Details zu diesem Förderprogramm finden Sie auf der Webseite der KfW.

Was ist ein Effizienzhaus 40?

Ein Effizienzhaus 40 ist ein Gebäude, das einen besonders energiesparenden Standard aufweist. Es benötigt zum Beispiel nur 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes entspricht.

Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb (KfW 308)

Dieses Förderprogramm ist auch unter dem Namen "Jung kauft Alt" bekannt. Es soll Familien und Alleinerziehenden mit mittlerem Einkommen helfen, die eine bestehende Wohnimmobilie kaufen und anschließend energieeffizient sanieren. Die KfW gewährt ein zinsgünstiges Darlehen über maximal 100.000 bis 150.000 Euro.

Die Voraussetzungen sind:

  • Sie wohnen selbst in der Immobilie.
  • In Ihrem Haushalt lebt mindestens ein Kind unter 18 Jahren.
  • Es handelt sich um ein bestehendes Wohngebäude oder eine bestehende Eigentumswohnung mit einem gültigen Energiebedarfsausweis oder Energieverbrauchsausweis der Energieeffizienzklasse F, G oder H.
  • Die Sanierung erfolgt innerhalb von 4,5 Jahren nach Zusage, mindestens auf den Standard "Effizienzhaus 70 Erneuerbare-Energien" oder "Effizienzhaus Denkmal Erneuerbare-Energien".
  • Das zu versteuernde Einkommen Ihres Haushalts darf maximal 90.000 Euro bei einem Kind betragen – plus 10.000 Euro für jedes weitere Kind.

Gefördert wird der Kaufpreis der Immobilie inklusive der Grundstückskosten. Die Sanierungskosten sind hingegen nicht förderfähig. Dafür gibt es den Förderkredit Wohngebäude (KfW 261). Weitere Details zur Förderung Wohneigentum für Familien finden Sie auf der Webseite der KfW.

KfW-Förderung für klimafreundlichen Neubau (KfW 297/298)

Dieses Programm richtet sich an alle Bauherren und Käufer, die sich für einen energieeffizienten Neubau entscheiden. Gefördert wird der Bau oder Kauf eines Hauses, das den energetischen Standard "Klimafreundliches Wohngebäude" erfüllt. Dabei gelten wieder die oben genannten zwei Förderstufen. Die KfW gewährt Kreditbeträge bis zu 150.000 Euro. Details liefert die KfW-Webseite.

Wohn-Riester ("Eigenheimrente")

Mit Wohn-Riester fördert der Staat den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum im Rahmen der Riester-Rente. Dabei fließen die staatlichen Zulagen und eventuell steuerliche Vorteile in die Tilgung des Immobilienkredits. Sie können Wohn-Riester nutzen, wenn:

  • Sie selbst in der Immobilie wohnen.
  • Sie Eigentümer oder Miteigentümer der Immobilie sind.
  • Die Immobilie Ihr Hauptwohnsitz oder Lebensmittelpunkt ist.
  • Ihre Immobilie sich in der Europäischen Union (EU) oder im Europäischen Wirtschaftsraum (EU plus Island, Liechtenstein und Norwegen) befindet.

Regionale Förderprogramme der Bundesländer und Kommunen

Neben den bundesweiten Förderungen bieten auch einzelne Bundesländer, Städte und Gemeinden zusätzliche Unterstützungen an. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen der Landesförderbanken (zum Beispiel der L-Bank, NRW.Bank, BayernLabo), Zuschüsse für Familien mit Kindern und Förderungen für barrierefreies Bauen oder energetische Sanierung.

Steuervorteile beim Hauskauf

Je nachdem, ob Sie selbst in die Immobilie einziehen oder sie vermieten, lassen sich einige Kosten von der Steuer absetzen. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick.

Wie sinnvoll sind die staatliche Förderungen?

Passen Ihre Pläne zu einem der staatlichen Förderprogramme, gibt es keinen Grund, sie nicht zu nutzen. Insbesondere mit den zinsgünstigen Krediten der KfW sinkt Ihre finanzielle Belastung und der Traum vom Eigenheim wird realistischer. Müssen Sie Ihre Pläne hingegen erst anpassen, um die Voraussetzungen zu erfüllen, sollten Sie abwägen, ob es Ihnen das wert ist.

Wohn-Riester hat zudem den Nachteil, dass sie recht unflexibel sind. So kann es zum Beispiel passieren, dass Sie die Förderung verlieren, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten oder verkaufen.

Wie kann ich eine Förderung beantragen?

Das hängt davon ab, für welche Art der Förderung Sie sich entscheiden. KfW-Darlehen und Tilgungszuschüsse beantragen Sie bei Ihrem Finanzierungspartner, zum Beispiel Ihrer Hausbank. Wichtig: Sie müssen den Förderkredit beantragen, bevor Sie mit Ihrem Vorhaben beginnen – also bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben oder mit den Bauarbeiten beginnen.

Direktzuschüsse der KfW beantragen Sie online über das KfW-Zuschussportal. Dort müssen Sie sich zunächst als Neukunde registrieren. Für die Förderungen der Bundesländer oder Gemeinden gelten jeweils eigene Vorgaben.

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