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Leysieffer: Pralinenhersteller aus Osnabrück ist pleite


Knapp 200 Mitarbeiter
Pralinenhersteller Leysieffer aus Osnabrück ist pleite

Von t-online, mak

04.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Leysieffer-Geschäft: Das Traditionsunternehmen ist erneut insolvent.Vergrößern des Bildes
Leysieffer-Geschäft: Das Traditionsunternehmen ist erneut insolvent. (Quelle: Manfred Segerer/imago-images-bilder)

Erst im Frühjahr 2020 verließ der Konfiseriehersteller Leysieffer ein Insolvenzverfahren. Jetzt hat das Unternehmen wieder Zahlungsschwierigkeiten.

Der Pralinenhersteller Leysieffer aus Osnabrück ist erneut insolvent. Das Amtsgericht Osnabrück ordnete am vergangenen Freitag eine vorläufige Insolvenzverwaltung an, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Zuvor hatten die regionalen Medien "Hasepost" und die "Neue Osnabrücker Zeitung" über die Pleite und den Insolvenzantrag berichtet. Auf telefonische Anfrage von t-online war niemand bei Leysieffer zu erreichen.

Grund für die Insolvenz sind laut Insolvenzverwalter Liquiditätsschwierigkeiten. "In den vergangenen Monaten verzeichnete das Unternehmen einen erheblichen Umsatzrückgang", heißt es in der Mitteilung. Hinzu seien die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten gekommen, sowie die Folgen der Corona-Pandemie.

Insolvenzgeld wurde abgelehnt

Das Insolvenzgeld, das Mitarbeiter einer insolventen Firma für drei Monate erhalten, wurde von der Bundesagentur für Arbeit jedoch abgelehnt. Daraufhin seien sämtliche knapp 200 Mitarbeiter freigestellt worden, die zwölf Filialen sind vorübergehend geschlossen. Man sei im "sehr intensiven Austausch" mit der Arbeitsagentur – und erwarte kurzfristig eine abschließende Entscheidung über das Insolvenzgeld.

Auch Geschäftsführerin Anna Winkler hofft, dass die Arbeitsagentur das Insolvenzgeld noch auszahlen wird, damit auch die Filialen wieder geöffnet werden könnten. "Eine solche Entscheidung müsste allerdings sehr bald bereits in den nächsten Stunden, max. wenigen Tagen erfolgen, weil anderenfalls die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs kaum noch möglich sein dürfte", so Winkler in einer Mitteilung.

Erst 2020 Insolvenzverfahren beendet

Hintergrund für die Ablehnung ist wohl, dass Leysieffer erst vor Kurzem ein Insolvenzverfahren durchlaufen hat. Bereits im April 2019 hatte Leysieffer Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Dabei bleibt die Geschäftsführung im Amt. Anstelle eines externen Insolvenzverwalters muss ein sogenannter Sachwalter die Sanierung jedoch eng begleiten und mit beaufsichtigen.

Dieses Insolvenzverfahren verließ das Traditionsunternehmen Ende April 2020 nach dem Einstieg eines neuen Mehrheitseigners aus den USA. Leysieffer stellt hochwertige, handgefertigte Pralinen her und betreibt bislang eigene Cafés, etwa auf Sylt oder in Berlin. Gegründet wurde Leysieffer als Konditoreigeschäft im Jahr 1909, die ersten Pralinen stellte das Unternehmen 1936 her.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mitteilung von Stefan Meyer, vorläufiger Insolvenzverwalter
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