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Energieagentur warnt vor Spritmangel – Energiekrise "größer" als frühere Ölschocks


Weniger Lieferungen
Energieagentur warnt vor Spritmangel im Sommer

Von dpa
Aktualisiert am 31.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Esso-Tankstelle in Düsseldorf (Symbolbild): Die Internationale Energieagentur rechnet mit Spritmangel im Sommer.Vergrößern des Bildes
Esso-Tankstelle in DüssEsso-Tankstelle in Düsseldorf (Symbolbild): Die Internationale Energieagentur rechnet mit Spritmangel im Sommer. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Europa könnte der Treibstoff ausgehen – und das pünktlich zur Hauptreisesaison im Sommer. Davor warnt Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur.

Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, warnt angesichts der angespannten Märkte für Rohöl vor einem Spritmangel in Europa. "Auf den Ölmärkten könnte es im kommenden Sommer eng werden", sagte Birol dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

"Wenn die Haupturlaubssaison in Europa und den USA losgeht, wird die Treibstoffnachfrage steigen. Dann könnte es zu Engpässen kommen: etwa bei Diesel, Benzin oder Kerosin, besonders in Europa." Die europäischen Länder seien "nicht nur auf Rohöllieferungen von außerhalb angewiesen, sondern auch auf Importe von Ölprodukten", so Birol. "Und da verhängen einige Exportländer wie China gerade erste Ausfuhrverbote, sie wollen ihre eigenen Verbraucher absichern."

Die aktuelle Energiekrise hält der IEA-Chef für "viel größer" als die Ölschocks der Siebzigerjahre – und sie wird seiner nach Einschätzung auch länger dauern. "Damals ging es nur um Öl", sagte Birol. "Jetzt haben wir eine Ölkrise, eine Gaskrise und eine Stromkrise zugleich."

Birol fordert mehr Maßnahmen

Um Sprit zu sparen, fordert Birol auch von der Bundesrepublik mehr Maßnahmen als das Neun-Euro-Ticket für den regionalen Bus- und Bahnverkehr, das ab diesem Mittwoch gilt. "Deutschland sollte jetzt ein Tempolimit einführen, wenigstens für die Dauer des Krieges", so Birol.

"Das würde doch keine große Veränderung für den Lebensalltag der Menschen bedeuten. Wir sind in Kriegszeiten, in einer Energiekrise, und wir sollten uns lieber vorbereiten auf noch schwierigere Zeiten. Und ein paar Kilometer pro Stunde langsamer zu fahren, das ist nur ein winziger Kompromiss, verglichen mit dem Leiden der Menschen in der Ukraine."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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