Fossile Energieträger Anteil der Kohle an Stromerzeugung in Deutschland steigt
Während die Stromerzeugung aus Erdgas um fast 40 Prozent sinkt, steigt der Anteil von Kohle als wichtigster Energieträger an. Die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen nimmt derweil ab.
Kohle, Atomkraft und Gas sind trotz aller Bemühungen um eine Energiewende Deutschlands wichtigste Energieträger für die Stromproduktion. Im dritten Quartal dieses Jahres stammte mehr als die Hälfte (56,9 Prozent) der gesamten erzeugten Strommenge von 118,4 Milliarden Kilowattstunden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes aus konventionellen Energiequellen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich der Anteil um 2,7 Prozent, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag mitteilte. Bereits im ersten Halbjahr war der in Deutschland ins Netz eingespeiste Strom zu 56 Prozent konventionell erzeugt worden.
Kohle war auch im dritten Quartal der wichtigste Energieträger. 31,9 Prozent der eingespeisten Strommenge wurde in Kohlekraftwerken erzeugt. Mit einem Plus von 22,5 Prozent verzeichnete Kohlestrom den höchsten Anstieg zum Vorjahreszeitraum. Die Verbrennung fossiler Rohstoffe ist wegen des Klimawandels umstritten.
Leichter Rückgang bei erneuerbaren Energien
Windkraft als zweitwichtigste Energiequelle steuerte im dritten Quartal 16,6 Prozent zur Stromerzeugung bei. Es folgen Atomenergie (14,2 Prozent) und Photovoltaik (13,3 Prozent). Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromeinspeisung mit 43,1 Prozent etwas unter dem Vorjahreszeitraum (44 Prozent).
Einen deutlichen Rückgang gab es dagegen bei der Stromeinspeisung aus Erdgas. Ein Grund dafür: die stark gestiegenen Preise für Erdgas. Insgesamt sorgte das für ein Minus von 38,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Anteil von Erdgas an der Stromeinspeisung betrug 8,7 Prozent. Das war den Angaben zufolge der niedrigste Quartalswert seit dem dritten Quartal 2018.
Derweil importierte Deutschland im dritten Quartal deutlich mehr Strom aus dem Ausland: Die Menge stieg um 13,6 Prozent im Vorjahresvergleich, wobei sich die Einfuhren aus Frankreich mehr als verdoppelten. Doch auch der Stromexport wuchs, und zwar um 8,9 Prozent. Insgesamt jedoch führte Deutschland laut Statistik weiterhin deutlich mehr Strom aus als ein.
- Nachrichtenagentur dpa und AFP