"Nie dagewesene Preisexplosion" Marken gas.de und Grünwelt stellen Gaslieferungen ein
Schlechte Nachrichten für Kunden der bundesweit tätigen Marken gas.de und Grünwelt: Der Anbieter hat die Gaslieferungen eingestellt. Was Verbraucher jetzt tun sollten.
Das im rheinischen Kaarst ansässige Unternehmen gas.de Versorgungsgesellschaft hat nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen mit Ablauf des 2. Dezembers eingestellt. Als Grund gab die Firma eine "nie dagewesene Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen" an.
Das Unternehmen ist auch Vertragspartner für den Anbieter Grünwelt, auch diese Gaslieferungen wurden eingestellt. Stromkunden von Grünwelt Energie sind laut dem Vergleichsportal Verivox nicht betroffen.
Unternehmen kündigt "sachgerechte" Abwicklung an
Zuletzt habe sich der Gaspreis für Lieferungen in der kommenden Winterzeit in der Spitze um mehr als 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Dies sei nicht vorauszusehen gewesen.
Das Unternehmen kündigte unter der Überschrift "Beendigung von Erdgaslieferverträgen" eine "sachgerechte" Abwicklung der Kundenbeziehungen an. "So werden wir im Rahmen der Endabrechnung Ihnen zustehende Guthaben sowie auch (zeitanteilig) Neukundenboni an Sie auszahlen", hieß es auf einer Internetseite der beiden Marken. Dies solle innerhalb von sechs Wochen nach Liefereinstellung geschehen.
Das sollten betroffene Kunden jetzt tun
Verbraucherschützer raten nun, Einzugsermächtigungen und Daueraufträge zu kündigen. Anschließend solle man die aktuellen Zählerstände an den zuständigen Grundversorger melden, sagte Energierechtsexperte Holger Schneidewindt von der Verbraucherzentrale NRW am Dienstag in Düsseldorf. Als Grundversorger gilt das Unternehmen, das in einem Netzgebiet die meisten Kunden beliefert. Lesen Sie hier mehr dazu.
Neben gas.de und Grünwelt hatten zuletzt einige Strom- und Gasanbieter mitgeteilt, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden. Um die Weiterbelieferung etwa mit Gas müssten Verbraucher sich nicht kümmern, heißt es bei Verbraucherschützern.
Man falle automatisch in die "Ersatzversorgung". Dabei zahlten Kunden den örtlichen Grundversorgungstarif, so Schneidewindt. "Sollten Sie nicht erneut wechseln, gehen Sie drei Monate später automatisch in den Grundversorgungstarif über", erklärte das Vergleichsportal Check24.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- Mitteilung gas.de