Ausgliederung des Motorengeschäfts Siemens bereitet Konzernspaltung vor – 7.000 Stellen betroffen
Der Technologiekonzern Siemens will sich aufspalten. Das Geschäft mit großen Antrieben soll ausgegliedert werden. Weltweit sind mehr als 7.000 Mitarbeiter betroffen.
Der Technologiekonzern Siemens gliedert das Geschäft mit großen Antrieben aus. Das betrifft weltweit mehr als 7.000 Mitarbeiter, 2.200 davon in Deutschland. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Siemens bestätigte die Ausgliederung.
Zu großen Antrieben zählen etwa Motoren für den Einsatz in Minen. Diese gehören schon länger nicht mehr zum Kerngeschäft und werden außerhalb der operativen Geschäftseinheiten geführt. Durch die Ausgliederung werde nun eine mögliche Abspaltung der Sparte Large Drive Applications (LDA) vorbereitet, so das "Handelsblatt" weiter.
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Ein Verkauf stünde nicht unmittelbar bevor, dennoch herrsche Unruhe in den betroffenen Werken. Dazu zählen auch Standorte in Erlangen und Ruhstorf. Der neue Konzernchef Roland Busch räumt mit diesem Schritt weiter im Unternehmen auf.
Dennoch wolle er Siemens nicht zur reinen IT-Firma umbauen. "Die Kombination von Hard- und Software ist gerade die Stärke von Siemens", sagte er dem "Handelsblatt".
Neuer Konzernchef Busch will Wachstum steigern
Erst im Februar übernahm Busch die Konzernleitung von Joe Kaeser. Bei der Führungskräftetagung Siemens Business Conference (SBC) in der kommenden Woche will er seine Strategie unter dem Titel "Accelerate" vorstellen.
Zuvor hatte er sich für schnelleres Wachstum des Konzerns ausgesprochen. Das jährliche Wachstum solle auf fünf bis sieben Prozent steigen. Bisher wurden von dem Unternehmen vier bis fünf Prozent angestrebt.
Für Siemens läuft es aktuell gut: Mehrmals konnte die Prognose für das laufende Jahr angehoben werden. Zuletzt erwartete der Konzern ein Umsatzwachstum von elf bis zwölf Prozent und einen Nettogewinn von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro.
Das "Handelsblatt" berichtet weiter über Spekulationen, wonach die Abspaltung mit dem australischen Adani-Projekt zusammenhängt. Noch unter Kaeser hatte die Belieferung des umstrittenen Kohlebergwerks mit Signaltechnik zu harscher Kritik von Aktivisten geführt.