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Studie: Sparer könnten sieben Milliarden Euro pro Monat verlieren


Neue Studie
Inflation: Sparer könnten sieben Milliarden verlieren

Von dpa, sle

Aktualisiert am 07.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Banknoten (Symbolbild): Die Vermögen sind weltweit gewachsen.Vergrößern des Bildes
Banknoten (Symbolbild): Die Vermögen sind weltweit gewachsen. (Quelle: Kacper Pempel/reuters)

Wenige besitzen viel, viele besitzen wenig – die Corona-Krise hat die Kluft noch vergrößert. Das zeigt der Global Wealth Report der Allianz-Versicherung. Auffällig ist allerdings, wie die Reichen immer reicher werden.

Die Menschen rund um den Globus sind in Summe so reich wie nie. Das geht aus dem neuen "Global Wealth Report" der Allianz hervor. Im Corona-Jahr 2020 habe das Bruttogeldvermögen der privaten Haushalte erstmals die Marke von 200 Billionen Euro erreicht, teilte der Versicherungskonzern am Donnerstag mit. Binnen Jahresfrist gab es demnach eine Steigerung um 9,7 Prozent.

Die Vermögen seien allerdings sehr ungleich verteilt und durch die Pandemie habe sich das noch verschärft, hieß es bei der Vorstellung der Studie. Schon jetzt sei der Löwenanteil von gut 84 Prozent des Vermögens im Besitz der reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung. Ein Drittel verfüge über gar keine Rücklagen. Das gelte auch für Deutschland.

Dass die Vermögen trotz Corona-Krise zunahmen, hatte mehrere Gründen. Wichtigster ist, dass sich die Finanzmärkte auch durch die Hilfspakete der Staaten schnell erholten und jetzt Finanzvermögen zum ersten Mal 300 Prozent über dem globalen Bruttoinlandsprodukt liegen.

Während sich an den Aktienmärkten Gewinne erwirtschaften ließen, haben viele Menschen derzeit ihr Geld aber einfach auf dem Bankkonto liegen. Wegen der Einschränkungen in der Pandemie konnten viele Menschen ihr Geld nicht in gewohntem Maße ausgeben. Reisen wurden storniert, die zeitweilige Schließung von Gaststätten und Läden bremste den Konsum.

Sparer könnten sieben Milliarden Euro pro Monat verlieren

"All dieses untätige Geld ist eine verpasste Chance", sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz. Er befürchtet, dass die Menschen mit ihrem Sparvermögen jetzt den verpassten Konsum nachholen, statt zu investieren. "Die Haushalte sollten stattdessen in ihren Ruhestand und die grüne Transformation investieren; nur so können die Gesellschaften die gewaltigen Herausforderungen, die vor uns liegen, Klimawandel und Alterung, meistern", so Subran.

Zudem verlieren Sparer durch die Inflation an Kaufkraft. Die Studie schätzt den Effekt bei den Deutschen auf sieben Milliarden Euro, die Deutsche jede Monat effektiv verlieren. "Wir brauchen dringend eine neue 'Sparkultur'", fordert der Ökonom deshalb. Wie Sie auch mit kleinen Beträgen vom Aktienmarkt profitieren können, lesen Sie hier.

Doch die Studienautoren sehen in den Daten bereits einen Wandel. Der Zugang zum Aktienmarkt sei durch neue App-Angebote leichter geworden und die jüngere Generation habe weniger Berührungsängste mit der Börse. Dennoch investieren immer noch vor allem Vermögende in Aktien.

Die Allianz berücksichtigt in ihrer zum zwölften Mal vorgelegten Vermögensstudie ("Global Wealth Report") Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Global Wealth Report Pressekonferenz
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