Chipkrise und Stahlmangel Daimler Truck kündigt Preissteigerung an
Daimler Truck dreht an den Preisen: Ab 2022 nimmt der Autobauer mehr Geld für neu georderte Lkw, alte Bestellungen seien aber nicht betroffen. Grund seien die Chipkrise und steigende Materialkosten.
Wegen der Chipkrise und gestiegener Materialkosten will der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck bei neuen Aufträgen an der Preisschraube drehen. "Selbstverständlich werden wir im nächsten Jahr auch Preise erhöhen", sagte Vorstandschef Martin Daum am Dienstag bei einer Onlinekonferenz. Einkaufspreise für Stahl und Aluminium seien stark gestiegen. Daimler Truck ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Nutzfahrzeugen.
Daum machte deutlich, dass bereits georderte Lkw nicht teurer werden sollen. "Wir machen ja vorbestellte Fahrzeuge", sagte er. "Das ist eine Sache, die müssen die Lkw-Hersteller tragen." Wegen der Lieferkrise bei Mikrochips, die die gesamte Branche betrifft, übertreffe die Nachfrage bei Daimler Truck die Auslieferungen an Kunden.
Auto-Experte: Typischer Neuwagen im September 360 Euro teurer
Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hatte unlängst mit Blick auf den Pkw-Markt darauf hingewiesen, es gebe wegen einer verminderten Produktion auch weniger Rabatte. Ein typischer Neuwagen sei im August und September für den Kunden im Schnitt um 360 Euro teurer geworden.
Erst Ende vergangener Woche hatten die Aktionäre von Daimler grünes Licht für die Abspaltung von Daimler Truck gegeben (mehr dazu lesen Sie hier). Der Lkw- und Bushersteller soll bis Weihnachten an die Börse gebracht werden.
- Nachrichtenagentur dpa