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VW streicht Currywurst: Altkanzler Schröder wettert gegen Entscheidung


VW will Gericht streichen
Altkanzler Schröder: "Currywurst ist Kraftriegel der Facharbeiter"

Von t-online, mak

Aktualisiert am 10.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Gerhard Schröder: Der Altkanzler ist ein Fan der Currywurst.Vergrößern des Bildes
Gerhard Schröder: Der Altkanzler ist ein Fan der Currywurst. (Quelle: Michael Hübner für t-online)

Currywurst mit Pommes gilt als beliebtes Kantinenessen: Volkswagen schafft das Gericht in einem Betriebsrestaurant jedoch bald ab. Altkanzler Schröder, Ex-Aufseher des Konzerns, findet das gar nicht gut.

Die Currywurst bei VW soll aus der Kantine des Markenhochhauses verschwinden: Diese Nachricht sorgte am Montag für Aufsehen. Auf sozialen Netzwerken fanden sich etliche Anhänger des Vorhabens, aber auch viele Menschen, die den Schritt von Volkswagen nicht verstanden.

Nun hat die Currywurst einen prominenten Unterstützer gefunden: Altkanzler Gerhard Schröder. "Wenn ich noch im Aufsichtsrat von VW säße, hätte es so was nicht gegeben", wettert er auf der Plattform Linkedin. "Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!"

Schröder fragt: "Und ob die Beschäftigten bei VW das wirklich wollen?" Schließlich habe die Volkswagenfleischerei 2019 noch sieben Millionen Currywürste hergestellt, so Schröder. Wie ein Sprecher am Montag sagte, kämen dazu noch 550 Tonnen Ketchup.

Das ist die Begründung von VW

Hintergrund des Schritts von VW sei, dass viele Mitarbeiter sich vegetarische und vegane Alternativen wünschten, heißt es in einer internen Ankündigung des Konzerns. Die Neuausrichtung diene aber auch dem Thema Nachhaltigkeit, weil weniger Fleischverzehr pro Woche auch der Umwelt helfe.

Daher solle das Betriebsrestaurant im Markenhochhaus nach dem Werksurlaub fleischfrei sein, heißt es weiter. Die rund 150 Rezepte sollen dann ohne Fleisch auskommen. Nur hin und wieder werde Fisch zum Angebot gehören.

Schröder: "Currywurst ist Kraftriegel"

Der ehemalige Bundeskanzler, der als Ministerpräsident von Niedersachsen zwischen 1990 und 1998 im Aufsichtsrat bei VW saß, hebt jedoch die Bedeutung der Currywurst hervor. "Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben", fordert Schröder. Tatsächlich können sich hungrige Mitarbeiter des Konzerns in der Kantine wenige Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite bedienen – und die begehrte Wurst verspeisen.

Sein Engagement für die Currywurst hat womöglich auch einen persönlichen Hintergrund: "Wenn ich in Berlin bin, führt mich mein erster Weg meist zu einer der hervorragenden Currywurstbuden." Auch in Hannover, Schröders Heimatstadt, gebe es exzellente Currywürste. "Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: Viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht."

Ans Ende seines Pamphlets setzt der Altkanzler den Hashtag "rettetdieCurrywurst" – und postet, passend zum Thema, eine Currywurst mit Pommes. Ob diese aus "einer der hervorragenden Currywurstbuden" stammt, bleibt offen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Linkedin: Profil von Gerhard Schröder
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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