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Deutsche Bahn: Konkurrent Abellio kämpft ums Überleben


Laut Bericht
Bahn-Konkurrent Abellio droht mit der Insolvenz

Von t-online, mak

Aktualisiert am 14.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine S-Bahn von Abellio in Wuppertal (Symbolbild): Das Verkehrsunternehmen hat finanzielle Probleme.Vergrößern des Bildes
Eine S-Bahn von Abellio in Wuppertal (Symbolbild): Das Verkehrsunternehmen hat finanzielle Probleme. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)

Das Bahn-Unternehmen Abellio fährt auf Schienen in fünf Bundesländern. Die Tochterfirma der holländischen Staatsbahn hat jedoch finanzielle Probleme – und kämpft ums Überleben.

Auf Deutschlands Schienen ist nicht nur die Deutsche Bahn unterwegs, auch andere Anbieter befördern vor allem Menschen über Nahverkehrstrecken. Ein Anbieter steckt nun in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten: Abellio Deutschland. Das berichten die Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".

Das Verkehrsunternehmen, das in fünf Bundesländern – Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen – aktiv ist, ist die Tochterfirma der niederländischen Staatsbahn ("Nederlandse Spoorwegen"). Abellio droht laut dem Bericht in einem Brief an fünf Ministerpräsidenten mit der Insolvenz – falls deutsche Partner nicht zusätzliches Geld nachschießen.

Verspätungen und Personalkosten setzen Abellio zu

"Intensive Gespräche mit den regionalen Aufgabenträgern haben bisher nicht zu einer Anpassung der langfristigen Verkehrsverträge und einer angemessenen Kompensation geführt", zitieren die Zeitungen aus dem Schreiben des niederländischen Finanzministers Wopke Hoekstra. "Diese Mehrkosten gefährden nun die Fortführung eines qualitativ hochwertigen Schienenpersonennahverkehrs durch Abellio."

Besonders Bauarbeiten, erhöhte Zahlungen wegen Verspätungen und steigende Personalkosten etwa für Lokführer setzten dem Bahnunternehmen zu. Die acht Aufgabenträger des Nahverkehrs in den fünf Bundesländern seien in enger Abstimmung "bis zur insolvenzrechtlichen Betreuung".

"Wenn wir keine Lösung finden, müssen wir dies beenden"

Bereits im Herbst 2020 hatte der Finanzvorstand des Mutterkonzerns in der Zeitung "NRC Handelsblad" seinem Frust über das defizitäre Deutschlandgeschäft Luft gemacht. Bei etwa einer halben Milliarde Euro Jahresumsatz auf 50 Linien habe man im Jahr 2019 32,7 Millionen Euro Verlust gemacht.

"Wenn wir keine Lösung finden, müssen wir dies vorzeitig beenden", sagte Groenewegen damals. "Unsere Auftraggeber verstehen, dass wir nicht zwölf Jahre lang Verluste hinnehmen wollen, das ist kein tragfähiges Modell." Man wolle seine Position in Deutschland "nicht um jeden Preis halten".

Eine Abellio-Sprecherin sagte damals, man wolle den Betrieb trotz roter Zahlen weiterführen. "Abellio wird seinen langfristig eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen nach bestem Wissen und Gewissen nachkommen", hieß es damals.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bericht Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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