Lockdown Sexspielzeuge boomen in der Corona-Krise
Die großen Versandhändler für Sexspielzeuge profitieren vom Lockdown. Bei manchen Händlern steigerte sich der Umsatz für einige Produkte um 300 Prozent. Diese Spielzeuge sind am beliebtesten.
Wegen der Corona-Krise halten sich die Menschen vor allem zu Hause auf – und decken sich dabei offensichtlich mit Sexspielzeug ein.
Der Onlinehändler eis.de berichtet von einem Plus von 300 Prozent bei den Bestellungen eines beliebten Vibrator-Modells. "App-gesteuerte Vibratoren sind auch im zweiten Lockdown noch immer die Kategorie mit dem stärksten Anstieg", so eine Unternehmenssprecherin.
Auch andere Vibrator-Varianten stünden seit Herbst 2020 hoch im Kurs. Die Verkaufszahl eines Adventskalenders habe sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
"Die Bestellungen, aber auch unsere Social-Media-Kanäle oder unser Kundenservice zeigen, dass in dieser außergewöhnlichen Situation ein sehr starkes Bedürfnis nach Nähe herrscht", sagte eine Sprecherin des Unternehmens Orion.
Viele andere Freizeitmöglichkeiten fallen weg
Die Firma verschickte im deutschlandweiten Vergleich 2020 die meisten Bestellungen von Sexspielzeug nach NRW, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg.
Das Unternehmen führt den Anstieg auch auf den sogenannten "Lipstick Effect" zurück: "In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellen Menschen sehr große Investitionen zurück und gönnen sich lieber kleinere Luxusgüter", heißt es bei Orion. Für manche sei das ein schöner Lippenstift, für andere ein Sexspielzeug oder Dessous.
Eis.de vergrößerte extra die Logistik
Eine ähnliche Rückmeldung bekommt auch das Unternehmen Amorelie von seinen Kunden. "Vor allem die Kontaktbeschränkungen sowie die Dunkelheit und das schlechte Wetter im Herbst haben den Anstieg auch im zweiten Lockdown begünstigt", so eine Sprecherin.
Hinzu komme, dass die Menschen nur wenigen Freizeitaktivitäten nachgehen können. "Es ging in diesem Jahr in vielen Beziehungen darum, wie man dem zusätzlichen Optimierungsdruck, trotz der Isolation ein ausgeglichenes Sexleben auszuleben, gerecht werden kann", sagte die Sprecherin.
Bereits zu Beginn der Corona-Krise im März 2020 gab es einen Anstieg im Markt für Sexspielzeug und Kondome. Amorelie berichtete im Frühjahr von steigender Nachfrage. Das Unternehmen eis.de führte deshalb im Mai eine größere Logistik ein.
- Nachrichtenagentur dpa