Radikaler Sparplan Commerzbank will jeden dritten deutschen Job streichen
Harte Einschnitte bei der Commerzbank: 10.000 Vollzeitstellen sollen verschwinden. Eine Entscheidung könnte kommenden Mittwoch fallen. Dann trifft sich der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung.
Die Commerzbank will bis 2024 brutto rund 10.000 Vollzeitstellen abbauen. In Deutschland würde dies jeden dritten Arbeitsplatz betreffen, teilte der Frankfurter MDax-Konzern am Donnerstag mit. Entsprechende Eckdaten der Sparpläne des Vorstands sollen am 3. Februar vom Aufsichtsrat erörtert werden.
Nach Informationen des "Handelsblatts" und der Nachrichtenagentur Bloomberg plant der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Manfred Knof, 300 bis 400 der 800 deutschen Filialen zu schließen.
Eine Commerzbank-Sprecherin wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren. Vor wenigen Tagen hatte bereits das "Manager Magazin" über eine bevorstehende Verkleinerung des Commerzbank-Filialnetzes auf 400 Standorte berichtet.
Ähnlich radikale Sparpläne hatte schon der bisherige Vorstand unter Führung von Martin Zielke im vergangenen Jahr entworfen. Digitalisierung und Zinstief setzen die gesamte Branche unter Druck. Doch bei der Commerzbank geriet der Konzernumbau ins Stocken, weil Zielke nach Kritik von Investoren seinen Rücktritt erklärte und zudem die Spitze des Aufsichtsrates neu besetzt werden musste. Die Jahresbilanz für 2020 will die Bank am 11. Februar vorlegen.
- Nachrichtenagentur dpa