Umstrittene Bestellung Klinik sortiert Kittel von van Laack aus, weil sie schnell reißen
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gerät weiter in Bedrängnis: Zusätzlich zur Frage, ob der Millionenauftrag an die Modefirma van Laack in Ordnung war, gibt es nun auch noch Zweifel an der Qualität der Ware.
Die Uniklinik Essen hat rund 40.000 Schutzkittel der Modefirma van Laack ausgemustert, deren Bestellung von der Opposition im Landtag kritisiert wird. Die Kittel würden "beim Anziehen schnell reißen", teilte die Klinik auf Anfrage mit.
An der Uniklinik Essen seien Ende August die gut 40.000 vom Land bereitgestellten Kittel angekommen, aber nicht für die Verwendung freigegeben worden, teilte die Klinik am Dienstag mit. "Wir setzen zum Schutz unserer Anwender und Patienten nur Schutzkittel aus Vlies ein, die gem. DIN EN ISO 10993-5 geprüft und zertifiziert sind", hieß es in der Mitteilung.
Die van Laack-Kittel – die in 476 Paketen kamen – würden derzeit gelagert. Die Klinik bestätigte damit einen Bericht des Podcasts "Lauer und Wehner".
Van-Laack-Kittel auch Thema im NRW-Landtag
Van Laack reagierte zunächst nicht auf dpa-Anfrage. Das Magazin "Capital" zitierte eine Sprecherin mit den Worten: "Selbstverständlich erhalten unsere Kunden ausschließlich Lieferungen, die den Anforderungen und Kriterien der Bestellungen entsprechen."
Die Beschaffung der Schutzkittel wird am Mittwoch auch Thema in der Plenarsitzung des Landtags sein. Das Geschäft mit dem Modehersteller van Laack hatte für Debatten gesorgt, da Ministerpräsident Armin Laschets Sohn den Kontakt zu der Firma hergestellt hatte. Johannes "Joe" Laschet ist Mode-Blogger und Werbepartner der Firma aus Mönchengladbach.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX