Deutscher Autobauer BMW fährt Millionenverlust ein – Hoffnung auf chinesischen Markt
Wie andere deutsche Autobauer schreibt auch BMW wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal rote Zahlen. Für den Konzern war das der erste Quartalsverlust seit mehr als zehn Jahren.
Der Autobauer BMW ist im zweiten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 212 Millionen Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Vor einem Jahr hatte BMW noch einen Gewinn von 1,48 Milliarden Euro gemacht.
Es ist der erste Quartalsverlust seit 2009. BMW hatte bereits rote Zahlen für das zweite Vierteljahr angekündigt, weil die drei Monate in Europa und Amerika am stärksten von Produktions- und Verkaufsstopps infolge der Pandemie betroffen war.
Investitionen werden verschoben
Der Umsatz ging um 22 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro zurück, weil das Unternehmen deutlich weniger Autos absetzte. Vor Zinsen und Steuern lag der Verlust bei 666 Millionen Euro, was etwas mehr war als von Analysten zuvor geschätzt. Die Autosparte fuhr einen operativen Milliardenverlust ein, der durch Verrechnungen innerhalb des Konzerns gemildert wurde.
"Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation verschieben wir Projekte oder stellen sie auf den Prüfstand", sagte Finanzchef Nicolas Peter. Bei Forschung und Entwicklung will BMW nur mit Bedacht kürzen.
So sollen bis 2025 wie angekündigt weiter mehr als 30 Milliarden Euro aufgewendet werden. Im zweiten Quartal stiegen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen um 3,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
BMW hofft auf China
Die Marke BMW lieferte im zweiten Quartal mit 430.344 Autos 23 Prozent weniger aus, inklusive der Kleinwagenmarke Mini und den Luxusautos von Rolls Royce stand ein Minus von einem Viertel zu Buche. In China allein, dem wichtigsten Einzelmarkt, hat BMW dagegen 17 Prozent mehr Autos verkauft als vor einem Jahr. Die Entwicklung des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens sei erfreulich verlaufen, hieß es.
Auch VW und Daimler waren zwischen April und Ende Juni in die roten Zahlen gerutscht. Zwischen Mitte März und Ende April standen die meisten Autofabriken in Europa und Nordamerika still, die Nachfrage brach wegen geschlossener Autohändler nahezu komplett weg. Auch danach fuhren die Werke erst langsam wieder hoch.
BMW setzt allerdings große Hoffnung in den wichtigsten Einzelmarkt China. Die erfreuliche Entwicklung des dortigen Gemeinschaftsunternehmens habe zu einer Verbesserung des Finanzergebnisses beigetragen, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa