Krise bei Erotikhändler Beate Uhse meldet erneut Insolvenz an
Wieder pleite: Bereits zum zweiten Mal hat Beate Uhse einen Insolvenzantrag gestellt. Rund 70 Mitarbeiter müssen nun um ihre Jobs bangen.
Die Restunternehmen des einstigen Erotikkonzerns Beate Uhse haben erneut Insolvenz angemeldet. Die Muttergesellschaft be you GmbH sowie die drei Tochterunternehmen Beate Uhse Einzelhandels GmbH, Versa Distanzhandel und Beate Uhse Fun Center hätten den Insolvenzantrag am 10. Juli 2019 beim Amtsgericht Flensburg gestellt, sagt ein Sprecher des Gerichts.
Er bestätigt damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Zum Insolvenzverwalter sei der Anwalt Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White&Case bestellt worden, der bereits das erste Insolvenzverfahren von Beate Uhse gemanagt hat.
Beate Uhse: Sanierung nach erster Insolvenz scheiterte
Beate Uhse hatte über viele Jahre Umsatz und Gewinn eingebüßt und war 2018 aus der Insolvenz heraus an einen Fonds des niederländischen Investors Robus Capital Management verkauft worden. Der Personalbestand wurde im Laufe des vorigen Insolvenzverfahrens von 500 auf 150 abgebaut, die "Wirtschaftswoche" nennt nun 70 betroffene Arbeitnehmer. Aktuelle Bilanzen oder Angaben zu Umsätzen des Unternehmens liegen nicht vor.
Beate Uhse war nach dem Krieg von der gleichnamigen Unternehmerin in Flensburg gegründet worden und ging 1999 an die Börse. Das Unternehmen konnte nach dem Siegeszug des Internets nicht mehr an die Erfolge der 1960er und 70er Jahre anschließen und verlor immer mehr Kunden und Marktanteile.
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Mehrere Anläufe zur Revitalisierung der Marke scheiterten. Heute ist der Markenname wertvoll, da er immer noch über eine hohe Bekanntheit in der Bevölkerung verfügt.
- Nachrichtenagentur dpa