Kartellamts-Veto Müllriese Remondis darf Grünen Punkt nicht kaufen
Die umstrittene Übernahme des Grünen Punktes durch den Abfallkonzern Remondis ist gestoppt. Das Bundeskartellamt hat die Firmenfusion untersagt. Es befürchtet eine Behinderung des Wettbewerbs.
Deutschlands größter Entsorgungskonzern, Remondis, darf sich nicht den Grünen Punkt einverleiben. Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss mit dem Kölner Unternehmen DSD, das die Markenrechte an dem Recyclingzeichen hält, untersagt, wie die Behörde mitteilt.
Warum duale Systeme für die Entsorgung so wichtig sind
Die Fusion würde "zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs bei den dualen Systemen" führen, erklärt Kartellamtschef Andreas Mundt. "Zu befürchten wären höhere Kosten für DSD-Wettbewerber, erhebliche Marktanteilsgewinne von DSD und letztlich höhere Preise bei der Entsorgung von Verpackungen."
Duale Systeme sind enorm wichtig für die Entsorgungsbranche in Deutschland. Sie organisieren die Abholung, Sortierung und Verwertung von Abfällen. Sie vergeben unter anderem Aufträge an Müllabfuhren, zum Beispiel an Remondis. Der Zusammenschluss hätte bedeuten können, dass viele solcher Aufträge von DSD im gleichen Konzern geblieben wären.
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Fusion ist noch nicht ganz erledigt
DSD ist der Marktführer bei den dualen Systemen. Das Firmenkürzel steht für Duales System Deutschland. Ganz vom Tisch ist die Fusion noch nicht. Remondis hat noch die Möglichkeit, Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf einzureichen.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa