Erstmals seit 2014 Wirtschaftsklima in Euro-Zone sinkt unter Nulllinie
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich zu Jahresbeginn deutlich verschlechtert. Der Indikator vom Münchner Ifo-Institut fiel im ersten Quartal von 6,6 auf minus 11,1 Punkte. Er liegt damit erstmalig seit fünf Jahren wieder unter der Nullmarke.
Die Stimmung von Konjunkturexperten im Euro-Raum trübt sich einer Umfrage zufolge spürbar ein. Das Barometer für das Ifo-Wirtschaftsklima sei im ersten Quartal von 6,6 auf minus 11,1 Punkte gesunken und liege damit zum ersten Mal seit 2014 wieder unter Null, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Die Experten beurteilen demnach die aktuelle Lage und die künftige Entwicklung pessimistischer. "Das Tempo des Wirtschaftswachstums im Euro-Raum dürfte sich verlangsamen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Lagebeurteilung in Italien liegt am tiefsten
Die Experten in Frankreich und Belgien korrigierten ihre Einschätzung am stärksten nach unten. "Die Konjunktur-Erwartungen in Frankreich sind regelrecht abgestürzt." Auch die Lagebewertung sei gesunken, jedoch weniger stark. In Belgien verschlechterten sich Lage und Erwartungen deutlich. In Italien trübte sich die Lagebeurteilung erneut ein und liegt am tiefsten von allen Euroländern. Hingegen haben sich die Aussichten der Experten in Italien nicht mehr verschlechtert, sondern stagnieren auf sehr niedrigem Niveau. In Spanien fielen die Indikatoren vergleichsweise wenig.
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Bundesregierung blickt skeptischer nach vorn
Auch Deutschland kann sich dem Abwärtstrend laut Ifo nicht entziehen. Im Januar war das Geschäftsklima allein für die deutsche Wirtschaft auf den tiefsten Punkt sei fast drei Jahren gefallen. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung", hatte Fuest erklärt. Auch die Bundesregierung blickt skeptischer nach vorn und senkte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich auf 1,0 Prozent.
Die vom Ifo befragten Experten sind zunehmend pessimistisch mit Blick auf die künftigen Exporte, die Investitionen und den privaten Konsum.
- Nachrichtenagentur Reuters