Quelle-Erbin Schickedanz soll über 500.000 Euro zahlen
Die Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz muss dem Insolvenzverwalter des 2009 Pleite gegangenen Versandhauses mehr als 520.000 Euro zahlen. Hinzu kommen noch die seit September 2009 aufgelaufenen Zinsen. Das entschied das Oberlandesgericht Hamm. Es bestätigte damit eine Entscheidung des Landgerichts Essen.
In dem Rechtsstreit ging es um Zahlungen, die die Quelle-Erbin vom Versandhaus als Miete für das ursprüngliche Kaufhaus der Familie in Hersbruck bei Nürnberg erhalten hatte, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters mitteilte. Diese Miete sei von Quelle unregelmäßig, meist vierteljährlich plus Zinsen bezahlt worden. Der Insolvenzverwalter sah darin angesichts der Beteiligung von Madeleine Schickedanz am Quelle-Mutterkonzern Arcandor eine Art Gesellschafterdarlehen und forderte das Geld zurück. Der 27. Zivilsenat des Oberlandgerichts Hamm gab ihm Recht.
Keine Revision möglich
Eine Revision gegen die Entscheidung ließ das Gericht nicht zu. Die Entscheidung ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
Erst kürzlich hatte Schickedanz, die bei der Pleite des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor einen Großteil ihres Vermögens verlor, einen milliardenschweren Schadenersatzstreit vor dem Kölner Landgericht mit einem Vergleich weitgehend abgeschlossen.
Die 73-Jährige hatte in dem Verfahren 1,9 Milliarden Euro als Ausgleich für ihre Verluste in der Arcandor-Pleite verlangt. Doch bekommt sie wohl nur einen Bruchteil davon. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erhält Schickedanz einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.