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Siemens wird umgekrempelt: Das soll sich ändern


Konzern wird umgekrempelt
Das soll sich bei Siemens ändern

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 06.05.2014Lesedauer: 2 Min.

Es ist der größte Umbau seit Jahren: Neun Monate nach seinem Amtsantritt packt Siemens-Chef Joe Kaeser nun wohl doch überraschend viel an bei Deutschlands größtem Elektrokonzern. Von der Auflösung der Sektoren über die Trennung von Vorstand Michael Süß bis hin zu Zu- und Verkäufen. Wenn alles so kommt, wie erwartet, dann käme es einem Großreinemachen gleich. Und ganz nebenbei traut sich Kaeser noch eine milliardenschwere Übernahme des französischen Industrierivalen Alstom zu und will sich dafür ein Bietergefecht mit dem US-Rivalen General Electric liefern.

Weniger Divisionen, Zukauf von Rolls-Royce

Der Aufsichtsrat muss Kaesers Pläne bei seiner Sitzung im Tagesverlauf zwar noch absegnen. In Medienberichten und aus Kreisen sickerten viele Details aber in den vergangenen Wochen bereits durch: Die von Kaesers Vorgänger Peter Löscher eingeführte Einteilung in die vier Sektoren Energie, Industrie, Medizintechnik und Infrastruktur & Städte dürfte sich demnach erledigen, und es soll weniger Divisionen geben. Dadurch ergäben sich auch Veränderungen im Hierarchie-Gefüge des Konzerns. Hinzu kommt der Zukauf des Gasturbinen- und Kompressorengeschäfts von Europas größtem Flugzeugtriebwerkhersteller Rolls-Royce. Auch beim geplanten Verkauf seines Logistik-Geschäfts soll der Dax-Konzern nach Medienberichten entscheidend vorangekommen sein.

Süß muss gehen, weitere Arbeitsplätze auf der Kippe

Spekuliert wird seit Wochen über Tausende bedrohte Jobs - dabei hatte Siemens erst wegen des Sparprogramms 15.000 Stellen gestrichen. Betroffen sollen nun vor allem Arbeitsplätze in der Verwaltung sein. Das Unternehmen schweigt dazu. Eine Personalie sickerte aber bereits vor der Aufsichtsratssitzung durch: Der für den Energiesektor zuständige Vorstand Michael Süß wird wohl gehen müssen. Er war im vergangenen Jahr zeitweise sogar als möglicher Nachfolger Löschers gehandelt worden, der nach zwei Gewinnwarnungen in kurzer Folge Ende Juli vergangenen Jahres seinen Hut nehmen musste.

Rentabilität erhöhen

Weniger Bürokratie, schlankere und übersichtlichere Strukturen und eine straffere Führung dürften die wichtigsten Ziele des Top-Managers sein. Siemens braucht wieder Anschluss an Wettbewerber wie den US-Mischkonzern GE, dem die Münchner seit Jahren in Sachen Rendite hinterher hecheln. Auch in der Akquisitionspolitik will Kaeser nach Rückschlägen seines Vorgängers Löscher zeigen, dass er es besser kann. Vielversprechende Geschäftsfelder stärken und weniger Zukunftsträchtiges abstoßen heißt dabei seine Devise.

Übernahme-Poker um Alstom

Der Konzern-Umbau und die beabsichtigte Übernahme der Franzosen haben zunächst wenig miteinander zu tun. Sollten die Münchner bei Alstom zum Zuge kommen, müsste Kaeser aber wohl ein weiteres Mal größere Umbauarbeiten beginnen. Doch ein Selbstläufer ist das Kräftemessen mit GE um Alstom nicht - und der Ausgang des Übernahme-Pokers ist weiterhin offen.

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