Filialen auf dem Prüfstand ATU droht seinen Vermietern mit Schließung
Hiobsbotschaft für Beschäftigte und Vermieter der Autowerkstattkette ATU: Nach dem Wechsel an der Unternehmensspitze könnten einzelne Standorte geschlossen werden. "Wir werden alle Standorte nochmals kritisch auf den Prüfstand stellen", sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats und Interims-Vorstandschef, Norbert Scheuch, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Auch Schließungen seien dabei nicht ausgeschlossen. Wegen eines bis 2018 laufenden Beschäftigungsvertrags müsste dabei aber jede einzelne Schließung hart erkämpft werden.
Schuldenberg bereits geschrumpft
Der bisherige Eigentümer, der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR), zog sich zurück. Neuer Besitzer ist der bisher größte Anleihegläubiger von ATU, die Investment-Gesellschaft Centerbridge. Wie vereinbart konnte ATU dank der Einigung den Großteil der drückenden Schulden von 765 Millionen Euro abbauen, da die Anleihegläubiger auf Forderungen in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro verzichteten und im Gegenzug Anteile an ATU bekamen.
Zudem wurde ATU mit frischem Kapital in Höhe von etwa 100 Millionen Euro ausgestattet. Der US-Investor HayFin Capital Management gibt der Firma darüber hinaus einen Kredit über 75 Millionen Euro. ATU hat bereits eine längere Sanierung hinter sich. 2000 Arbeitsplätze wurden bereits gestrichen. ATU ist in Deutschland Marktführer. In 650 Filialen in Deutschland, Österreich, Tschechien, den Niederlanden, Italien und der Schweiz arbeiten rund 12.000 Mitarbeiter.