Dauerstreit um Rhön B. Braun klagt gegen Klinik-Verkauf an Helios
Im Streit um den Teilverkauf der Rhön-Krankenhäuser an die Helios-Tochter des Bad Homburger Fresenius-Konzerns hat das Medizintechnikunternehmen B. Braun Melsungen Klage eingereicht. Das gab die Rhön-Klinikum AG in einer Pflichtmitteilung bekannt. Ziel der Klage sei es, festzustellen, dass der Anteilskaufvertrag nichtig sei oder erst nach Zustimmung der Gesellschaft mit einer Mehrheit von mehr als 90 Prozent vollzogen werden dürfe. Ferner solle Rhön jegliche Maßnahmen zum Vollzug der Transaktion unterlassen.
Aus Sicht von Rhön besteht jedoch hinsichtlich des Verkaufs an Helios keine Zuständigkeit der Hauptversammlung. Die Klage habe keine aufschiebende Wirkung. Die Gesellschaft werde sich dagegen verteidigen und gehe unverändert von einem erfolgreichen Abschluss der Transaktion aus. Der Rhön-Anteilseigner Asklepios wollte sich nicht dazu äußern. B. Braun war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Rhön will sich verschlanken
Fresenius will für gut drei Milliarden Euro 43 Krankenhäuser von Rhön erwerben. Die Übernahme würde Helios zum unangefochtenen Marktführer in Deutschland machen. Rhön will sich nach der Zerschlagung neu ausrichten und sich künftig auf wenige Krankenhäuser konzentrieren, darunter die Uni-Klinik Gießen und Marburg.
Schlichtung offenbar gescheitert
Fresenius, Asklepios und B. Braun sind alle am Konkurrenten Rhön beteiligt. Erst kürzlich hatten sie erklärt, sie wollten ihre Streitigkeiten beilegen. Doch mittlerweile stehen die Schlichtungsversuche vor dem Aus. "Derzeit sind keine weiteren Gespräche geplant", sagte ein Sprecher von Rhön-Klinikum-Aufsichtsratschef Eugen Münch.