60 Cent für Briefmarke Deutsche Post will erneut das Porto erhöhen
Nach nur einem Jahr will die Deutsche Post erneut ihr Briefporto erhöhen. Der Preis für einen Standardbrief soll 2014 um zwei Cent auf 60 Cent angehoben werden, wie der Konzern mitteilte. Dazu werde ein entsprechender Antrag bei der Bundesnetzagentur gestellt.
Damit sollen die Preise an die gestiegenen Kosten angepasst werden, hieß es in der Mitteilung. Die Preise für die anderen nationalen Briefformate wie Kompaktbrief und Postkarte sollen unverändert bleiben.
Portoerhöhung lohnt sich
Erst zum Jahresbeginn 2013 hatte der DAX-Konzern das Briefporto um drei Cent auf 58 Cent erhöht. Die erste Briefpreiserhöhung nach 15 Jahren brachte dem Unternehmen nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro Mehreinnahmen.
Wachsende Konkurrenz aus dem Internet
Im Briefbereich steht die Deutsche Post unter einem hohen Druck, weil E-Mail und Internet die klassische Briefzustellung zunehmend verdrängen. Preiserhöhungen kann der ehemalige Staatsmonopolist indes nur mit Genehmigung der Bundesnetzagentur durchsetzen. Preisänderungen bei Briefsendungen bis zu einem Gewicht von 1000 Gramm muss sich das Unternehmen stets vorab von der Behörde genehmigen lassen.
Mehr Spielraum für Erhöhungen
Die erneute Anhebung des Portos liegt aber auch an einem Vorschlag der Bundesnetzagentur, der dem Konzern für die kommenden fünf Jahre mehr Spielraum gibt als bisher. Die Agentur steckt als Regulierungsbehörde für den Briefmarkt den Rahmen ab, in dem sich Erhöhungen des Briefportos der Deutschen Post ab 2014 bewegen können.
Leitplanken sollen nach dem aktuellen Vorschlag die Inflationsrate sowie Produktivitätsfortschritte der Post sein, die die Bundesnetzagentur mit 0,2 Prozent veranschlagt - und damit niedriger ansetzt als in den vergangenen Jahren.
Paketboom und Expressbriefe lassen Gewinn steigen
Die Deutsche Post hatte im abgelaufenen dritten Quartal belastet durch den starken Euro zwar zweieinhalb Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet. Der Paketboom und Expressbriefe rund um die Welt hatten die Belastungen jedoch abgefedert. So war der operative Gewinn (EBIT) auch dank des erhöhten Briefportos um sieben Prozent gestiegen.
Der Überschuss verfehlte allerdings die Erwartungen der Analysten. Post-Chef Frank Appel hält aber an seinem Jahresziel fest und will den operativen Gewinn im laufenden Jahr auf 2,75 bis 3,0 Milliarden Euro steigern. Auch in den kommenden beiden Jahren soll es nach oben gehen.
Die Bonner sind in Deutschland das einzige Unternehmen, das die flächendeckende Versorgung der Verbraucher mit Briefen sicherstellt. Wettbewerber wie TNT Post konzentrieren sich auf die Verteilung von lukrativen Massensendungen in Ballungsräumen.