Konjunktur Schweizer Nationalbank warnt vor Immobilienblase
Sechs Jahre nach dem folgenschweren Platzen der US-Immobilienblase hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor wachsenden Risiken auf dem Hypothekenmarkt gewarnt. Sie ermahnte die Banken in der Eidgenossenschaft zu größerer Vorsicht bei der Hypothekenvergabe. Sollten die Gefahren auf den Schweizer Hypothekar- und Immobilienmärkten wachsen, könnten zusätzliche regulatorische Maßnahmen erforderlich werden, erklärte die SNB in ihrem Jahresbericht zur Finanzmarktstabilität.
Das Platzen der Immobilienblase in den USA hatte Ende des vergangenen Jahrzehnts die große Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst, in der auch Schweizer Großbanken wie die UBS an den Rand des Abgrunds gerieten.
Häuser-Bau in der Schweiz boomt
Angesichts äußerst niedriger Zinsen erlebt auch die Schweiz derzeit einen Boom beim Bau und Kauf von Häusern mit immer weiter steigenden Preisen. "Ein Rückgang der Immobilienpreise in dem Maße, wie man ihn in den 90-er Jahren erlebte - ausgelöst zum Beispiel durch einen starken Anstieg der Zinsen - würde für die auf das Inland fokussierten Banken erhebliche Verluste bringen, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Realwirtschaft", heißt es in dem SNB-Bericht.
Die SNB werde regelmäßig prüfen, ob der antizyklische Kapitalpuffer der Banken erhöht werden solle. Auf Antrag der Nationalbank hatte die Schweizer Regierung bereits zum 30. September verfügt, dass Banken für Hypotheken zusätzliche Eigenmittel von einem Prozent zurücklegen müssen. Dieser Puffer könnte auf bis zu 2,5 Prozent erhöht werden.
Credit Suisse verdoppelt Kapitalquote
Den beiden Großbanken UBS und Credit Suisse bescheinigte die SNB im internationalen Vergleich gute Fortschritte bei der Erhöhung der Kapitalstärke. Im ersten Quartal 2013 habe die UBS ihre risikogewichtete Kapitalquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 7,5 auf 10,8 Prozent erhöht. Die Credit Suisse verdoppelte sie nahezu von 5,2 auf 10 Prozent.