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Griechischer Abt wegen Immobilienskandal festgenommen


Fauler Immobiliendeal
Griechischer Abt wegen Immobilienskandals festgenommen

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Aktualisiert am 27.12.2011Lesedauer: 2 Min.
Abt Efraim und das Kloster Vatopedi (Fotos: dpa und imago)Vergrößern des Bildes
Abt Efraim und das Kloster Vatopedi (Fotos: dpa und imago)
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Neue Auswüchse in der griechischen Schuldenkrise: Unter dem Vorwurf der Unterschlagung und der Geldwäsche hat die griechische Polizei den Abt eines Klosters auf dem Berg Athos festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Dabei handelt es sich um den aus Zypern stammenden und politisch bestens vernetzten Abt Efraim – er ist der Hauptverdächtige in einem anrüchigen Immobilien-Deal, der Hellas seit Jahren beschäftigt.

Korruption hat Hellas ruiniert

Der Fall ist ein Paradebeispiel für die grassierende Korruption, die Griechenland in den Ruin getrieben hat. Der Abt war an einem Landtausch mit der Regierung beteiligt, der dem 1000 Jahre alten Kloster Vatopedi große Vorteile einbrachte. Ein Ermittlungsrichter schätzte diesen finanziellen Vorteil auf mehr als 100 Millionen Euro.

Der Immobilienskandal hatte im Herbst 2008 die Regierung der Nea Dimokratia unter Ministerpräsident Kostas Karamanlis erschüttert. Dabei drehte es sich um den Vistonida-See, der dem Kloster vor hunderten von Jahren von den byzantinischen Kaisern vermacht worden sein soll. Die Echtheit der Schenkungsurkunde aus dem 14. Jahrhundert wurde aber stets angezweifelt.

Wertlose Wasserfläche gegen Top-Grundstücke

Im Tausch gegen den See und alle Ufergrundstücke erhielt das Kloster im Jahr 2005 insgesamt 260 wertvolle Grundstücke in touristisch entwickelten Gebieten, unter anderem im Olympiadorf in Athen. Diese Filet-Grundstücke wurden profitabel weiterverkauft.

Die See-Grundstücke sollen dabei krass über- und die staatlichen Grundstücke stark unterbewertet gewesen sein.

Abt bleibt unter Hausarrest

Der Fall hatte die konservative Regierung, die von 2004 bis 2009 im Amt war, in Misskredit gebracht, drei Minister traten deswegen zurück. Auch zwei Staatsanwälte legten ihr Mandat nieder, weil sie nach eigenen Angaben in den Ermittlungen behindert wurden.

Der Abt bleibe vorläufig unter Bewachung in seiner Klosterzelle, erklärte nun die Polizei. Der Geistliche macht gesundheitliche Probleme geltend. Dem Abt soll mit 31 weiteren Angeklagten der Prozess gemacht werden.

Politiker kommen wohl ungeschoren davon

Nicht vor Gericht werden hingegen die in den Skandal verwickelten Minister erscheinen: Das griechische Parlament hatte im Februar entschieden, dass die Verjährungsfrist für die Politiker abgelaufen sei.

Obwohl der Abt vor dem Polizeieinsatz versprochen hatte, sich freiwillig zu stellen, rückte die Küstenwache mit mehreren Schiffen an und patrouillierte vor der Halbinsel, wo der Berg Athos liegt. In zwei nahe gelegenen Städten wurden zudem an Kontrollstellen Autos durchsucht und Ausweise kontrolliert.

Der Berg Athos ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität. Er liegt auf dem östlichen Finger der Halbinsel Chalkidiki. Die 20 Großklöster dort sind Teil des UNESCO-Welterbes. Vatopedi nimmt in der Hierarchie der Athos-Klöster den zweiten Rang ein – es gilt nicht von ungefähr als das reichste unter ihnen.

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