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Rekordpreis für Marilyn-Monroe-Gemälde: "Warhol ist eine Trophäe"


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Rekordpreis für Marilyn-Monroe-Porträt
"Ein Warhol ist in der Kunstszene eine Trophäe"


Aktualisiert am 12.05.2022Lesedauer: 2 Min.
"Shot Sage Blue Marilyn" von Andy Warhol: In New York wurde das berühmte Marilyn-Monroe-Porträt für 195 Millionen US-Dollar versteigert.Vergrößern des Bildes
"Shot Sage Blue Marilyn" von Andy Warhol: In New York wurde das berühmte Marilyn-Monroe-Porträt für 195 Millionen US-Dollar versteigert. (Quelle: Nora Tam/imago-images-bilder)
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185 Millionen Euro: Nie zuvor wechselte ein Kunstwerk aus dem 20. Jahrhundert für so viel Geld bei einer Auktion den Besitzer. Was macht das Bild so teuer und besonders?

Das teuerste versteigerte Kunstwerk aus dem 20. Jahrhundert zeigt eine bekannte Frau: Marilyn Monroe, dargestellt in knalligen Farben vom nicht minder bekannten Künstler Andy Warhole. Anfang dieser Woche wechselte es bei einer Auktion in New York für rund 195 Millionen US-Dollar (185 Millionen Euro) den Besitzer.

Seitdem fragen sich viele Menschen: Wie lässt sich ein solch stolzer Preis erklären, zumal für einen simplen Siebdruck?

Einer, der sich mit dieser Frage beruflich beschäftigt, ist Henrik Hanstein. Er ist Kunstexperte und führt als Chef in fünfter Generation das Kunstauktionshaus Lempertz mit Standorten in Köln, München und Berlin. Er hat schon viele Kunstauktionen beobachtet, doch selbst er sagt: "Das ist ein Wahnsinnspreis für ein gedrucktes Werk."

Gleichzeitig schränkt er ein: Von der Auktion im US-amerikanischen Traditionshaus Christie's hätten sich die Händler sogar noch mehr erwartet. Der Schätzpreis für den Warhole lag bei 200 Millionen Dollar.

Zwei Faktoren treiben den Kunstwert in die Höhe

Gefeiert wird dieser Rekord deshalb nicht weniger. Für den hohen Preis macht Hanstein zwei Faktoren verantwortlich, genauer: die beiden bereits erwähnten Personen – Marilyn Monroe und Andy Warhol.

"Marilyn Monroe ist eine Ikone", sagt der Experte. "Sie wurde in den 1950ern-Jahren zum Weltstar. Sie führte ein mysteriöses Leben, hatte sagenumwobene Affären mit verschiedenen einflussreichen Männern, sogar John F. Kennedy, und war immer in den internationalen Schlagzeilen."

Doch nicht nur die abgebildete Frau mache das Werk so besonders. "Andy Warhol war ein Marketing-Genie und sah sich selbst als Marke", sagt Hanstein. "Er kam aus der Werbeindustrie und verstand sein Fach genau."

"Ikonen werden gut bezahlt"

So wusste er, wie er sowohl sich als Person vermarkten konnte als auch seine Kunst – und das in Massenproduktion. Das Monroe-Porträt gebe es mehrfach und es wurde schon privat für 200 Millionen verkauft. Es vergehe kaum eine Auktion ohne einen Print von Warhol, sagt der Experte.

"Das Werk ist eine Trophäe", sagt Hanstein. Wer einen Warhol-Print erwerbt, kaufe gleichzeitig Prestige. "Warhol war scharf auf Geld und würde sich heute vermutlich unheimlich über diese Versteigerung freuen", so Hanstein.

Der Marketingkünstler wählte wohl vor allem deshalb Ikonen, Genies und Stars für seine Porträts aus. So wurden schon Prints von Grace Kelly, Greta Garbo und Ludwig van Beethoven für mehrere Hunderttausend Euro privat verkauft. "Ikonen werden eben gut bezahlt", sagt Hanstein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Henrik Hanstein (Auktionshaus Lempertz)
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